Samstag, 14. Dezember 2013
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Erich Ponto

* 14. Dezember 1884 in Lübeck
†  4. Februar 1957 in Stuttgart


Deutscher Schauspieler.

 

Ponto war das jüngste von vier Kindern eines Kaufleute-Ehepaares. Die Familie wohnte erst in Lübeck und zog dann nach Hamburg-Eimsbüttel um. Ponto besuchte jedoch die Schule in Altona. Vor seiner Schauspiellaufbahn war Ponto Apothekerlehrling und Student der Pharmazie in München. 1905 machte er sein Provisor-Examen. Seine Ausbildung zum Schauspieler bekam er bei Hans Lackner im Jahre 1908.

 

Ponto erhielt sein erstes Engagement 1908 am Stadttheater Passau, später in Reichenberg/Nordböhmen (1910/11). 1916 heiratete er. Das Ehepaar bekam eine Tochter und einen Sohn. Seit 1914 spielte Ponto in Dresden, wo er bis 1947 lebte. Im Jahr 1920 hatte er seinen ersten Kontakt mit dem Film; aber erst ab 1930 begann seine Karriere als Filmschauspieler. Im Dritten Reich wirkte er in mehreren Filmen mit, darunter Die Rothschilds (1940), Blutsbrüderschaft (1941) und Ich klage an (1941). Besonders herausragend war seine Rolle als als Chemielehrer Krey ("Schnauz") in dem Film Die Feuerzangenbowle . 1949 drehte er den international bekannten Film 'Der dritte Mann' mit Orson Welles.


Neben seinen zahlreichen Filmrollen spielte Ponto Theater und pendelte täglich zwischen Berlin und Dresden. 1928 gab er mit großem Erfolg den Bettlerkönig bei der Uraufführung der "Dreigroschenoper"
in Berlin. Eine seiner Dresdner Entdeckungen war Gert Fröbe . Fröbe hatte zunächst Probleme wegen seines unüberhörbaren sächsischen Dialektes, Ponto nahm ihn später aber doch als Schüler. Mit seiner unnachahmlichen markanten Stimme und seiner vielgerühmten sprachlichen Prägnanz gestaltete Erich Ponto noch im Januar 1945 Lesungen aus beiden Teilen des "Faust" in der verdunkelten, für den eigentlichen Spielbetrieb bereits geschlossenen Dresdner Staatsoper.

 

Nach dem Krieg wurde Ponto 1945 Intendant am Dresdner Schauspielhaus und eröffnete am 10. Juli 1945 als Nathan das „Interimstheater Dresdner Bühnen“. Er verließ aber 1947 Dresden, weil er in dieser Stadt nicht mehr frei spielen konnte. 1947 kam er zunächst an das Staatstheater Stuttgart. Für die Spielzeit 1950/51 holte ihn Heinz Hilpert an das Deutsches Theater Göttingen. 1952 wurde er zum Württembergischen Staatsschauspieler ernannt. 


Ponto verfasste zu den verschiedensten Anlässen gerne Gedichte. Bis zu seinem Tode lebte er in seinen letzten Lebensjahren mit einer früheren Schülerin, der Schauspielerin Edith Heerdegen
zusammen. Ponto starb nach langer Krankheit im Alter von 72 Jahren in seinem Stuttgarter Heim. Kurz zuvor sah man ihn noch bereits todkrank in seinem letzten Kinofilm 'Der Stern von Afrika' . Im März 2007 wurden die sterblichen Überreste Pontos umgebettet und fanden eine letzte Ruhestätte auf dem Dresdner Urnenhain Tolkewitz. 

Ponto war der Onkel von Jürgen Ponto
, des 1977 ermordeten Vorstandssprechers der Dresdner Bank. Er war ein großartiger Darsteller und überzeugte durch seine Vielseitigkeit und seinen Humor. Er trat seit 1930 in 75 Filmen auf, zumeist in unverwechselbaren Chargenrollen  

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