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Mittwoch, 14. Mai 2014

Pedelecs - Räder mit Elektroantrieb sind in den vergangenen Jahren in der BDR beliebter geworden. Ausgerüstet mit einem kleinen Motor samt Akku erleichtern sie ihren Besitzern das Radeln. Allein 2013 wurden in der BDR 410.000 Räder mit Elektroantrieb verkauft - ein Plus von rund acht Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Die größte Verbreitung unter den Elektrofahrrädern hat in der BDR das sogenannte Pedelec (Pedal Electric Cycle) mit etwa 95 %. Wer auf gute Qualität achtet, sollte mindestens etwa 1.800 Euro für ein Pedelec ausgeben. Ein Pedelec gilt in der Straßenverkehrs-Zulassungs-Ordnung nicht als Kraftfahrzeug, sondern als Fahrrad, Kennzeichen- Haftpflichtversicherungs- oder Helmpflicht bestehen daher nicht. Ein Pedelec hat eine elektronische Steuerung, die verhindert, dass der Motor auch ohne Pedalieren Leistung abgibt und dafür sorgt, dass bei höherer Fahrgeschwindigkeit als 25 km/h die Unterstützung durch den Motor entfällt.

Durch die Nutzung eines Pedelecs ergeben sich verschiedene Vorteile. Ziele können schneller erreicht werden, da die Durchschnittsgeschwindigkeit höher ist als bei konventionellen Fahrrädern. Weil die Fahrt weniger ermüdet, können weiter entfernte Ziele erschlossen werden (höherer Aktionsradius). Ein weiterer Vorteil ist, dass der Fahrer durch die gleichmäßigere Belastung weniger ins Schwitzen kommt, was bei der Fahrt zur Arbeit für viele Menschen von Bedeutung ist.  

Pedelec-Motoren unterstützen den Fahrer mit bis zu 250 Watt Leistung während des Tretens. Für die nötige Energie sorgt ein Akku. Durchgesetzt haben sich Lithium­Ionen­Akkus. Diese relativ junge Akku­Technologie hat keinen Memoryeffekt mehr, daher sind bei ihr Teilladungen nicht schädlich, sondern sogar sinnvoll. Häufiges Laden schadet also nicht, sondern hilft, die Lebensdauer von Lithium-Ionen-Akkus zu verlängern. Schädlich hingegen sind Tiefentladungen. Deshalb sollte man zum Beispiel in der Winterpause den Akku teilgeladen kühl und trocken lagern und alle zwei Monate den Ladezustand überprüfen. Man nutze ausschließlich das zugehörige Ladegerät. Starke Hitze kann den Akku schädigen, Kälte kann zu einem 
vorübergehenden Kapazitätsverlust führen. Der Akku darf keinen Frost abbekommen. Wenn man ein Pedelec länger nicht nutzt, sollte  man den Akku bei etwa 60 Prozent seiner Kapazität kühl lagern – zwischen 10 und 15 Grad Celsius. Alle drei Monate sollte man den Ladestand kontrollieren und eventuell aufladen.

Für das Einschalten oder die Steuerung des Motors gibt es mehrere Möglichkeiten:

# Messung der Kraft oder des Drehmoments über das Signal eines Kraftsensors an den Pedalen, der Tretkurbel, der Kette oder am Rad;
# Messung der Tretgeschwindigkeit über das Signal eines Umdrehungszählers oder Schwellenwertschalters an der Kurbel oder an anderer geeigneter Stelle;
# Messung der Geschwindigkeit des Fahrzeugs am Rad, um den Motor ab 25 km/h auszuschalten.

Die Messung kann mechanisch oder elektronisch weiterverarbeitet werden und dient dazu, den Motor ein- und auszuschalten oder anhand einer Steuerfunktion stufenlos zu regeln.

Die Schiebehilfe oder Anfahrhilfe lässt eine Motorunterstützung ohne Pedalbewegung bis 6 km/h zu. Sie bietet den Vorteil, dass man das Fahrrad neben sich mit Motorunterstützung rollen lassen kann, ohne dass man pedalieren oder selbst schieben muss (z. B., wenn man eine schwere Last befördert oder damit man das Rad an einer Steigung eigenständig hochlaufen lassen kann). In jedem Fall erlaubt die Schiebehilfe ein schnelleres Anfahren aus dem Stand. 

Lahmt der Motor, kann meist nur der Fachhändler weiterhelfen. Bestimmte Reparaturversuche auf der heimischen Werkbank können nämlich gefährlich werden. Dabei ist ein elektrischer Schlag noch eine der kleineren Gefahren. Gesundheitsgefährdend wird das nämlich erst ab einer Spannung von 50 Volt. Die Hersteller bleiben darunter. Viel gefährlicher ist ein Kurzschluss, bei dem der Akku sehr heiß werden kann oder sogar in Brand gerät. Im schlimmsten Fall kann er explodieren. Der einzig sinnvolle Instandsetzungsversuch in Eigenregie darf deshalb nur mit dem Reset-Knopf unternommen werden. Probleme bei Pedelecs haben meistens mit der Software zu tun, für das Zurücksetzen muss in der Regel der Anschalteknopf am Akku für etwa 20 Sekunden gedrückt werden. Dieser Systemneustart kann meistens das Problem lösen, das man mit dem E-Antrieb hat. Der Akku hat natürliche Verschleißerscheinungen - nach einigen Hundert Ladezyklen nimmt die Leistung ab.  

Als Rahmengröße oder Rahmenhöhe gilt die Entfernung zwischen der Mitte des Tretlagers und dem oberen Ende des Sattelrohrs. Diese wird in Deutschland in Zentimetern angegeben und sollte das 0,66-fache der Schrittlänge betragen. Die Schrittlänge wird an der Innenseite von Unter- und Oberschenkel entlang gemessen, von der Fußsohle bis zum Damm. Dieser Wert mit 0,66 multipliziert, ergibt die erforderliche Rahmenhöhe oder Rahmengröße. Im Zweifel sollte das Gefühl bei der Probefahrt entscheiden und lieber ein kleinerer Rahmen gewählt werden.

Bei einer Probefahrt teste man, welche der Schaltungsarten am besten funktioniert. Kettenschaltungen, die meistverbreitete Schaltungsart, unterliegen bei Mittelmotorkonzepten einem leicht erhöhten Verschleiß. Nabenschaltungen, in Form eines Getriebes in der Hinterradnabe, gelten als verschleißärmer und weniger wartungsintensiv als Kettenschaltungen, besitzen jedoch weniger Gänge. Einige Hersteller schwören mittlerweile auf eine stufenlose Nabe in Verbindung mit einem Mittelmotor. Auch Automatikschaltungen werden von vielen Testern sehr gelobt. Für die meisten Pedelecs sind drei bis 14 Gänge, als Naben- oder Kettenschaltung, jedoch völlig ausreichend - vor allem, wenn die Fahrten eher im Flachland oder in nur leicht hügeligem Gelände stattfinden.

Die meisten Pedelecs wiegen mehr als 20 Kilogramm, manche kommen sogar an die 30-Kilogramm-Marke heran. Man denke beim Kauf also daran, dass man das Rad womöglich über Treppen tragen muss, um es in die Wohnung oder den Keller zu bringen. Vielleicht soll das Pedelec auch auf dem Fahrradträger des Autos oder Wohnmobils transportiert werden. Zur Probefahrt gehört also unbedingt auch ein Probetragen.

Man achte beim Kauf auf gute Bremsen und probiere bei der Probefahrt aus, ob man damit zurechtkommt. Oft trifft man bei Pedelecs auf hydraulische Felgenbremsen und Scheibenbremsen, die ein Laufrad schneller blockieren können als herkömmliche Bremsen. Man prüfe deshalb, ob die Bedienelemente für den Antrieb so angebracht sind, dass man sie leicht betätigen kann, ohne die Hand vom Lenker zu nehmen. 

Den hohen Anforderungen an die Sicherheit werden allzu günstige Discounter- oder Baumarktfahrräder oft nicht gerecht. Von verlockenden Billigangeboten ist deshalb vor allem bei Pedelecs dringend abzuraten, denn deren Komponenten sind oft nicht hochwertig. Fahrräder mit Unterstützungsmotor sind starken Kräften ausgesetzt und müssen einiges aushalten. Als Schnäppchen ist ein Vorjahresmodell besser. Dies kann gegen Ende der Saison oder zu Beginn der neuen erheblich günstiger sein, da die Händler ihre Lager räumen müssen.

Damit Pedelecs möglichst lange halten, bietet sich ein jährlicher Rundumcheck beim Profi an. Die Kosten dafür liegen bei 60 bis 100 €. Ein Vorteil bei einer selbst-getätigten Reifenreparatur ist, wenn der Motor in der Mitte des Fahrrads sitzt. Kompliziert kann ein Reifenwechsel bei Pedelecs sein, die den Motor im Vorder- oder Hinterrad haben. Für Pedelecs ist der Diebstahlschutz häufig über die Hausratversicherung abgedeckt, die in vielen Fällen bereits abgeschlossen ist. Hier sollte man sich die Konditionen genau anschauen, denn oft gilt der Schutz nur für Diebstahl aus den Hausräumen oder zu bestimmten Uhrzeiten. Wer keine Hausratversicherung hat, kann eine Fahrradversicherung abschließen. Der Versicherungsbeitrag liegt bei jährlich etwa 10 Prozent des Kaufpreises.

Wenn man auf den ersten Metern mit einem Pedelec noch unsicher ist, so wähle man den Fahrmodus mit der geringsten Unterstützung durch den Elektromotor und einen kleinen Gang. Die zusätzliche Motorleistung kann über ein Schaltmodul am Lenker in mehreren Stufen eingestellt werden. Anfänger sollten bei den ersten Fahrten vorsichtig unterwegs sein, um sich ans stärkere Bremsen und Anfahren zu gewöhnen. Vor allem beim Lostreten im Stadtverkehr sollte man ein Gefühl dafür entwickeln, wie viel Schub wann kommt. Sonst tauchen brenzlige Verkehrssituationen unter Umständen schneller auf als erwartet. Wer zum Beispiel an der Ampel startet, könnte von der Stärke der Motorkraft überrascht werden und die Balance verlieren. Ein Helm ist ratsam, auch weil man mit einem Pedelec schneller unterwegs sein kann als mit einem normalen Fahrrad. 

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