Freitag, 15. Februar 2014
godaddy web stats

Michael Praetorius 

* um 1572 Creuzburg bei Eisenach  
15. Februar 1621 in Wolfenbüttel

Deutscher Komponist, Organist, Hofkapellmeister und Gelehrter.

 

Praetorius' Vater (eigentlicher Name Schultheiß) und zwei ältere Brüder waren streng lutherische Pfarrer. Nach Schulzeit in Torgau und Zerbst nahm Praetorius ab 1585 das Studium der Theologie und Philosophie an der Universität in Frankfurt/Oder auf. Dort war er mit etwa 16 Jahren auch Organist der Universitätskirche St.Marien. Im Jahr 1589 verließ er Frankfurt  aus unbekannten Gründen, ohne das Studium beendet zu haben. Sein Aufenthalt und seine Tätigkeit während der Jahre 1589 bis 94 sind bisher nicht geklärt.

Seit 1594 war Praetorius im Dienst des Herzogs Heinrich Julius
zu Braunschweig & Lüneburg, zunächst als Kammerorganist, ab 1604 als Hofkapellmeister. Bis zu dessen Tod im Jahre 1613 lebte Praetorius vorwiegend in Wolfenbüttel, seit 1612 in einem eigenen großen Haus. 1603 heiratete er Anna Lakemacher aus Halberstadt und hatte mit ihr zwei Söhne. Er unternahm in dieser Zeit wiederholt Reisen, u.a. nach Bückeburg, Kassel, Regensburg und Prag und Dresden, auch in diplomatischem Auftrag des Herzogs.  

Nach dem Tode des Braunschweiger Herzogs war Praetorius ab 1613 am Kurfürstlichen Hof in Dresden
als Capellmeister tätig, er blieb jedoch in seiner Wolfenbütteler Anstellung und reiste zu festlichen Gelegenheiten nach Dresden und auch an den Erzbischöflich-Magdeburgischen Hof in Halle/Saale. Praetorius wirkte als Komponist und Leiter zahlreicher Festmusiken

1619 machte Praetorius eine Stiftung von 3.000 Mariengulden, verteilt auf die Städte seiner Aufenthalte, anzulegen zur Unterstützung von Studenten der Theologie oder von Armen in Creuzburg, Torgau, Treuenbrietzen, Frankfurt/Oder, Dresden, Halle, Zerbst, Halberstadt und Wolfenbüttel Praetorius starb mit 49 Jahren und wurde in Wolfenbüttel beigesetzt.

Praetorius' Werk ist von besonderer Bedeutung für das musikalische Leben in den Zentren des deutschen Protestantismus. Er schuf er ein breit angelegtes Kapellrepertoire, das den Bedürfnissen seiner Zeit entsprach. Dabei bemühte er sich, neue musikalische Errungenschaften, vornehmlich aus Italien, in eine der Reformation adäquate Sprache umzusetzen. Alle seine diesbezüglichen Werke haben deutschsprachige Texte und waren zunächst für die Gottesdienste in der Wolfenbütteler Schlosskapelle bestimmt, fanden aber weite Verbreitung im gesamten protestantischen Deutschland. Werke mit lateinischen Texten waren für die nach lateinischem Ritus gehaltenen Gottesdienste bestimmt. Bis 1613 hat Praetorius über 1.600 Werke komponiert.

Als Orgelkomponist hat Praetorius nur zehn Werke hinterlassen. Ab etwa 1613 wandte Praetorius sich dem konzertierenden Stil zu, der „neuen italienischen Manier“. Diese Kompositionen waren gedacht zur Einübung der Sänger in den solistischen Gesang. Praetorius ist heute vor allem als Musikschriftsteller und Theoretiker bekannt. Er verfasste ein theoretisches Musikkompendium. Unter seinen Zeitgenossen war er angesehen als der weitberühmte, kunstreiche, vortreffliche und von Gott hochbegnadete Musicus. 

 

Weitere Infos:  

Register:  
Email:   Quelle: Internet

nach oben