Mittwoch, 8. Januar 2014
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Galileo Galilei  

* 15. Februar 1564 in Pisa 
† 8. Januar 1642 in Arcetri bei Florenz
 

Italienischer Philosoph, Mathematiker, Physiker und Astronom.

 

Galileis Vater war ein nicht sehr begüterter florentinischer Tuchhändler, Musiker und Musiktheoretiker und hatte mathematische Kenntnisse und Interessen; er untersuchte den Zusammenhang zwischen Saitenspannung und Tonhöhe und erkannte dabei eine nichtlineare Beziehung der Physik. 1581 begann Galilei auf Wunsch seines Vaters an der Universität von Pisa ein Medizinstudium. Er brach dieses jedoch bald ab und widmete sich ganz dem Studium von Mathematik und Naturwissenschaften. An der Florentiner 'Accademia del Disegno' studierte er die Schriften des Aristoteles . Mit 19 Jahren fand er die Pendelgesetze , mit 22 konstruierte er die hydrostatische Waage . Nach vier Jahren beendete er die Ausbildung ohne Abschluss. 

 

Aufgrund guter Beziehungen erhielt Galilei 1589 eine Professur für Mathematik in Pisa. In dieser Zeit bewies er die Unrichtigkeit des Satzes von Aristoteles "Verschiedene Körper fallen verschieden schnell". Es ist wahrscheinlich, dass Galilei vom 'Schiefen Turm von Pisa' seine Fallversuche durchführte. 1592 erhielt er eine Stelle als Mathematikprofessor an der Universität in Padua (Republik Venedig). In Padua blieb Galilei 18 Jahre lang. Seine Vorlesungen wurden von vielen Hörern besucht. Er richtete in seinem Haus eine feinmechanische Werkstatt ein. Nebenbei gab Galilei Privatunterricht an begüterte Schüler. In Padua baute er das kurz zuvor in Holland erfundene Fernrohr nach, konstruierte ein Gerät mit ungefähr vierfacher Vergrößerung, lernte dann selbst Linsen zu schleifen und erreichte bald eine acht- bis neunfache, in späteren Jahren bis zu 33-fache Vergrößerung.

 

Damit beobachtete er den Himmel und sah, dass die Milchstraße aus einzelnen Sternen besteht, dass der Mond Berge hat und nicht selbst leuchtet. Mit der Entdeckung der 4 Jupitermonde und der Phasen der Venus bestätigte sich endgültig seine positive Haltung zur Kopernikanischen Lehre des heliozentrischen Weltsystems. Seine Forschungsergebnisse veröffentlichte Galilei in einer Schrift "Sidereus Nuntius" (Sternenbote), die ihn auf einen Schlag berühmt machte. 

 

1610 zog Galilei als Hofmathematiker des Großherzogs von Florenz, Cosimo de Medici , nach Florenz. Hier trennte er sich von seiner Haushälterin, mit der er drei Kinder hatte: Zwei Töchter, die er in einem Kloster unterbrachte, und einen Sohn, den er später legitimierte. 1611 entschloss er sich zu einer Reise nach Rom und wurde dort für seine Entdeckungen hoch geehrt. Etwas später entdeckt er die Sonnenflecken und bewies damit, dass die Sonne sich um die eigene Achse dreht. 1614 gelang es Galilei, das spezifische Gewicht der Luft als ein 660stel des Gewichts des Wassers zu bestimmen – herrschende Meinung war bis zu diesem Zeitpunkt, dass Luft keinerlei Gewicht hat. Dies war eine weitere Widerlegung aristotelischer Anschauungen. 

 

1618 nach der Wahl Urbans VIII. zum Papst versuchte Galilei erneut, sein Weltbild zur Anerkennung zu bringen. Urbans VIII. ermutigte ihn, über das kopernikanische System zu publizieren, solange er dieses als Hypothese behandle. In seinem Dialog von 1632 "Dialogo sopra i due massimi sistemi" ließ Galilei Vertreter beider Weltbilder miteinander disputieren und die Befürworter des kopernikanischen Weltbildes die besseren Argumente vorbringen. Der Zensurauflage, das Werk mit einer Schlussrede zugunsten des ptolemäischen Systems zu beschließen, meinte Galilei nachzukommen, indem er diese Rede in den Mund eines offensichtlichen Dummkopfs legte. Überdies beging er den Fehler, sich über einen Lieblingsgedanken Urbans VIII. lustig zu machen: dass man eine Theorie niemals über die von ihr vorhergesagten Effekte prüfen könne, da Gott diese Effekte jederzeit auch auf anderem Wege hervorbringen könne. Damit hatte Galilei den Bogen überspannt und die Protektion des Papstes verspielt. Die Schrift wurde von Rom eingezogen, und ein Jahr später wurden alle diesbezüglichen Veröffentlichungen verboten. Er selbst wurde als Ketzer verhaftet. 

 

Im September 1632 bestellte der Papst Galilei nach Rom ein. Anfang April 1633 wurde er offiziell vernommen und musste für 22 Tage eine Unterkunft der Inquisition beziehen. Am 30. April bekannte er in einer zweiten Anhörung, in seinem Buch geirrt zu haben. Am 10. Mai reichte er seine schriftliche Verteidigung ein, eine Bitte um Gnade. Am 22. Juni 1633 fand der Prozess statt. Zunächst bestritt Galilei, auf die Dialogform seines Werkes verweisend, das kopernikanische System gelehrt zu haben, ohne Erfolg. Man beschuldigte ihn des Ungehorsams. Nachdem er seinen Fehlern abgeschworen, sie verflucht und verabscheut hatte, wurde er zu lebenslänglicher Kerkerhaft verurteilt und war somit der Hinrichtung auf dem Scheiterhaufen entkommen.

Nach wenigen Wochen wurde er unter die Aufsicht des Erzbischofs von Siena gestellt, der allerdings sein glühender Bewunderer war und ihn nach Kräften unterstützte. Nach fünf Monaten, im Dezember 1633, durfte er in seine Villa in Arcetri zurückkehren, blieb jedoch unter Hausarrest, verbunden mit dem Verbot jeglicher Lehrtätigkeit. Gemäß dem Urteil hatte er über drei Jahre lang wöchentlich die sieben Bußpsalmen zu beten. Sämtliche Veröffentlichungen waren ihm verboten, jedoch führte er einen ausgedehnten Briefwechsel mit Freunden und Gelehrten im In- und Ausland und konnte später zeitweilig Besucher empfangen.

In Arcetri schuf Galilei sein eigentliches Hauptwerk ' Discorsi e Dimostrazioni Matematiche intorno a due nuove scienze'. Die beiden neuen Wissenschaften, die Galilei darin begründete, sind in moderner Sprache Festigkeitslehre und Kinematik. Das Buch erschien, nachdem es ins Ausland geschmuggelt worden war, erst 1635, weil es auch dort zunächst keinen Verleger fand. Ein Gnadengesuch auf Freilassung wurde abgelehnt. Galilei hatte seit längerem Probleme mit seinen Augen; 1637 erblindete er vollständig. Er starb fünf Jahre später in Arcetri. 

Galilei wurde zum Vater der "klassischen Physik". Seine eigentliche Leistung besteht darin, dass er das Experiment als wesentliches Mittel zur Erkenntnis von Naturgesetzen erkannte. Die Tragik seines Wirkens liegt darin, dass er als ein zeitlebens tiefgläubiges Mitglied der katholischen Kirche den Versuch unternahm, eben diese Kirche vor einem verhängnisvollen Irrtum zu bewahren. Seine Absicht war nicht, die Kirche zu widerlegen oder zu spalten.  

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Zitate

Wer die Wahrheit nicht kennt, ist nur ein Dummkopf. Wer sie aber kennt und sie eine Lüge nennt, ist ein Verbrecher.

Alle Wahrheiten sind leicht verständlich von dem Zeitpunkt an, wo sie aufgedeckt werden. Die Frage ist, ob sie aufgedeckt werden.

Ich fühle mich nicht zu dem Glauben verpflichtet, dass derselbe Gott, der uns mit Sinnen, Vernunft und Verstand ausgestattet hat, von uns verlangt, dieselben nicht zu benutzen.
ABCD

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