Besuch bei Wolfgang Fröhlich
Jänner 2013
Der Winter hat das Ostmärkerland noch fest im Griff. Allenortens liegt Schnee, die Haupt- und Bundesstraßen sind frei, auf den abseits gelegenen Wegen sieht es dagegen nicht ganz so rutschfest aus. Unser Weg führt uns von Wien nach Krems, an der Donau, in Niederösterreich. Vielleicht 80 km westlich von der Hauptstadt gelegen, liegt das kleine Städtchen Krems mit seinen knapp 25.000 Bewohnern im östlichen Teil der Wachau im hübsch anzusehenden Donautal. Krems ist unter anderem dafür bekannt, daß hier die Justizanstalt Stein beheimatet ist, das Gefängnis, in dem die richtigen schweren Brocken des alpenländischen Verbrechertums eingewiesen werden.
Von außen schaut alles sehr modern und sauber aus, hohe weiße Mauern direkt neben städtischer Behausung, der Eingang in das Innere der JA vollzieht sich vollautomatisch. Nachdem man sich all seiner Habseligkeiten im Eingangsbereich hat entledigen müssen – nur der Personalausweis darf und soll mitgenommen werden dürfen – und diese in einem Schließfach verschlossen hat, geht man durch eine Schleuse ähnlich an Flughäfen in den inneren Wartebereich für Besucher. Man sitzt, jeder in seinem Bereich, auf gepolsterten Holzstühlen, schaut sich die Verhaltensanweisungen für Besucher an den Wänden an, und sieht durch die große Glasfront einen Gefängnistrakt, in dem die einzelnen Zellen, auf ca. 8 Meter Höhe, an der Außenwand fein säuberlich durchnummeriert sind, so daß auch von außen zumindest zellenmäßig zugeordnet werden kann, wer da vielleicht einem nichtvorhandenen Gegenüber zuwinken könnte.
Das Besucherpublikum, vielleicht zehn an der Zahl, gehört intellektuell sicher nicht zur Haute Volée der austriakischen Bevölkerung. Doch man benimmt sich und wartet. Wartet auf ein Zeichen, daß man über den Hof in den gegenüberliegenden Trakt gehen darf, dort, wo von außen die durchnummerierten Zellen zu sehen sind. Einzelne Namen werden aufgerufen, zumeist fremdländischer Provenienz. Wie uns Wolfgang Fröhlich später mitteilen wird, sind ca. 90% der Insassen keine Volkdeutschen.
Dann ruft es aus dem Lautsprecher „Für Fröhlich“, und wir erheben uns und gehen ins Hauptgefängnisgebäude
vis-à-vis. Nochmals Durchleuchtung, Abgabe des Ausweises, und dann geht es in einem größeren Raum, der in der Mitte durch eine langen Tisch durchschnitten wird, in dessen Mitte eine vielleicht 40 cm hohe Glasscheibe aufmontiert ist. Auf der linken Seite sitzen auf Holzstühlen die Besucher, auf der gegenüberliegenden Seite die Häftlinge. Am Anfang des langen Tischer, sozusagen am Kopfende, sitzt eine Aufpasserin. Der Hinweis an der Wand weist die Besucher darauf hin, daß der Raum videoüberwacht ist und wird.
Wir staunen nicht schlecht, als wir schon auf der rechten Seite, gemütlich und fröhlich sitzend, den Diplom Ingenieur und „Holocaust-Leugner“ Wolfgang Fröhlich erblicken. Er trägt jetzt Vollbart, dieser adrett frisiert, hat u.a. Pullover und Cordhose angezogen, recht schlank, und strahlt über das ganze Gesicht. Wir wollen uns per Handschlag begrüßen, doch weist er uns darauf hin, daß wir ihm nicht die Hand geben können. Nun gut, so setzen wir uns hin und fangen an zu erzählen. Bzw. im Grunde fängt Wolfgang Fröhlich an zu erzählen, er ist kaum zu bremsen. Wie er seinen Tag so verbringt, daß er nun auf der Krankenstation sei, aber nichts Ernstes, man ihm im Vergleich zu seiner vorherigen Gefängnisstätte den Umständen entsprechend recht gut behandeln würde - in der JA Hirtenberg muß es für ihn eine teuflische Schikane gewesen sein, der reinste Horror, erzählt er -, daß er den Tag viel zu tun hätte, je nach eingeteilten Diensten, ja, und daß er viel lesen und noch mehr viel schreiben würde, mit seiner Schreibmaschine.
Er erzählt, wie er erst kürzlich einen erneuten Rundumschlag gegen Justiz und Presse vollzogen habe, in dem er diese aufgrund der neuesten internationalen Rechtsverordnungen schwerer menschenrechtlicher Verletzungen angezeigt habe (UNO Menschenrechtsausschuß General Comment 49 vom Sommer 2011 über die Meinungsfreiheit, der nach Aussage Fröhlichs den Durchbruch in der Frage der straflosen Zulässigkeit der öffentlichen Bezweifelung der Massenmordgaskammer von Auschwitz & Co. erreicht haben soll). Angeblich sollen seine Schreiben auch auf höherer Ebene in Österreich größere Wellen geschlagen haben. Wir hören uns das an, wünschen es ihm, doch sind wir etwas skeptisch, ob das nun wirklich alles der Wirklichkeit entspricht. Zwar ist klar, daß die Angst der Herrschenden in Österreich vor den Verlautbarungen von Wolfgang Fröhlich und seinem unbändigen Kampfes- und Gerechtigkeitswillen groß sein muß – denn wie sonst sind sonst die drakonischen Strafmaßnahmen gegen ihn zu erklären, der nur aufgrund seiner wissenschaftlichen Studien verlautbaren ließ, daß gewisse technische Details der jüngeren europäischen Zeitgeschichte einfach nicht funktioniert haben können -, doch ob er als Einzelkämpfer wirklich mit seinen Schriften etwas bewegen, gar verändern kann, daran können wir nicht so richtig glauben.
Wie auch immer, es ist jedenfalls eine Freude, den ungebrochenen Kampfeswillen und die Lebensfreude dieses Mannes zu sehen und zu erleben, der insgesamt schon über 11 Jahre hinter Gitter verbringen mußte, und das nur wegen seiner wissenschaftlichen und zeitgeschichtlichen Meinungsäußerungen. Wir erfahren von ihm, daß er guter Hoffnung ist, im März 2013 über die Drittelregelung vorzeitig freigelassen zu werden. Seine Führung ist, das bestreitet keiner, vorbildlich. Doch auch hier sind wir etwas überrascht ob seines Optimismus, denn unserer Erfahrung nach gibt es für Revisionisten und Nationalisten in Österreich kein Pardon – und erst recht keinen Gnadenerlaß. Da bedarf es schon extrem erfahrener Strafverteidiger wie die eines Dr. Herbert Schaller, um politisch Verfolgte wie z.B. Gerd Honsik oder David Irving frühzeitig aus der Haft entlassen zu bekommen. Bei Wolfgang Fröhlich jedoch, der nicht
ein Jota von seinen Überzeugungen zurückweicht, und auch gewillt ist, diese weiter, wenn gefordert, öffentlich zu verkünden, mag einem da etwas der Glauben fehlen. Wer von gesellschaftlich-politischer Relevanz setzt sich für diesen Dissidenten ein? Die FPÖ? Nein. Die Medien? Ganz sicher nicht? Die Justiz? Die hat ihn ja erst in diese mißliche Lage gebracht. Nein, Wolfgang Fröhlich ist und bleibt ein Einzelkämpfer, ein Überzeugungstäter, aber ein sehr sympathischer. Und einer, der über das Thema der zeitgenössischen Abhandlung des Holocaust so lustig erzählen kann, daß selbst die Wärter nicht anders können als hier und da mal ob seiner Ausführungen zu schmunzeln. Ja, Wolfgang Fröhlich tut seinen Namen aller Ehre, er ist ein Pfundskerl, der mit Humor und Witz diese teuflische Knechtung des deutschen Volkes auf die Hörner nimmt.
Nach gut einer Stunde müssen wir den Staatsfeind Nummer 1 in Österreich wieder verlassen. Wir hätten uns noch Stunden lang mit ihm unterhalten können, so unterhaltsam waren seine Geschichten. Man fragt sich, wie er das seelisch und psychisch aushält bzw. wie er das hinbekommt, trotz dieser grotesken Knebelung seine Lebensfreude nicht zu verlieren. Wir wissen es nicht. Aber es ist ein wohltuendes Gefühl, diesen Einzelkämpfer erlebt zu haben, der ob seiner Ansichten unerschrocken ist und optimistisch in die Zukunft schaut. Welch eine Kraft der Lebensbejahung.
Alle, die Wolfgang Fröhlich unter die Arme greifen wollen, sind dazu herzlich eingeladen. Wer ihm schreiben will, kann dies unter folgender Anschrift:
DI Wolfgang Fröhlich
HNr: 46484
JA Krems/Stein
Steiner Landstr. 4
A-3503 Krems/Stein (Wachau/NÖ)
Österreich
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Wer ihm Geld überweisen will, kann das auch gerne tun:
Überweisungen an:
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DI Wolfgang Fröhlich
KtNr 5460195
60000 PSK
JA-Stein
Österreich
Aus dem Ausland diese SWIFT-Bankdaten angeben:
BIC: OPSKATWW
IBAN: AT916000000005460195
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Wir verlassen das kleine Städtchen an der Donau und denken zurück an einen Mann, der seinesgleichen sucht. Verlassen, verstoßen und ausgelacht von fast allen, aber überzeugt von sich und seinen wissenschaftlichen Erkenntnissen. Und das mit einer überwältigen Lebensfreude und Glückseligkeit, daß es einem die Frage stellen läßt, wer denn hier der Gefangene des Lebens sei. Die Fahrt zurück nach Wien ist im Nu vorüber, die Gedanken an Wolfgang Fröhlich hängen uns aber noch lange nach.
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