Philipp
Clüver
* 1580 in
Danzig
†
31. Dezember 1622 in
Leiden
Deutscher Geograph und
Historiker.
Clüver (auch Klüwer, häufig latinisiert als Philippus
Cluverius) war der Sohn des Danziger Münzmeisters und sollte nach dem Willen des Vaters Jurist und Diplomat werden. Im Alter von 20 Jahren wurde er zum Rechtsstudium nach Leiden geschickt, wo er sich jedoch unter dem Einfluss von Joseph Justus Scaliger
der Altertumswissenschaft und da insbesondere der antiken Geographie zuwandte.
Er war im übrigen ein gutaussehender, leichtsinniger junger Mann, der ein lustiges Studentenleben führte. Dadurch kam es zum Bruch mit dem Vater. Clüver
wurde in Böhmen Soldat und kämpfte als solcher in Ungarn gegen die Türken. 1607–1613 bereiste er einen großen Teil Europas, wobei ihn die Mutter heimlich unterstützte. In London lernte er den Humanisten Isaac Casaubon
kennen und heiratete dort auch. 1615 ließ er sich endgültig in Leiden nieder, wo er in den folgenden Jahren als
'geographus academicus' mit einem Gehalt von 500 Gulden fest angestellt war. 1617–1618 reiste er noch einmal, und zwar zu Fuß, durch Italien und Sizilien. Seine Schriften wurden bei dem damals noch relativ jungen Verlag Elsevier
verlegt, der an ihnen nicht schlecht verdiente, jedoch die Kinder des früh Verstorbenen nicht unterstützte.
Clüver näherte sich der Geographie über die Geschichte und die klassischen Autoren. Zu seinen bedeutendsten Werken gehört die
'Introductio in Universam Geographiam' (Einführung in die universelle Geographie) von 1624. Der erste von sechs Bänden befasst sich im Allgemeinen mit der Erde, aber sein Ruhm begründet sich mehr auf die übrigen fünf Bände. Sie enthalten kurze Beschreibungen der Länder, mit Schwerpunkt auf einer menschlichen und historischen Betrachtung. Diese
'Introductio' blieb bis zur Mitte des 18. Jahrhunderts ein Standardwerk der Geographie.
Clüver
hatte starken Einfluss auf die Wiederbelebung der geographischen Wissenschaft in Europa
und gilt als Begründer der historischen Geographie.
ABCD
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