Neues
von den Kulturträgern Elke
Heidenreich
hat im Schweizer Fernsehen ein angeblich von dem Philosophen Martin Heidegger
stammendes Zitat vorgetragen: «Die verborgene Deutschheit müssen wir entbergen, und das tun wir, indem wir die Juden endlich beseitigen aus Deutschland».
Dies Zitat gibt es nicht, sondern wurde von Heidenreich erfunden. Die Szene spielte sich
am 22. April im „Literaturclub“
des Schweizer Fernsehens ab. Moderator Stefan Zweifel (unten)
diskutierte mit Heidenreich die im März publizierten "Schwarzen Hefte" Martin Heideggers. Heidenreich las dabei als Heidegger-Zitat den
oben zitierten verschwurbelten Satz vor. Stefan Zweifel entgegnete: "Dieser Satz steht aber nicht in dem Band, den wir lesen." Heidenreich beharrte darauf, der Satz stamme aus dem Buch, Zweifel auf seinem Dementi.
Heidenreich sagte, einen Teil der Formulierung habe sie der „Süddeutschen Zeitung“
entnommen. Statt den Konflikt durch eine Nachprüfung des Zitats zu klären, entband der Schweizer Rundfunk
(SRF) Zweifel von seiner Funktion als Moderator - nicht Elke Heidenreich, die für das falsche Zitat keinen Beleg bringen konnte.
Der „Literaturclub“, auch auf 3sat zu sehen, gehört zu den regulären Sendungen des Schweizer Fernsehens. Er wurde zunächst von
den Kulturschaffenden Daniel Cohn-Bendit (Mitte) , Roger Willemsen
und Iris Radisch
geleitet. Ihnen folgte vor zwei Jahren Stefan Zweifel als Moderator. Seit September 2012 nimmt Elke Heidenreich gemeinsam mit
zwei anderen als Kritiker an der Sendung teil. Heidenreich
machte vor einigen Jahren zusammen mit dem inzwischen abgeschiedenen
Literaturpapst Reich-Ranicki (oben)
und dem immer noch agilen Fernsehmeister Thomas Gottschalk
einen mächtigen Rummel
um die Programmqualität des öffentlich-rechtlichen Fernsehens. Dabei bot sie
in scheinbar ernstgemeinter Weise ihre Kündigung an. Tatsächlich aber bekundete sie
gleichzeitig ihren Willen zum Verbleib. Sie habe das alles nicht so gemeint.
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