Panisches
Entsetzen
- Hitler
jetzt
Salzwedel - In Salzwedel
wurden über die Innenstadt verteilt mehr als 100 Hakenkreuze, SS-Runen und
Parolen an Fassaden, Fenstern, Briefkästen,
Schaustellerbuden, Autos und einem Bierwagen
angebracht. In schwarzer und grüner Farbe hieß es zum Beispiel: "Hitler
jetzt!". Auch wurde eine Gedenktafel für die frühere jüdische Gemeinde von Salzwedel mit schwarzer Farbe
bemalt. Eine Hauswand wurde mit einem anti-israelischen Spruch
versehen. Von den Urhebern fehlt bislang jede Spur.
Die ersten dieser
Verzierungen waren in der Nacht vom Donnerstag auf
Freitag gegen 2.30 Uhr von einer Polizeistreife entdeckt worden.
zwischen 5 und 6 Uhr schlugen die Täter erneut zu, obwohl bei der Polizei schon die Alarmglocken
geschrillt hatten.
Als es hell wurde, kamen immer mehr dieser Schandtaten ans Licht. "Wir wussten gar nicht, wo wir zuerst hinfahren sollen", sagte Werner Schmidt, der
Leiter der städtischen Reinigungskolonne. Der
Staatsschutz wurde sofort eingeschaltet. Bis Freitagnachmittag waren zahlreiche der Symbole wieder entfernt.
Bei vielen Bürgern Salzwedels herrscht panisches Entsetzen.
Oberbürger- meisterin Sabine Danicke
(Mitte) rief die Bürger auf, alle Beobachtungen der Polizei zu melden.
Sie kündigte an, dass zwei städtische Mitarbeiter am Wochenende nachts Streife laufen
würden. Sachsen-Anhalts Ministerpräsident Reiner Haseloff
(rechts) erklärte,
diese Freveltaten in Salzwedel seien unerträglich. Der
Vorsitzende des Landesverbandes Jüdischer Gemeinden
in Sachsen-Anhalt
Max Privorozki
(links) forderte, die Täter nicht mehr in Salzwedel zu
dulden.
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