Friedrich
III von Preußen
* 18. Oktober 1831 im Neuen Palais in Potsdam
† 15. Juni 1888 ebenda
Deutscher Kaiser
und König von Preußen (1888).
Friedrich III. von Preußen, als preußischer Kronprinz Friedrich Wilhelm genannt,
wurde als Sohn des späteren Kaiser Wilhelms I.
und seiner Gemahlin Augusta
am 18. Oktober 1831 in Potsdam geboren. Seine Kindheit war geprägt vom Kontrast der unterschiedlichen Denkweisen seiner Eltern. Einerseits sein Vater Wilhelm, geradlinig, soldatisch einfach, konservativ, andererseits seine Mutter weimarisch, intellektuell, freiheitlich, liberal. Sie setzte es durch, dass Friedrich als erster Hohenzollernprinz eine akademische Ausbildung an der Universität Bonn erhält. Andererseits, durch den Vater forciert, machte er eine schnelle militärische Karriere.
Bei einem Besuch der Londoner Jahrhundertausstellung 1851
lernte er Prinzessin Victoria , genannt Vicky, älteste Tochter seiner Tante, Königin Viktoria von England
kennen. Am 25. Januar 1858 heiratete er die englische Prinzessin. Aus der Ehe
gingen acht Kinder hervor, darunter der spätere Kaiser Wilhelm II.
(geb. 1859).
Mit der Thronbesteigung seines Vaters Wilhelm I. wurde Friedrich Wilhelm 1861 preußischer
Kronprinz. Wegen der liberalen politischen Gesinnung, die seine Mutter und seine Gattin förderten, galt er in den Folgejahren als Gegner der Innenpolitik seines Vaters und des Ministerpräsidenten Otto von
Bismarck , zeigte sich allerdings in dieser Oppositionsrolle aufgrund seiner Loyalität zum sowie aufgrund der außenpolitisch-militärischen Erfolge Bismarcks immer wieder
schwankend. Bei den folgenden Kriegen zeichnet sich Friedrich
Wilhelm besonders bei Königgrätz
(1866) und bei Sedan
(1870) aus. Seit 1871 in der Doppelrolle als Deutscher Kronprinz und Kronprinz von Preußen, wurde Friedrich Wilhelm durch die Langlebigkeit seines Vaters und die Dauer-Herrschaft Bismarcks politisch immer stärker
isoliert.
1887 litt Friedrich Wilhelm, ein starker Raucher, zunehmend an Heiserkeit. Der hinzugezogene Chirurg Ernst von Bergmann
diagnostizierte am linken Stimmband ein Karzinom und empfahl eine Entfernung des befallenen Gewebes durch eine Spaltung des Kehlkopfes. Otto von Bismarck
sorgte dafür, dass man den englischen Laryngologen Morell Mackenzie
hinzuzog. Seine Diagnose eines gutartigen Tumors, der sich später als Kehlkopfkrebs herausstellte, verzögerte nach Meinung deutscher Ärzte die Behandlung der Krankheit,
Das Kronprinzenpaar reiste nach England, wo Mackenzie seine Behandlung fortsetzen
sollte. Im November 1887 reiste der Kronprinz nach San Remo; von dem dort herrschenden milderen Klima erhoffte er sich eine Linderung seiner Beschwerden.
Auf Bergmanns Vorschlag schickte Kaiser Wilhelm I. den Chirurgen Friedrich Gustav Bramann
im November 1887 an das Krankenlager des 56-jährigen Kronprinzen in San
Remo. Mit einem Luftröhrenschnitt
im Februar 1888 ermöglichte Bramann dem Kronprinzen die Thronbesteigung.
ABCD Nach dem Tod seines
Vaters, Kaiser Wilhelm I., am 9. März 1888 wurde er zurückgerufen und traf zwei Tage danach in Berlin ein.
Er war bereits so schwer an Kehlkopfkrebs erkrankt, dass er nicht mehr sprechen konnte. Nach nur 99 Tagen Regierung
starb Friedrich III. Sein Nachfolger wurde Wilhelm II. Das Jahr 1888 ging als das Dreikaiserjahr in die Geschichte ein.
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