Heinz Steguweit
* 19. März 1897 in Köln
† 25. Mai 1964 in Halver/Westfalen
Deutscher Dichter.
Steguweit war der Sohn eines aus Ostpreußen stammenden Ölhändlers. Nach dem Besuch des Gymnasiums studierte er an einer Handelshochschule. Er nahm als Soldat am Ersten Weltkrieg teil. 1916 wurde er bei einem Gasangriff an der Somme so schwer verwundet, dass er ein Jahr lang blind war. Nach der Genesung kämpfte er, obwohl nunmehr zu 75 % kriegsbeschädigt, erneut in Artois und Flandern. Nach dem Ende des Krieges arbeitete er von 1918 bis 1925 als Angestellter in einer Bank. Bereits in den frühen Zwanzigerjahren engagierte sich Steguweit, der von der katholischen Jugendbewegung zu völkischen Kreisen gefunden hatte, im Widerstand gegen die Besetzung des Rheinlandes. Ab 1925 lebte er als freier Schriftsteller in Köln.
Steguweit, der als Lyriker debütiert hatte, verfasste während der 1920er
Jahre vorwiegend heitere Erzählungen und Theaterstücke, daneben aber auch Werke, in denen er seine Kriegs- und Nachkriegserfahrungen
verarbeitete. Er begann mit dem Gedichtband "Du - die Sonne kommt" (1923) und den lustigen Kurzgeschichten "Das Laternchen der Unschuld" (1925). Bald entstanden größere Novellen wie "Lanzelot auf dem Dorfe", (1926) "Der Soldat Lukas" - Geschichte eines Kriegsblinden" (1926) und "Der Tornister" (Erzählungen, 1926) sowie Dramen, von denen "Sornech" (1925) "Der Schwärmer" (1927) und vor allem die Tragödie von Napoleons Tod "St. Helena" (1929) genannt sei, weiter zahllose erfolgreiche Laienspiele "Die Gans" 1927), "Iha, der Esel" (1927), "Spottvogel gegen Schmierfink" (1928), Die fröhlichen drei Könige" (Weihnachtsspiel,
1929). 1929 erhielt er den Erzählerpreis der Monatsschrift "Der Türmer". Besonders bekannt wurde er durch seinen Heimkehrerroman 'Der Jüngling im Feuerofen' (1932).
Nach der nationalsozialistischen Machtübernahme trat er im Mai 1933 in die NSDAP
ein. Im Oktober 1933 gehörte er mit 87 weiteren Schriftstellern zu den Unterzeichnern des an Hitler gerichteten Gelöbnisses treuester Gefolgschaft. Steguweit erhielt 1933 einen Posten als kulturpolitischer Redakteur beim Westdeutschen Beobachter, ab 1934 war er Landesleiter der Reichsschrifttumskammer für den Gau Köln-Aachen.
Er veröffentlichte in dieser Zeit u. a.: "Heilige Unrast"
(1935), "Die törichte Jungfrau" (1937), "Mit vergnügten
Sinnen" (1938), " Ihr vielgeliebten Schätze" (1939),
"Die Saskia mit dem leichten Glanz" (1940) und "Junger Wein in alten Schläuchen" (1941).
1938 bekam Steguweit den Rheinischen Literaturpreis, 1939 den Ehrenpreis des Verlages Velhagen &
Klasing.
Nach 1945 ging
Steguweit zum Verfassen von Kinder- und Jugendbüchern, Laienspielen und Firmenfestschriften über,
womit er erneut ein großes Publikum fand. 1960
erhielt er den 2. Preis der Bundeszentrale für Heimatdienst und den Preis des Westdeutschen Autorenverbands.
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