Der Unternehmer
Winfried Stöcker
hat ein Benefizkonzert in seinem Görlitzer Kaufhaus
verboten. In drastischer Weise hat er dies auch in einem per E-Mail
geführten Interview öffentlich begründet.
Herr Professor Stöcker, Sie haben das Benefizkonzert für Flüchtlinge verboten. Warum?
Ich habe die Veranstaltung in meinem Kaufhaus untersagt, weil ich den Missbrauch unseres Asylrechtes nicht unterstützen will.
Sehen Sie in der Arbeit des Görlitzer Willkommensbündnisses einen „Missbrauch des Asylrechtes“?
Ich habe bisher nichts von diesem Bündnis gehört. Mir sind aber so viele ausländische Flüchtlinge nicht willkommen.
Missbrauchen die Familien aus Syrien und Libyen, die hierher kommen, das Asylrecht?
In jedem Fall missbrauchen es die Afrikaner, die ungebeten übers Mittelmeer zu uns gelangen. Ich würde sie sofort wieder nach Hause schicken, dann lassen die nächsten solche gefährlichen Bootstouren bleiben, und keiner ertrinkt mehr – die einzige wirksame Prävention, besser als ein Aufruf des Papstes. Die reisefreudigen Afrikaner sollen sich dafür einsetzen, dass der Lebensstandard in ihrem Afrika gehoben wird, anstelle bei uns betteln zu gehen. Jeder Mensch verdient Mildtätigkeit. Aber jeder Mensch muss auch seinen Pflichten nachkommen. Jedes Volk muss sich seiner Peiniger und Tyrannen selbst entledigen. Jeder wehrtaugliche Mann in Syrien muss seine Familie schützen.
Muss er sich abschlachten lassen, weil er Muskeln hat? Wenn er von der einen Seite bombardiert, von der anderen massakriert wird?
Die Menschen müssen sich trotzdem selbst organisieren und sich selbst helfen. Vor zwanzig Jahren haben sich in Ruanda die Neger millionenfach abgeschlachtet. Hätten wir die alle bei uns aufnehmen sollen?
Aber wir leben in einer Welt mit vielfältigen Kultur- und Handelsbeziehungen. Muss man nicht versuchen, sich auch über die Grenzen des eigenen Dorfes hinaus gegenseitig zu helfen?
Stellen Sie sich vor, Sie sitzen am Abendbrottisch, und dann kommen drei solche Kerle und sagen, sie wollen mitessen. Das wollen Sie doch auch nicht!
Das kommt sicherlich auf die Situation an. In einer Woche ist Weihnachten. Das Fest geht auf eine Familie zurück, die Hilfe brauchte und Asyl im Stall gefunden hat. Wir verbinden Weihnachten mit dem Gebot der Nächstenliebe
Ach, Weihnachten! Hören Sie auf mit dem Firlefanz! Das mit der Krippe ist doch nur ein Märchen ohne jeden historischen Hintergrund. Natürlich sollen wir von Zeit zu Zeit ein bisschen zur Ruhe kommen und Frieden finden mit den Menschen, die uns lieb und nahe sind. Wir haben in der Firma auch eine Weihnachtsfeier gehabt und gemeinsam Lieder gesungen.
Sie führen ein international tätiges Unternehmen. Aus wie vielen Ländern kommen die Menschen, die bei Ihnen arbeiten?
Etwa aus 50 Ländern.
Auch in Deutschland?
In den deutschen Niederlassungen arbeiten Menschen aus mehreren Dutzend Ländern. Darunter sind auch viele Türken. Ich bin froh, dass ich sie habe. Es sind kluge Leute darunter, aber auch Menschen, die Arbeiten machen, die andere nicht tun wollen. Aber sie haben nach meiner Auffassung kein Recht, sich in Deutschland festzusetzen und darauf hinzuarbeiten, uns zu verdrängen, darauf läuft es hinaus, wenn nicht gegengesteuert wird!
Wie soll ich das verstehen?
Viele Türken kommen auf einer Einbahnstraße in unser Land, indem die Eltern ihre Kinder ganz gezielt in Richtung Deutschland verheiraten, es heiratet niemand in die andere Richtung. Und heute sind es schon zehn Prozent Türken in den Städten, warten Sie einmal 50 Jahre ab, dann haben sie bei uns die Mehrheit.
Aber Sie nutzen gerne ihre Arbeitskraft.
Das ist doch immer noch besser, als wenn sie dem Staat auf der Tasche liegen. Ich beobachte das ziemlich genau. Die Moslems haben längst begonnen, einen Staat im Staate zu bilden. Ich will aber kein neues Mittelalter in meiner Heimat und in 50 Jahren keinen Halbmond auf der Görlitzer Frauenkirche oder auf dem Kölner Dom.
Es gibt auch Menschen, die über viele Jahre bei Ihnen arbeiten und gutes Geld verdienen. Manche bauen sich vielleicht ein Haus, wollen bleiben.
Ich würde sie am liebsten zurück in ihre Heimat schicken, auf freiwilliger Basis, verbunden mit finanziellen Anreizen, wie der weitsichtige Kanzler Kohl das einst geschafft hat. Ich will nicht, dass uns am Ende Deutschland weggenommen wird.
Das 1913 eröffnete Görlitzer Kaufhaus, einem seit Jahren geschlossenen Prachtbau in der Görlitzer Innenstadt, den viele für das schönste Kaufhaus Deutschlands
halten, sieht von außen so spektakulär aus, dass es schon als Filmkulisse für Hollywood herhielt. Bis Oktober 2015 wird das Traditionskaufhaus für 20 Millionen Euro saniert.
Der Investor ist Winfried Stöcker, der eigentlich Mediziner ist - und Inhaber der Firma Euroimmun
mit Sitz in Lübeck. Stöcker zählt zu den drei innovativsten Mittelständlern Deutschlands.
Und als er das Kaufhaus mit seinem Investment unterstützte, feierte Görlitz ihn.
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