Johann Andreas Schmeller
* 6. August 1785 in
Tirschenreuth
† 27. Juli 1852 in München
Deutscher Germanist und Erforscher der baierischen Sprache.
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Schmeller
wurde als fünftes Kind eines Korbmachers geboren. Die Familie zog auf Wunsch der Mutter weiter nach Süden und nahm Wohnung auf einem Hof in Rinnberg, Gemeinde Rohrbach
an der Ilm, wo Schmeller seine weitere Kindheit und Jugend verlebte.
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Zunächst besuchte er die Dorfschule von Pörnbach, ca. 4 km von seinem Wohnort entfernt. Der Dorflehrer erkannte die Begabung des Buben und veranlasste, dass er in die Lateinschule des Benediktinerklosters Scheyern
geschickt wurde. Später wechselte er an das Gymnasium in Ingolstadt, anschließend an das
Gymnasium in München, das er 1801 abschloss. Lange Lehr- und Wanderjahre führten ihn nach Spanien und in die Schweiz, wo er Kontakt mit Pestalozzi
suchte und eine Musterschule betrieb. Er versuchte sich als Erfinder, nahm an den Freiheitskriegen teil und zog 1815 als Oberleutnant mit der Königlich Bayerischen Armee in Paris ein.
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1816 nach München zurückgekehrt, widmete er sich vielfältigen sprachwissenschaftlichen und philologischen
Studien. Ab 1826 hielt er Vorlesungen an der Universität München und wurde von ihr 1827 mit der Ehrendoktorwürde ausgezeichnet. Im gleichen Jahr wurde er Professor am Kadettenhaus in München und 1828 außerordentlicher Professor der altdeutschen bzw. altgermanischen Sprache und Literatur an der Münchner Universität.
1829 wurde Schmeller Bibliothekar an der Hof- und Staatsbibliothek und hat in erstaunlicher Schaffenskraft in wenigen Jahren die ca. 25.000 Handschriften katalogisiert, die im Zuge der Säkularisation aus ganz Bayern nach München verbracht worden waren. Diese Tätigkeit, für die Schmeller ein völlig neues System entwickelte, gilt noch heute als geniale bibliothekarische Leistung. In diesem Zusammenhang sind auch seine zahlreichen Ausgaben altdeutscher Texte (wie der Carmina
Burana ) zu sehen – Pionierleistungen der Germanistik, deren Begründer Schmeller neben den Brüdern Grimm
ist. Vor allem aber haben ihm 'Die Mundarten Bayerns' (1821) und das 'Bayerische Wörterbuch' (1827 – 1837) als Erforscher der Mundarten bleibenden Ruhm eingetragen.
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Schmeller beherrschte bzw. beschäftigte sich mit folgenden Sprachen: Altenglisch, Altfriesisch, Altgriechisch, Althochdeutsch, Altkirchenslawisch, Altnordisch, Arabisch, Bairisch, Dänisch, Englisch, Französisch, Gotisch, Hebräisch, Italienisch, Latein, Neugriechisch, Niederländisch, Persisch, Polnisch, Portugiesisch, Russisch, Sanskrit, Schwedisch, Spanisch, Tschechisch, Ungarisch und hörte in seinen späteren Lebensjahren noch Vorlesungen über Chinesisch.
1848 versuchte Schmeller, sich politisch zu betätigen, indem er sich vom "Freisinnigen Verein" als Wahlkandidat zur konstituierenden deutschen Nationalversammlung aufstellen ließ.
Er starb in München im Alter von 66 Jahren an der Cholera.
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