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Freitag, 22. November 2013

Conradin Kreutzer

* 22. November 1780 in der Thalmühle bei Meßkirch
† 14. Dezember 1849 in Riga


Deutscher Musiker, Dirigent und Komponist.

 

Kreutzers Vater war Besitzer der eine halbe Stunde von Meßkirch entfernten Thalmühle. Conradin, dessen musikalisches Talent sich frühzeitig offenbarte, erhielt vom 7. bis zum 10. Jahre bei dem tüchtigen Organisten Johann Baptist Rieger Unterricht in den Elementen der Tonkunst und besuchte sodann die Lateinschule der Benediktinerabtei Zwiefalten, in der Nähe von Riedlingen an der Donau, wo er sich im Gesang, Generalbass, Klavier- und Violinspiel mit besonderem Erfolg ausbildete. 1796 setzte er die Vorbereitung zur Universität in der Prämonstratenser-Abtei Schussenried bei Waldsee fort und ging 1799 nach Freiburg im Breisgau, um dort Medizin zu studieren. 

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Nachdem sein Vater 1800 gestorben war, begann er seine musikalische Karriere. Er hatte bereits während seiner Schulzeit neben Klavier und Orgel auch Klarinette, Oboe und Violine zu spielen gelernt und wurde auch durch Unterricht in Gesang und Musiktheorie gefördert. Bereits in seiner Freiburger Zeit komponierte er eine kleine einaktige Oper mit dem Titel 'Die lächerliche Werbung', die er dort zusammen mit Studienkollegen aufführte. In der Zeit zwischen 1801 und 1804 soll er sich in der weiteren Umgebung seiner Heimatstadt Meßkirch, in der Schweiz und in Konstanz aufgehalten haben.

Im August 1804 zog er nach Wien, wo er Kompositionsschüler von Johann Georg Albrechtsberger
wurde. Seinen Lebensunterhalt verdiente er sich in Wien zunächst als Musiklehrer. In dieser Zeit schrieb er eine Reihe Singspielen und Opern, darunter auch 'Conradin von Schwaben'. Von 1810 bis 1812 reiste er als Klavier-Virtuose durch Europa. Nachdem 1812 die erste Vertonung des 'Conradin' zur Eröffnung des Hoftheaters 1812 in Stuttgart uraufgeführt worden war, trat er dort die Stelle des Hofkapellmeisters an, die er bis 1816 innehatte. Nach Aufenthalten in der Schweiz und Berlin ließ er seine Oper 'Orestes' 1818 im Prager Ständetheater erstmals aufführen.

Zwischen 1818 und 1821 war er Hofkapellmeister bei Karl Egon II. zu Fürstenberg in Donaueschingen
. Nachdem seine Oper 'Libussa' im Dezember 1822 am Kärntnertortheater in Wien mit großem Erfolg uraufgeführt worden war, erhielt er dort die Stelle eines Kapellmeisters, die er bis 1827 bekleidete. Nach seinem zweiten Aufenthalt in Paris (1827) wurde er 1829 bis 1830 sowie von 1836 bis 1840 nochmals Kapellmeister an der Wiener Hofoper, wechselte aber für die Jahre 1833 bis 1836 an das Theater in der Josefstadt. In diese Zeit fallen seine wichtigsten Produktionen wie 'Melusina' (1833), Das 'Nachtlager in Granada' (1834) und die Musik zu Ferdinand Raimunds   Zaubermärchen 'Der Verschwender' .

1840 verließ Kreutzer Wien und begleitete seine ältere Tochter Cäcilie, eine Sängerin, auf deren Gastspielen in Braunschweig und mehreren anderen Theatern. Seine letzte feste Stelle hatte er von 1840 bis 1842 als städtischer Musikdirektor zu Köln. 1842 verließ er Köln und begleitete diesmal seine jüngere Tochter Marie, die ebenfalls Sängerin war, auf deren Gastspielreisen. Er dirigierte unter anderem in Mainz, Wiesbaden, Paris, Hamburg, Graz, Prag und Belgien. Nachdem Kreutzer während des Aufenthaltes in Riga, wo er kaum mehr dirigierte und überwiegend als Musiklehrer tätig war, von der Entlassung seiner Tochter wegen einer misslungenen Aufführung erfahren hatte, erlitt er einen Hirnschlag und starb wenige Tage später. Sein Grab befindet sich bei der Rigaer St.-Franziskus-Kirche.

Kreutzer schuf rund 50 Bühnenwerke, Werke für Kammermusik, Kirchenmusik und Lieder. In der breiten Bevölkerung waren seine Chorkompositionen verbreitet, vor allem für Männerchor, in denen er vielfach Gedichte von Ludwig Uhland vertonte.

Abgesehen von seinen Chören für Männergesang und den Opern 'Libussa', 'Melusina', 'Das Nachtlager in Granada', sowie von seiner Schauspielmusik zu Raimunds 'Der Verschwender', in dem das populäre Hobellied vorkommt, sind seine Kompositionen weitgehend vergessen. Auch kammermusikalische Werke aus seiner Feder werden hie und da aufgeführt.

Weitere Infos:  

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Das ist der Tag des Herrn;
Ich bin allein auf weiter Flur,
Noch eine Morgenglocke nur,
nun Stille nah und fern.

Anbetend knie ich hier;
O süßes Graun, geheimes Wehn,
als knieten viele ungesehn
und beteten mit mir.

Der Himmel nah und fern,
Er ist so klar und feierlich,
so ganz als wollt' er öffnen sich;
Das ist der Tag des Herrn.

Worte: Ludwig Uhland

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