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Dienstag, 25. Juni 2013

Georg Philipp Telemann 

* 24. März 1681 in Magdeburg
† 25. Juni 1767 in Hamburg

Deutscher Komponist des Barocks.

 

Telemann stammte aus einer gebildeten Magdeburger Familie. Er war das jüngste von drei Kindern, die das Erwachsenenalter erreichten. Er besuchte das Gymnasium der Altstadt und die Schule am Magdeburger Dom, wo er Unterricht in Latein, Rhetorik, Dialektik und deutscher Dichtung erhielt. Besonders in Latein und Griechisch wies Telemann gute Leistungen auf. Daneben beherrschte Telemann die italienische und die englische Sprache.

Im Selbststudium erlernte er unterschiedliche Instrumente wie Geige, Blockflöte, Cyther
und Klavier. Mit zehn Jahren komponierte er seine ersten Stücke. Erste fundierte musikalische Erfahrungen verdankte er seinem Kantor. Bereits nach wenigen Wochen Gesangsunterricht war er in der Lage, den Kantor in den Oberklassen zu vertreten. Abgesehen von einer zweiwöchigen Unterweisung im Klavierspiel erhielt er keinen weiteren Musikunterricht. Mit zwölf Jahren komponierte Telemann seine erste Oper. Um ihn von einer musikalischen Karriere abzubringen, beschlagnahmte seine Mutter alle seine Instrumente und schickten ihn Ende 1693 zur Schule nach Zellerfeld .

Der dortige Superintendent Caspar Calvör
ermutigte Telemann, die Musik wieder aufzunehmen. Fast wöchentlich komponierte Telemann für den Kirchenchor Motetten. Daneben schrieb er auch Arien und Gelegenheitsmusiken, die er dem Stadtpfeifer vorlegte. 1697 wurde Telemann Schüler des Gymnasium Andreanum in Hildesheim. Unter der Leitung des dortigen Direktors vervollkommnete er seine musikalische Ausbildung und lernte – auch hier größtenteils als Autodidakt – Orgel, Violine, Gambe, Traversflöte, Oboe, Schalmei, Kontrabass und Bassposaune zu spielen. Daneben komponierte er Vokalwerke und KIrchenmusik

1701 schrieb sich Telemann an der Universität Leipzig ein. Unter dem Druck seiner Mutter nahm er sich vor, Jura zu studieren. Auf dem Weg nach Leipzig hielt er in Halle, um den damals sechzehnjährigen Georg Friedrich Händel zu treffen. Mit ihm begründete er eine Freundschaft, die sein ganzes Leben anhielt.1702 gründete er ein 40-köpfiges Amateurorchester, das auch öffentliche Konzerte gab. Im selben Jahr leitete Telemann Aufführungen des Opernhauses und dessen Hauptkomponist er bis zur Schließung blieb. 1704 wurde Telemann von der Universitätskirche als Musikdirektor eingestellt.

1704 erhielt Telemann von Graf Erdmann II. von Promnitz das Angebot, als Nachfolger von Wolfgang Caspar Printz
Kapellmeister am Hof von Sorau in der Niederlausitz zu werden. Im Juni 1705 begann Telemann dort seine Arbeit. Er traf er auf Erdmann Neumeister , dessen Texte er später vertonte. Auf Reisen nach Krakau und Pleß lernte er die polnische und mährische Folklore schätzen.

1706 ging Telemann nach Eisenach. Dort wurde er im 1708 Konzertmeister und Kantor am Hof des Herzogs Johann Wilhelm
und gründete ein Orchester. Er komponierte in Eisenach Konzerte für verschiedene Besetzungen, etwa 60 bis 70 Kantaten sowie Serenaden, Kirchenmusiken und „Operetten“ für festliche Anlässe. 1709 heiratete Telemann eine Hofdame der Gräfin von Promnitz. Seine Frau verstarb bereits im Januar 1711 bei der Geburt der ersten Tochter. 1712 ging Telemann als Musikdirektor nach Frankfurt/Main. 1714 heiratete er erneut. Seine Jahreseinkünfte betrugen 1.600 Gulden, womit er zu den Bestbezahlten in Frankfurt gehörte.

 

1721 nahm Telemann das Angebot an, das Amt des 'Cantor Johannei' und Musikdirektors der Stadt Hamburg zu übernehmen. Als solcher wirkte er unter anderem an den fünf großen evangelischen Stadtkirchen. In seinem neuen Amt verpflichtete sich Telemann zur Komposition von zwei Kantaten wöchentlich und einer Passion pro Jahr. Daneben komponierte er zahlreiche Musiken für private und öffentliche Anlässe. In Hamburg veröffentlichte er 46 Notenwerke im Selbstverlag, die er in mehreren deutschen Städten sowie in Amsterdam und London an Buchhändler verkaufte. Wegen unzureichender Bezahlung bewarb sich Telemann nach dem Tode Kuhnaus um die Stelle als Thomaskantor in Leipzig. Unter den sechs Bewerbern wurde er einstimmig gewählt. Da der Hamburger Rat sein Gehalt erhöhte, blieb er in Hamburg. Noch im selben Jahr übernahm er auch die Leitung der Oper. Dieses Amt führte er bis zur Schließung des Hauses 1738. 

 

In zwölf Jahren gebar Telemanns Frau neun Kinder, von denen zwei starben. Zehn Jahre nach der Geburt des letzten Kindes trennte sich das Ehepaar, nachdem Telemann entdeckt hatte, dass seine Frau im Glücksspiel 5.000 Reichstaler verloren hatte. Sie ging 1735 nach Frankfurt zurück.

 

Aus den folgenden 15 Jahren sind vergleichsweise wenige Kompositionen erhalten. Zunehmend setzte Telemann ungewöhnliche Instrumentenkombinationen und neuartige harmonische Effekte ein. Außerhalb seiner Pflichten widmete er sich der Sammlung seltener Blumen. Telemanns Sehvermögen verschlechterte sich zusehends. Sein letztes Werk, eine Markus-Passion, komponierte er 1767. Im Alter von 86 Jahren starb er an den Folgen einer Lungenentzündung. Sein Nachfolger im Amt wurde sein Patensohn, Carl Philipp Emanuel Bach .

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