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Samstag, 7. September 2013

Staatliche Kindeswegnahme [Margot Honecker lässt grüßen ] Bild oben der verantwortliche Minister Joachim Hermann, Bild unten sein Vorbild Margot Honecker.

Nördlingen/Ansbach - Die Polizei hat 40 Mädchen und Jungen der Glaubensgemeinschaft "12 Stämme" gewaltsam den Eltern entzogen. Das Amtsgericht hatte das Sorgerecht wegen Hinweisen auf angeblichen 'Kindesmissbrauch' entzogen. Mehrere Hundertschaften von Polizeibeamten waren im Einsatz. Sie schlugen um Punkt 6 Uhr des Morgens zu. Eine Hundertschaft von Polizisten der Bereitschaftspolizei Königsbrunn sowie lokale Polizeikräfte und ein Rettungswagen versammelten sich auf der Nördlinger Kaiserwiese für den Großeinsatz am ehemaligen Gutshof Klosterzimmern. Von den insgesamt den Eltern weggenommen 40 Kindern entfallen 28 auf Gutshof Klosterzimmern und zwölf weitere auf  den Standort Wörnitz im Landkreis Ansbach. Die Eltern leisteten keinen Widerstand. Die Behörden entführten auch vier Kleinkinder - das jüngste ist sieben Monate alt. Die stillende Mutter verließ die Glaubensgemeinschaft gemeinsam mit dem Baby.

 

Das Ziel der staatlichen Organe: Alle minderjährigen Kinder der in Klosterzimmern und Wörnitz lebenden Glaubensgemeinschaft sollten in Autos und Kleinbussen abtransportiert und zunächst in  die entsprechenden Landratsämter gebracht werden. Von dort aus sollen die 40 Kinder auf Pflegefamilien oder Heime verteilt werden. Die zuständigen Amtsgerichte hatten bereits am 1. September das Jugendamt zum Pfleger der Kinder bestellt und damit den Eltern das Sorgerecht entzogen. „Wir wurden von dem Einsatz völlig überrascht“, sagte ein Mitglied der Glaubensgemeinschaft. Wir haben unsere Kinder verloren und wissen nicht, wo sie sind.“ Ein anderes Mitglied zeigt sich ebenfalls erschüttert: „Alle meine Kinder wurden bereits weggebracht. Wir konnten gerade noch dafür sorgen, dass die Mutter mit durfte; sie hatte einen Säugling dabei. Die Kinder haben geweint.“

Den Eltern wurde ein Schreiben des Jugendamtes in die Hand gedrückt. Die Kernbotschaft, dass ihnen die Kinder weggenommen werden, umfasste gerade mal eineinhalb Zeilen Amtsdeutsch. Der Abtransport der Kinder war ein Drama für die schockierten Kinder und Eltern. Die streng christliche Ausrichtung der Glaubensgemeinschaft verbietet ihren Kindern die Teilnahme am staatlichen Schulunterricht. Vor allem der staatlich verordnete Sexualkundeunterricht ist der Glaubensgemeinschaft anstößig, weshalb die Kinder in eigens gegründeten Privatschulen selbst unterrichtet wurden. Am 31. Juli hatte das Kultusministerium der bisherigen Privatschule der "Zwölf Stämme" in Klosterzimmern die Genehmigung entzogen. Angeblich vertritt die Glaubensgemeinschaft rassistische Anschauungen. Zum Schuljahr 2013/14 müssen somit alle den Eltern weggenommenen schulpflichtigen Kinder in eine staatliche Schule gehen. 

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