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Wollseifen - einst ein blühendes Eifeldorf mit malerischen Fachwerkhäusern und Blick auf die
Urft-Talsperre. Ein Ort, dessen Ursprung bis ins 12. Jahrhundert zurückgeht, fiel nach dem Ende des 2. Weltkriegs auf Befehl der britischen Besatzungsmacht einem Übungsplatz für militärische Zwecke zum Opfer.
Die Bewohner von Wollseifen wurden im August des Jahres 1946 auf Befehl der britischen Militärregierung aufgefordert, ihr Dorf binnen drei Wochen - bis zum 1. September 1946 zu räumen. Unterkünfte für den weiteren Verbleib der Wollseifener Bevölkerung wurde von der britischen Besatzungsmacht allerdings nicht angeboten. So wurden die Einwohner, welche die Ruinen ihrer Häuser nach dem 2. Weltkrieg wieder hergerichtet hatten, aus ihrem Dorf vertrieben - und nicht evakuiert, wie es fälschlicherweise in einigen Presseartikeln zu lesen ist. Wollseifen wurde von der britischen Besatzungsmacht kurzerhand beschlagnahmt und zwangsgeräumt!
So wurden damals kurz nach Kriegsende die noch Überlebenden des Dorfes, etwa 120 Familien (über 500 Einwohner) obdachlos. Ihr Heimatdorf, das über viele hundert Jahre gewachsen war wurde vom britischen Militär zerstört, die Häuser in Brand geschossen und letztendlich dem Erdboden gleichgemacht. Nur vereinzelte Gebäude wurden als Manöverunterkünfte notdürftig erhalten.
Im Jahr 1955 stand dann endgültig fest, dass der Truppenübungsplatz als Dauereinrichtung zu sehen ist und so eine Rückkehr der Wollseifener in ihre Heimat nicht mehr möglich sein würde. Die Bundesvermögensverwaltung “übernahm” im Jahr 1963 das Grundvermögen der vertriebenen Wollseifener kurzerhand per Enteignungsbeschluss bzw. Enteignungsverfahren.
Reparationszahlungen an die Wollseifener für die entstandenen Schäden wurden 1975 vom Petitionsausschuss des Deutschen Bundestages zurückgewiesen. Seit über 60 Jahren warten die noch verbliebenen Wollseifener vergeblich auf Worte der Entschuldigung seitens einer Deutschen Bundesregierung für das ihnen zugefügte
Unrecht.
Wollseifen liegt abseits der Bundesstraße 266 zwischen den Orten Einruhr und Morsbach/Herhahn. Aus Trier dauert die Fahrt über die B 51 und A 60 etwa anderthalb Stunden. Vor Ort der Beschilderung "Vogelsang" folgen. Umittelbar in der Nähe der
Ordensburg Vogelsang
gibt es einen Kreisverkehr mit einem Parkplatz. Von dort sind es etwa 1,5 ebene Kilometer zu Fuß nach Wollseifen. Direkt von Vogelsang aus führt ein landschaftlich schöner, aber sehr steiler Wanderweg nach
Wollseifen. Weitere
Infos:
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