Carl Czerny
* 21. Februar 1791 in Wien
† 15. Juli 1857 ebenda
ABCD
Deutscher
Komponist, Pianist und Klavierpädagoge.
Czerny wurde zunächst von seinem Vater, einem anerkannten Klaviervirtuosen, unterrichtet und war bereits mit zehn Jahren ein brillanter Pianist, weshalb er Schüler von Ludwig van Beethoven
wurde; bei der ersten Wiener Aufführung von Beethovens 5. Klavierkonzert am 11. Februar 1812 spielte er den Solopart. Er studierte bei Muzio Clementi
und Johann Nepomuk Hummel
sowie Antonio Salieri
weiter, trat jedoch relativ selten in Konzerten auf.
Czerny war Lehrer von Franz Liszt . Er schrieb über 1.000 Kompositionen; einige seiner Etüdensammlungen, etwa die „Schule der Geläufigkeit“ (Op.299) und die „Kunst der Fingerfertigkeit“ (Op.740), werden bis heute im Unterricht verwendet. Er war einer der ersten Komponisten, die die Bezeichnung Etüde als Titel wählten. Bedeutend war auch seine umfangreiche, etwa 1838 erschienene Klavierschule Op. 500 („Vollständige theoretisch-practische Pianoforte-Schule, von dem ersten Anfange bis zur höchsten Ausbildung fortschreitend“). Czerny wird zu den wichtigsten Mitgliedern des Wiener Musiklebens seiner Zeit gezählt. Liszt widmete ihm später seine
zwölf 'Etudes d’exécution transcendante' .
Über Czernys Etüdensammlungen gerieten seine übrigen Werke, darunter zahlreiche Symphonien und Klavierkonzerte, Kirchenmusik und Kammermusik, für lange Zeit in Vergessenheit und erfuhren erst Ende des 20. Jahrhunderts wieder stärkere Beachtung. Sein Kompositionsstil lehnt sich an die Wiener Klassik an, lässt aber auch gelegentlich Einflüsse der Musik der Romantik vernehmen. Czerny starb
mit 66 Jahren als wohlhabender Mann.
Czerny war auch als Musiktheoretiker tätig, schrieb eine Systematische Anleitung zum Fantasieren auf dem Pianoforte Op. 200, gehörte zu den ersten Editoren einer Bach-Gesamtausgabe. AWeitere
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