Der Donnerstein von Ensisheim
Am Mittag des 7. November 1492
stürzte unweit des elsässischen Städtchens Ensisheim
ein 127 Kilogramm schwerer Steinmeteorit, begleitet von einer Leuchtspur, unter lautem Donnern
vom Himmel und bohrte sich nahezu 90 Zentimeter tief in den weichen Boden eines Weizenfeldes. Der Meteorit lag in einem frisch geschlagenen
Krater von einer halben Mannslänge Tiefe. Augenzeuge dieses spektakulären Ereignisses
war zunächst nur ein Junge, der die Bewohner von Ensisheim an die
Einschlagstelle führte. Der Stein wurde von mehren kräftigen Männern an die Oberfläche geholt.
Bevor man das Objekt mit einem Ochsengespann in die Stadt brachte, schlugen sich die Männer schnell noch einige Stücke als Souvenir ab.
Der nachmalige Kaiser Maximilian I. ,
der sich auf einem Kriegszug nach Frankreich befand, reiste eigens an, um
sich über den Donnerstein zu informieren. Er ließ sich zwei Stücke als
Souvenir abschlagen und ordnete an, den Meteoriten in der Pfarrkirche von
Ensisheim aufzuhängen. Maximilian I. interpretierte den Meteoritenfall
als ein günstiges Zeichen für seine Sache. Der Donnerstein von Ensisheim
erregte großes Aufsehen. Viele Zeitgenossen befassten sich mit dem
Ereignis, unter anderen Sebastian Brant
,
der in einem Flugblatt über den Meteor berichtete (vgl. Abbildung oben).
Albrecht Dürer
, der
damals in Basel weilte, hielt seine Eindrücke in einer farbigen Zeichnung
fest .
ABCD Leider wurden
vom Donnerstein auch später noch viele Stücke abgeschlagen, die sich heute in der ganzen Welt befinden.
Auch Johann Wolfgang Goethe
besuchte 1771 von Straßburg aus Ensisheim und soll sich heimlich bedient haben.
Von nur fünf der abgeschlagenen Stücke weiß man, wo sie sich befinden. Der größte Brocken liegt im Naturhistorischen Museum in
Paris .
Der Restbestand von 55,750 Kilogramm wird heute im 'Palais de
Regence'
in Ensisheim aufbewahrt und kann dort besichtigt werden.
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