Einen Prozentpunkt abgeben muss hingegen die Union, die auf 40 Prozent kommt. Unverändert bleiben die Werte von SPD (25 Prozent), Linkspartei (neun Prozent), Grünen (neun Prozent) und FDP (drei Prozent). Jeder Fünfte kann sich vorstellen, die AfD zu wählen.
Diese Meinung teilt auch eine Mehrheit der Bevölkerung. Laut Emnid-Umfrage glauben 59 Prozent der Bundesbürger, dass die AfD im nächsten Bundestag vertreten sein wird. Die Partei hat zudem die Chance, noch weiter hinzuzugewinnen: Jeder fünfte Deutsche kann sich prinzipiell vorstellen, die AfD zu wählen.
Einer von Gaulands engsten Vertrauten erarbeitet gerade einen Plan, um die Abgeordneten zur Aufgabe ihres Mandats zu drängen. Um Druck aufzubauen, wolle man beispielsweise anonym Strafanzeigen stellen. Dies soll bis Ende dieser Woche geschehen, bevor der Landeswahlleiter die Mandate offiziell vergibt. Ein kleines Team sucht nun nach Verfehlungen. Sollte ein Betroffener sein Mandat nicht zurückgeben,
kann er aus der noch zu gründenden Fraktion ausgeschlossen werden bzw. für eine Legislatur als Hinterbänkler, mit dem keiner sprechen will, sein Mandat erfüllen, schreibt ein Vertrauter Gaulands.
Auf der angeblichen Abschuss-Liste sollen stehen: Rainer van Raemdonck, Thomas Jung, Steffen Königer
und Sven Schröder (v. links n. rechts). Der 41-jährige Königer
beispielsweise soll als Redakteur für die 'Junge Freiheit'
gearbeitet haben
Falkensee (Havelland) - Der Landesvorstand und die gewählten
AfD-Abgeordneten trafen sich am Sonntag zu einer mehrstündigen Beratung in Falkensee (Havelland). Dabei sollten die Spitzenposten der Landtagsfraktion gewählt werden. Einziger Kandidat für den Fraktionsvorsitz war
AfD-Landesvorsitzender und Spitzenkandidat Gauland. Dieser wurde am Sonntag einstimmig zum Fraktionschef gewählt. Thomas
Jung wurde am Sonntag gemeinsam mit Christina Schade zum stellvertretenden Fraktionschef gewählt. Die Fraktion werde sich am Dienstag im Landtag der Öffentlichkeit vorstellen, hieß es.
Gauland wiederholte am Sonntag am Rande der konstituierenden Sitzung der Landtagsfraktion
seine Aussage, das der Spiegel-Bericht von A bis Z falsch sei. Das
Manöver sei der Versuch des Lizenzblattes, die AfD-Fraktion zu spalten.
ABCD