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Montag, 24. März 2014

Georgius Agricola
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* 24. März 1494 in Glauchau
† 21. November 1555 in Chemnitz
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Deutscher Wissenschaftler, genannt 'Vater der Mineralogie'.

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Agricola wurde 1494 als Georg Bauer und zweites von sieben Kindern des Tuchmachers und Färbers Gregor Bauer (Pawer) in Glauchau geboren. Der Vater war wohlhabend, da er 3 Söhne die Universität besuchen ließ. Agricola studierte von 1514 bis 1518 alte Sprachen an der Universität Leipzig bei Petrus Mosellanus (1493–1524), der ihn anschließend in Zwickau empfahl. So wurde Agricola dort zuerst Konrektor (1518), dann Rektor der Zwickauer Ratsschule (1519) und schuf einen neuen Schultyp mit Latein, Griechisch und Hebräisch-Unterricht in Kombination mit Gewerbekunde: Ackerbau, Weinbau, Bau- und Messwesen, Rechnen, Arzneimittelkunde und Militärwesen.
 
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Nachdem Agricola 1522 erneut in Leipzig studierte, diesmal Medizin, ging er 1523 an die Universitäten von Bologna und Padua. 1524 begab er sich nach Venedig, um im Verlag Aldus Manutius
die Galen-Ausgabe zu bearbeiten. 1526 kehrte er nach Chemnitz zurück. 1527 heiratete Agricola die Witwe Anna Meyner aus Chemnitz und ließ sich nun als Arzt und Apotheker in St. Joachimsthal nieder. 1531 wurde er Stadtarzt in Chemnitz, dort hatte er viermal das Bürgermeisteramt inne (1546, 1547, 1551 und 1553). Zudem war er im Staatsdienst als sächsischer Hofhistoriograph beschäftigt. 

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Als Universalgelehrter forschte Agricola im Bereich der Medizin, Pharmazie, Alchemie, Philologie und Pädagogik, Politik und Geschichte, Metrologie, Geowissenschaften und Bergbau. Agricola verband humanistische Gelehrsamkeit mit technischen Kenntnissen. So entstand sein Erstlingswerk 'Bermannus, sive de re metallica' (1530), in dem er Verfahren zur Erzsuche und -verarbeitung sowie Metallgewinnung ebenso beschrieb wie die Fortschritte der Bergbautechnik, das Markscheidewesen, den Transport, die Aufbereitung und die Verarbeitung der Erze. In 'De Mensuris et ponderibus' von 1533 beschrieb er die griechischen und römischen Maße und Gewichte – seinerzeit gab es keine einheitlichen Maße, was den Handel erheblich behinderte. Dieses Werk legte den Grundstein für Agricolas Ruf als humanistischer Gelehrter.

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Mit mehreren Werken begründete Agricola die Geowissenschaften: So beschrieb er die Entstehung der Stoffe im Erdinneren in 'De ortu et causis subterraneorum' von 1544, die Natur der aus dem Erdinneren hervorquellenden Dinge in seinem Werk 'De natura eorum, quae effluunt ex terra' von 1545, Mineralien in 'De natura fossilium' sowie die Erzlagerstätten und den Erzbergbau in alter und neuer Zeit (De veteribus et novis metallis). Auch der Meurer-Brief (Epistula ad Meurerum) von 1546 gehört zu diesen Werken.

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Agricola war zweimal verheiratet und hatte mindestens sechs Kinder. Zwei Jahre nach dem Tod seiner ersten Frau 1540 heiratete der 48-jährige Stadtarzt die 30 Jahre jüngere Tochter Anna des ehemaligen Besitzers der Kupfersaigerhütte Ulrich Schütz d. J. Dadurch heiratete er in die damals reichste Chemnitzer Familie ein. Im Alter von 61 Jahren starb er in Chemnitz. Sein Verbleiben in der katholischen Kirche brachten ihn in scharfe Gegensätze zur Chemnitzer Bürgerschaft. So verweigerte die Stadt ihm die Beerdigung auf Chemnitzer Flur. Daraufhin wurde er in der Schlosskirche von Zeitz begraben.
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Gegründet auf viele eigene Untersuchungen, fasste Agricola in den zehn Büchern von 'De natura fossilium' (1546) das mineralogische und geologische Wissen seiner Zeit zusammen. Unter Fossilien verstand man damals nicht nur versteinerte Lebewesen, sondern auch Steine und Mineralien. Das Werk gilt als erstes umfassendes Lehrbuch bzw. Handbuch der Mineralogie, welches sich eines systematischen wissenschaftlichen Ansatzes bediente. Darin werden Vorkommen, Gewinnung, Eigenschaften und Verwendung von Mineralien beschrieben. Vor allem klassifizierte Agricola die Mineralien anhand ihrer physikalischen Eigenschaften wie Form, Farbe, Transparenz, Glanz und Gewicht (Dichte). Im ersten Buch werden allgemeine Mineraleigenschaften behandelt, im zweiten Erden, gefolgt von Büchern über "magere" und "fette" Salze (Bitumen). Im fünften bis siebten Buch werden unter anderem Edelsteine beschrieben, im achten und neunten Buch metallische Schlacken. Das zehnte Buch schließlich befasst sich mit mineralischen Gemischen.
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Sein Hauptwerk, das 1556 in Basel erschienene Buch 'De re metallica libri XII'
, wurde in viele Sprachen übersetzt und liegt bisher in über 40 Auflagen vor. Es markiert die Geburt der Montanwissenschaften, also der Lehre von Bergbau und Hüttenwesen, Aufbereitung, Geologie und Mineralogie, jedoch auch den Beginn des Maschinenbaus. Durch zahlreiche Reisen im Bergbaurevier des sächsischen und böhmischen Erzgebirges gewann Agricola einen Überblick über die gesamte Technik des Bergbaus und Hüttenwesens zu seiner Zeit. Philippus Bechius , ein Freund Agricolas und Professor an der Universität Basel, übertrug die Schrift ins Deutsche und veröffentlichte sie 1557 unter dem Titel 'Vom Bergkwerck XII Bücher'. Es handelte sich um die erste systematische technologische Untersuchung des Bergbau- und Hüttenwesens und blieb zwei Jahrhunderte lang das maßgebliche Werk zu diesem Thema

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Der erste Band vergleicht den Bergbau mit anderen Gewerben, beispielsweise der Landwirtschaft oder dem Handel. Im zweiten Band werden die Erschließungsbedingungen erörtert, also geographische Beschaffenheit, Wasserhaltung, Wege, Bodenbesitz und Landesherrschaft; im dritten Band das Markscheidewesen. Der vierte Band äußert sich zur Verteilung der Grubenfelder und den Pflichten des Bergbeamten. Im fünften Band werden die verschiedenen Schachtarten und ihr Ausbau beschrieben, zudem der Gangbau und das Vermessen unter Tage. Der sechste ist der umfangreichste Band und behandelt die Geräte und Maschinen des Bergbaus. Das Probieren der Erze findet sich im siebten Band, ihr Aufbereitungsprozess im achten Band. Das Schmelzen und die Verfahren zur Metallgewinnung inklusive einer Anleitung zum Schmelzofenbau finden sich im neunten Band. In den Bänden zehn, elf und zwölf geht es dann noch um das Scheiden von Edelmetallen, das Gewinnen von Salzen, Schwefel und Bitumen sowie um Glas.

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