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Freitag, 7. März 2014

Carl Diercke   

* 15. September 1842 in Kyritz , Landkreis Ostprignitz  
† 7. März 1913 in Berlin-Wilmersdorf

 

Deutscher Pädagoge und Kartograf. Von ihm stammt der bekannte Diercke-Schulatlas .  

 

Diercke wurde als Sohn eines Gastwirts und Brauereieigners Müller geboren. Nach dem frühen Tod des Vaters heiratete die Mutter einen früheren Lehrer. Da die Familie häufig umzog, besuchte der Junge Schulen in Kyritz, Salzwedel und Berlin. Nach dem Abitur absolvierte Diercke von 1860 bis 1863 eine Lehrerausbildung in Berlin, wo er zwischen 1863 und 1865 seine Examina zur Lehrbefugnis für die Fächer Chemie, Französisch, Geographie, Geometrie, Latein, Naturgeschichte, Pädagogik und Rechnen ablegte. Seine berufliche Laufbahn begann 1865 als Privatlehrer in Riga. Dort blieb er bis 1869, bevor er 1870 als Seminarlehrer nach Berlin kam.

In Berlin heiratete Diercke 1871. Aus der Ehe gingen acht Kinder hervor. 1873 wurde Diercke als Seminarlehrer nach Stade versetzt und ein Jahr darauf zum Direktor des dortigen königlichen Lehrerseminars für Volksschullehrer ernannt. Sein Interesse und Lieblingslehrfach wurde hier Geografie, und er begann, eigene Karten zu zeichnen, die klar und übersichtlich gestaltet und daher besonders für Kinder geeignet waren. Der Erfolg Dierckes führte 1885 zu einer Berufung als Direktor an das Lehrerseminar in Osnabrück. Außerdem ernannte ihn das preußische Ministerium zum Regierungs- und Schulrat. Von 1899 bis 1908 bekleidete er das Amt des Schuldirektors in Schleswig. Diercke wurde 1904 zum Geheimen Regierungsrat ernannt.

Im Jahre 1907 starb seine Frau und wurde in Schleswig begraben. 1908 ging Diercke in den Ruhestand. Im gleichen Jahr zog er in die damals selbstständige Stadt Wilmersdorf, wo er mit 70 Jahren verstarb. Diercke wurde in Schleswig-Friedrichsberg bestattet.

Diercke gewann 1875 den Verleger Georg Westermann
aus Braunschweig für die Drucklegung seines Schul-Atlasses. Zusätzlich nahm er Kontakt mit dem Leipziger Kartografen Eduard Gaebler auf, der in mehrjähriger Arbeit die Länder kartografierte und alles präzise umsetzte. So gelang es schließlich, 1883 den Schul-Atlas über alle Teile der Erde erscheinen zu lassen. Das Werk war allerdings groß, und wegen seines quadratischen Formats passte es nicht in die damals üblichen Schulranzen. Eine Überarbeitung des neuen Schul-Atlasses führte schließlich ab 1890 zur Abänderung in ein Hochformat mit den Abmessungen 23 × 36 Zentimeter. Generationen von Schulkindern bedienten sich ab 1895 im Erdkundeunterricht des 'Großen Diercke'.

Von 1893 bis zu seinem Tod war Diercke Herausgeber des gesamten Atlanten- und Kartenprogramms des Westermann-Verlages, darunter auch der ersten Diercke-Wandkarten Brandenburg und Palästina, die 1903 entstanden waren. Zum 125-jährigen Jubiläum der Erstausgabe erschien 2008 eine vollständige Neubearbeitung des Diercke Weltatlasses, erstmals ergänzt um einen digitalen Atlas im Internet sowie einen Online-Globus.

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