Mittwoch, 20. August 2014

Friedrich Arnold Brockhaus  

* 4. Mai 1772 in Dortmund 
† 20. August 1823 in Leipzig


Deutscher Verleger.

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Brockhaus wurde als Sohn eines Dortmunder Kaufmanns und Ratsherrn geboren. Nachdem er in Düsseldorf eine Lehrzeit als Kaufmann vollendet und sich dann zwecks Fortbildung seit 1793 etwa anderthalb Jahr in Leipzig aufgehalten hatte, errichtete er 1795 in seiner Vaterstadt Dortmund eine Manufakturwarenhandlung, mit der er 1802 nach Amsterdam übersiedelte. Doch gab er diese infolge der Kontinentalsperre Napoleons bald auf und errichtete dafür 1805 eine deutsche Buchhandlung. Das Geschäft gewann sowohl für Verlag als für Sortiment bald an Bedeutung, hatte aber unter den Zeitverhältnissen empfindlich zu leiden. Dies und Familienereignisse veranlassten Brockhaus, sein Verlagsgeschäft nach Deutschland zu verlegen.
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Nachdem er kurze Zeit in Leipzig gewohnt hatte, ließ er sich 1810 in Altenburg
nieder, wo er auch 1814 die Firma "F. A. Brockhaus" annahm. Hier war es vor allem das bereits 1808 von ihm angekaufte 'Löbelsche Konversations-Lexikon' , für welches er den größten Teil seiner Tätigkeit und seiner Mittel aufwandte. Noch zu seinen Lebzeiten erschien der 'Brockhaus' in mehrfachen Auflagen und zahlreichen Neudrucken.

 

In Württemberg waren Nachdrucke für nicht im Lande erscheinende Druckwerke erlaubt. So kündigte Karl Erhard , Inhaber der Buchdruckerei Macklot in Stuttgart, 1816 eine preiswertere Ausgabe des Lexikons für den süddeutschen Raum an. Brockhaus reiste nach Stuttgart und erlangte seinerseits ein königliches Privileg für die zwischen 1817 und 1819 veranstaltete vierte Auflage seines Lexikons, den gegen Macklot geführten Prozess verlor er aber in allen drei Instanzen. Neben dem Streit vor Gericht führte Brockhaus den Kampf zum Schutz seiner Interessen auch auf anderer Ebene mit großer Vehemenz. Anfang Juli 1818 veröffentlichte er ein Flugblatt an das Publikum, in dem er den Nachdruck durch Macklot als Diebstahl anprangerte und legte diese Streitschrift nicht nur in alle Zeitschriften seines Verlags und alle Bände des Conversations-Lexikons ein, sondern verschickte sie darüber hinaus an alle Abgeordnete des Bundestages und an die Presse. Während sein Vorstoß beim Bundestag später im Sande verlief, führte der groß angelegte Feldzug gegen Macklot letztendlich aber doch zum Erfolg. Die öffentliche Meinung stellte sich hinter Brockhaus, und der Absatz seines Lexikons stieg beachtlich an. Gleichzeitig musste die zweite Auflage des Macklot’schen Nachdrucks zum größten Teil makuliert werden. woraufhin Erhard sich enttäuscht aus dem Buchhandel zurückzog.

Der Umfang, welche sein Geschäft durch diese und andere Unternehmungen in wenigen Jahren gewonnen hatte, bewog Brockhaus, 1817 nach Leipzig zu ziehen, wo er 1818 neben seiner Buchhandlung eine eigne Buchdruckerei errichtete und sein Ansehen und Einfluss von Jahr zu Jahr stiegen. Auf dem Gebiet der Monografien lag sein verlegerischer Schwerpunkt bei Werken zur Geschichte und Politik sowie bei biografischen Porträts. Darüber hinaus verlegte er 1818 das Hauptwerk des zu jener Zeit noch nahezu unbekannten Philosophen Arthur Schopenhauer

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Schon im Herbst 1822 hatte Brockhaus sich krank gefühlt. Von der letzten Novemberwoche an verschlechterte sich sein Zustand rapide, und am 3. Dezember setzte er sein Testament auf. Nachdem sein Tod schon fälschlicherweise in den Zeitungen gemeldet wurde, erholte er sich wieder. Im Mai 1823 besuchte Brockhaus ein letztes Mal die Leipziger Ostermesse, und schon Ende Juli verschlechterte sich sein Gesundheitszustand erneut. Wenige Wochen später starb er im Alter von 51 Jahren. Nach Brockhaus' Tod  übernahm sein ältester Sohn Friedrich mit seinem Bruder Heinrich gemeinschaftlich das väterliche Geschäft und leitete namentlich die Druckereien der Anstalt, die durch ihn bedeutend erweitert und verbessert wurden. 

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