Spremberg - Vier Hakenkreuze auf Türen und Fenstern,
Parolen wie "Juden, kill them" und eine klare Drohung ("Wir kriegen euch alle"): Die Spremberger Lokalredaktion der "Lausitzer Rundschau" ist
Donnerstag Nacht angegriffen worden. Gegen acht Uhr morgens wurde die Redaktion von der Polizei über den Vorfall informiert. Seitdem ermittelt der Brandenburger Staatsschutz wegen des
Verwendens von Kennzeichen verfassungsfeindlicher Organisationen und des Verdachts der Volksverhetzung.
Neben dem Redaktionsgebäude sind auch drei Werbe-Tafeln zur Landtagswahl am Spremberger Busbahnhof beschädigt worden. Auf ein Plakat der CDU wurden ein volksverhetzender Spruch und ein Davidstern
geschmiert.
Der Angriff geschah nur wenige Tage nach einem Bericht der "Lausitzer Rundschau" über einen Prozess am Cottbuser Amtsgericht. Dort wird einem Mann vorgeworfen, an einem Überfall mehrerer Personen auf einen Jugendclub im Jahr 2012 beteiligt gewesen zu sein. Der Angeklagte bestreitet den Vorwurf. Die Polizei war
durch einen anonymen Hinweis auf den Verdächtigen aufmerksam geworden und hat im Zuge der Ermittlungen einen Baseballschläger
und eine Reichskriegsflagge bei dem Mann gefunden.
Johannes M. Fischer, Chefredakteur der "Lausitzer Rundschau", sagte, für die Bekämpfung
verbrecherischer Ideologien müsse sehr viel mehr getan werden. Brandenburgs Ministerpräsident Dietmar Woidke (SPD) bezeichnete den Anschlag auf die Redaktion als
ungeheuerliche Provokation. Brandenburgs Innenminister Ralf Holzschuher (SPD) sprach von einem
feigen Anschlag auf die Pressefreiheit. Die Lausitzer Rundschau sei in vorbildlicher Weise unerschrocken, investigativ und
kritisch.
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