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Sonntag, 6. Oktober 2013

Panisches Entsetzen - Hitler jetzt

Salzwedel - In Salzwedel wurden über die Innenstadt verteilt mehr als 100 Hakenkreuze, SS-Runen und Parolen an Fassaden, Fenstern, Briefkästen, Schaustellerbuden, Autos und einem Bierwagen angebracht. In schwarzer und grüner Farbe hieß es zum Beispiel: "Hitler jetzt!". Auch wurde eine Gedenktafel für die frühere jüdische Gemeinde von Salzwedel mit schwarzer Farbe bemalt. Eine Hauswand wurde mit einem anti-israelischen Spruch versehen. Von den Urhebern fehlt bislang jede Spur. 

Die ersten dieser Verzierungen waren in der Nacht vom Donnerstag auf Freitag gegen 2.30 Uhr von einer Polizeistreife entdeckt worden. zwischen 5 und 6 Uhr schlugen die Täter erneut zu, obwohl bei der Polizei schon die Alarmglocken geschrillt hatten. Als es hell wurde, kamen immer mehr dieser Schandtaten ans Licht. "Wir wussten gar nicht, wo wir zuerst hinfahren sollen", sagte Werner Schmidt, der Leiter der städtischen Reinigungskolonne. Der Staatsschutz wurde sofort eingeschaltet. Bis Freitagnachmittag waren zahlreiche der Symbole wieder entfernt.
Bei vielen Bürgern Salzwedels herrscht panisches Entsetzen. Oberbürger- meisterin Sabine Danicke (Mitte) rief die Bürger auf, alle Beobachtungen der Polizei zu melden. Sie kündigte an, dass zwei städtische Mitarbeiter am Wochenende nachts Streife laufen würden. Sachsen-Anhalts Ministerpräsident Reiner Haseloff (rechts) erklärte, diese Freveltaten in Salzwedel seien unerträglich. Der Vorsitzende des Landesverbandes Jüdischer Gemeinden in Sachsen-Anhalt Max Privorozki (links) forderte, die Täter nicht mehr in Salzwedel zu dulden.

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