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Donnerstag, 9. Januar 2014

Dieudonné von der Meute gejagt

Es wird zum HALALI geblasen. Dieudonné wird jetzt von allen Seiten gehetzt. Seine in der Provinz vorgesehenen Vorstellungen werden nacheinander verboten, in Nantes, Bordeaux und Tours. Manuel Valls [französischer Innenminister] hat am Epiphanias-Tag ein Rundschreiben speziell gegen den Komiker [Dieudonné] ausgeheckt mit der Auflage an die Präfekten [höchste Verwaltungsbeamte in den Departementen], systematisch alle Auftritte des Rebellen zu untersagen wegen "antisemitischer Äußerungen und Beleidigungen mehrerer Personen jüdischen Glaubens (...) und virulenten und schockierenden Angriffen auf die Erinnerung an die SHOAH-Opfer", die seine letzte Inszenierung mit dem Titel 'Die Mauer' angeblich enthält. Beim Empfang des CRIF anlässlich seines 70-jährigen Bestehens, einige Tage vor Weihnachten, sagte François Hollande als kleiner bebänderter Pudel von Roger Cukierman [ ]: "Wir hören auf Sie". Und tatsächlich haben der Staatschef und seine gesamte Regierung auf der Stelle den Willen des großen Sanhedrins ausgeführt, indem sie energische Maßnahmen gegen den franko-kamerunischen Komiker ankündigten. Für diejenigen, die es noch nicht ahnten, jetzt weiß man mit absoluter Sicherheit, wer das Land regiert, wer den Politikern und den Massenmedien Anweisungen erteilt. Es genügt, die gesamte Presse zu lesen, von 'Le Monde' bis zur 'Libération', 'Le Point' und 'Le Nouvel Observateur' inbegriffen, um zu sehen, dass Dieudonné der öffentliche Feind Nummer Eins geworden ist, und dass nunmehr alles organisiert wurde, um ihn zu beschmutzen, gesellschaftlich, beruflich und vielleicht auch physisch zu vernichten. Man muss tatsächlich befürchten, dass dies alles sehr schlecht endet. Selbst das 'Théâtre de la Main d’Or' [Theater zur Goldnen Hand], von dem viele dachten, Dieudonné wäre dessen Eigentümer, könnte ihm schnell entzogen werden, mit der Folge, dass der Komiker keinen Platz mehr für seine Auftritte zur Verfügung hätte, wenn er sich nicht wieder wie früher im Bus auf die Reise begäbe, mit all den damit verbundenen praktischen Schwierigkeiten und Unzulänglichkeiten. Aber auch in diesem Fall wäre zu befürchten, dass man Vorwände findet, um ihm den Aufenthalt an den vorgesehenen Stationen zu verwehren.

Man vergegenwärtige sich, dass das 'Théâtre de la Main d’Or' - grausame Ironie - Juden gehört, großen Spendern für die [jüdische] Gemeinschaft und offenkundigen Zionisten. Das Theater, in dem wöchentlich mehrfach der größte französische Komiker auftritt, den wir seit dem viel betrauerten 
Pierre Desproges haben, ist Eigentum der 'SCI Amnesia', die gemeinsam von Georges Melka und Gabriel Levy geleitet wird. Letztere, in der Nacht von Sonntag auf Montag zurückgekehrt aus Israel, wo sie alle Geschäfte hinter sich ließen, haben sich am 7. Januar beraten, wie sie den Komiker 
hinauswerfen können. Zwar hat dieser bisher immer rechtzeitig die Miete gezahlt, und der Mietvertrag läuft noch bis 2019, dennoch haben die Juristen anscheinend einen Trick gefunden, den Komiker hinaus zu befördern: Der Mietvertrag wurde von der Firma 'Bonnie Production' abgeschlossen, die Dieudonné gegründet hatte, die aber anscheinend schon vor einigen Jahren 
liquidiert wurde. Der Name der neuen Produktionsfirma Dieudonnés, deren Geschäftsführerin seine Frau ist, 'Les productions de la plume', scheint im Mietvertrag nicht eingetragen zu sein. Jedenfalls darf man sicher sein, dass die Justiz Mittel und Wege finden wird, dem Handzeichen und Augenwink der Lobby Folge zu leisten. 

EIN WEITERES MAL überschreitet der gehässige und schreckliche Manuel Valls seine Kompetenzen, den gewisse Dummköpfe als gemäßigt einschätzen, während er tatsächlich ein naher Vertrauter des unheilvollen und abstoßenden Dominique Strauss-Kahn ist, und der gerne die Kippa trägt. Er hatte sich schon in der Folge des Falls Clément Méric ausgezeichnet, als er willkürlich fünf sogenannte rechtsextreme Bewegungen auflöste; in der Angelegenheit 'la une de Minute sur Taubira' im letzten November hatte er ebenfalls alles versucht, um die Zeitschrift zu verbieten und sie aus den Kiosken zu verbannen (glücklicherweise ohne Erfolg). Und jetzt wieder geht er mit unerhörter Wut gegen einen antikonformistischen und mutigen, wenn nicht tollkühnen, Komiker vor, anstatt zu versuchen, die schwierigen Probleme zu lösen, denen sich unser Land gegenübergestellt sieht. Aber nicht nur Valls ist schuldig, nicht nur die öffentlichen Gewalten, es sind alle politischen Parteien (und besonders die UMP , deren jüdischer Präsident Jean-François Copé ausdrücklich das Rundschreiben des Innenministers billigte), die Zeitungen, die Leitartikler, die zu einem Teil diese Zensur, diese Menschenjagd, offen billigen, zum anderen einige Vorbehalte gegen die von der Regierung verwendete Methode äußern, dabei aber sehr besorgt sind, Dieudonné zu verdammen, wie es Marine Le Pen machte, die sich "verletzt und schockiert" zeigte über die Äußerungen des Komikers. O welches Weichei!

Nun gut, was uns anbetrifft: Welches auch immer die intellektuellen und spirituellen Unterschiede sein mögen, die uns von Dieudonné trennen, wir sagen es frei heraus, wir geben ihm in dieser Sache unsere volle Unterstützung, unsere ganze Sympathie und selbst unsere ganze Bewunderung. Es fordert nämlich Mut, Tapferkeit, Hartnäckigkeit, wenn nicht sogar Heldentum, um der komprimierten mediatischen Walze zu widerstehen. Dieudonné ist derzeit in einer Lage, in der er alles verlieren 
kann: sein Theater, sein Arbeitsmittel. Wenn er die Arme nicht sinken lässt, wenn er fortfährt, mutig dem System zu widerstehen, indem er Professor Faurisson verteidigt, indem er dadurch die Gedanken popularisiert, die der Öffentlichkeit weitgehend unbekannt waren, indem er dem unbezwingbaren Gelehrten die ach so verdiente gewichtige Unterstützung zukommen lässt, am Ende seiner über 40-jährigen revisionistischen Arbeiten, die ein einziger Kreuzweg waren mit dem Höhepunkt des grausamen Überfalls auf ihn in Vichy im September 1989, wenn Dieudonné also nicht klein beigibt, dann könnte er nicht nur seine Stellung in der Gesellschaft, sondern vielleicht 
sogar sein Leben verlieren. Wenn man sieht, wie in Lyon exaltierte junge Juden Unbekannte grausam überfallen haben, die einfach das Quenelle-Signal vorführten, dann kann man abschätzen, mit welchen extremen Risiken der Komiker rechnen muss.

WIR haben es häufig beschrieben: Das jüdische Problem ist, ob man es will oder nicht, eine zentrale Frage. Die Feigen und die Dummen werfen uns vor, von diesem Thema besessen zu sein. Das sind wir keineswegs. Nicht wir sprechen bis zum Erbrechen von "den dunkelsten Stunden unserer 
Geschichte
". Es ist Tatsache, dass die jüdische Frage seit 2000 Jahren ein fundamentales theologisches Problem ist, und dass sie auch ein politisches und nunmehr ein geopolitisches Problem darstellt mit dem Zionismus und der Existenz des Staates Israel. Die Frage des historischen Revisionismus ist nicht weniger wesentlich. Sie scheidet diejenigen, die Teil des Systems sind, von denjenigen, die sich ihm widersetzen. Die SHOAH ist der Schlüssel zur Neuen Weltordnung seit 1945, das obligatorische Dogma, dem alle Institutionen und jeder einzelne anhängen muss; das was die konziliare Kirche nach Vatican II und noch viel spektakulärer seit Johannes Paul II bewegt. Alle politischen Parteien, die rechts-nationalen und populistischen 
einbegriffen, müssen sich unter das Dogma beugen, wenn sie Anspruch auf Bürgerrecht haben wollen. Das ist genau dies, was sie beklagenswerter Weise, eine nach der anderen, in Europa tun. Und die Williamson-Sache hat gezeigt, dass selbst die Traditionalisten, um von den Verfälschern im Vatikan anerkannt zu werden, der Vulgata anhängen müssen, welche eine schreckliche Gotteslästerung darstellt, weil nach deren satanischer Logik nicht mehr der Tod Christi am Kreuze zu Golgatha und seine Auferstehung die zentrale Episode der Heilsgeschichte wäre, sondern der Tod von Millionen von Juden in den Gaskammern während des Zweiten Weltkrieges.

Man sieht also, was heute geschieht, geht weit über die Quenelle-Sache oder einen kontrovers beurteilten Komiker hinaus. Die ganze derzeitige Hektik beweist, dass wir in einer Welt von Narren leben, in der die Wahrheit unter den Scheffel gekehrt wird, wo die elementaren Freiheiten verhöhnt 
werden und die Luft für unsere Lungen fehlt.

Editorial von Jérôme BOURBON , [jeromebourbon@yahoo.fr]
RIVAROL numéro 3123 vom Donnerstag, 9. Januar 2014

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