* 19. Januar 1808 in Stettin
† 18. März 1858 in Berlin
Deutscher Historiker, Kunsthistoriker und
Schriftsteller.
Kugler war das dritte Kind
eines Kaufmanns. Er wuchs in Stettin auf, wo er das Marienstiftsgymnasium besuchte. Anschließend studierte er in Berlin.
Kugler komponierte auch Lieder nach eigenen Texten (Skizzenbuch 1830; Liederbuch für deutsche Künstler 1833), von denen „An der Saale hellem Strande“ zum Volkslied wurde.
1831 promovierte er in Kunstgeschichte. 1833 heiratete er Clara Hitzig, die Tochter von Julius Eduard
Hitzig .
Kugler wurde 1835 ordentlicher Professor an der Berliner Akademie der Künste. Anschließend schlug er die Beamtenlaufbahn ein: Er wurde 1843 Kunstreferent im preußischen Kultusministerium.
1840 verfasste Kugler seine 'Geschichte Friedrichs des Großen'. Dies Werk war ein großer Erfolg, zu dem auch die Buchillustrationen durch seinen damals noch unbekannten Freund, den Maler Adolph Menzel
beigetragen hatten. Das Buch wird bis heute aufgelegt. Seine Handbücher über die Geschichte der italienischen, deutschen und niederländischen Malerei wurden ins Englische übersetzt.
Seit seiner Studentenzeit nahm Kugler aktiv am gesellschaftlichen Leben Berlins teil. Er war Mitglied der
'Sing-Akademie'
zu Berlin, trat dem „Verein der jüngeren Künstler“ bei, war seit 1831 Mitglied des Architektenvereins und seit 1832 Mitglied des wissenschaftlichen Kunstvereins.
In der Mitte des 19. Jahrhunderts hatte Kugler im dritten Band seiner 'Geschichte der Baukunst' (1859) die mittelalterliche Architektur erstmals in den
Zusammenhang der Kunstentwicklung insgesamt gestellt und dabei auch den Ursprung der Gotik in Nordfrankreich
aufgezeigt. Diese Erkenntnis setzte sich in Deutschland nur langsam durch.
Franz Kugler starb 50-jährig in Berlin. Der Historiker Bernhard von Kugler
und der Maler Hans Kugler
waren seine Söhne, seine Tochter Margarethe war mit Paul Heyse
verheiratet.
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ABC
An der Saale hellem Strande
Stehen Burgen stolz und kühn,
Ihre Dächer sind zerfallen,
Und der Wind streicht durch die Hallen,
Wolken ziehen d'rüber hin.
Zwar die Ritter sind verschwunden,
Nimmer klingen Speer und Schild;
Doch dem Wandersmann erscheinen
In den altbemoosten Steinen
Oft Gestalten zart und mild.
Droben winken schöne Augen,
Freundlich lacht manch roter Mund,
Wand'rer schaut wohl in die Ferne,
Schaut in holder Augen Sterne,
Herz ist heiter und gesund
Und der Wand'rer zieht von dannen,
Denn die Trennungsstunde ruft;
Und er singet Abschiedslieder,
Lebewohl tönt ihm hernieder,
Tücher wehen in der Luft.
Text: Franz Kugler, 1826 - Musik: Friedrich Ernst Fesca
, 1822
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