Friede von Hubertusburg 

am 15. Februar 1763.

Friedensverträge zwischen Preußen, Österreich und Sachsen. Die Verträge wurden auf dem sächsischen Schloss Hubertusburg   unterzeichnet und beendeten den Siebenjährigen Krieg
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Vorgeschichte: Zu Ende des Jahres 1762 waren die Kriegsgegner endlich soweit ermüdet, dass sie Frieden schließen mussten, der den kontinentalen Krieg beenden sollte. Bereits am 24. November schlossen Preußen und Österreich einen Waffenstillstand. Der sächsische Kronprinz Friedrich Christian besuchte den preußischen König Friedrich II. in seinem Hauptquartier in Meißen, um mit ihm, in Abstimmung mit dem Warschauer Hof und im Auftrag Österreichs, die Friedensverhandlungen einzuleiten.

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Die Unterhandlungen begannen am 30. Dezember 1762 in dem von preußischen Truppen geplünderten Jagdschloss Hubertusburg bei Wermsdorf in Sachsen, das für die Dauer der Verhandlungen von allen drei Staaten zum neutralen Gebiet erklärt wurde. Da das Schloss vollständig ausgeräumt war, fanden die Verhandlungen in einem Nebenflügel statt. Der Reichstag in Regensburg hatte schon einige Tage vorher seine Neutralität erklärt. Die Verhandlungen wurden von drei wegen ihrer Klugheit bekannten Männern geführt, und zwar vom österreichischen Hofrat Collenbach, dem preußischen geheimen Sekretär Graf von Hertzberg und dem sächsischen geheimen Rat Fritsch. Alle drei waren mit sehr hohen Vollmachten ausgestattet. 

Um den Friedensschluss schnell voran zu treiben, zeigten sich die Mächte überaus kooperationsbereit. So wurde beispielsweise von allen auf Kriegsentschädigungen verzichtet. Lediglich um einen Punkt gab es Streit zwischen Preußen und Österreich, nämlich um die Festung Glatz
, die für Österreich strategisch und militärisch wichtig war. Maria Theresia wollte sie unbedingt behalten, ließ sogar prüfen, ob es lohnenswert wäre, andere Gebiete dafür abzutreten. Man bot Preußen sogar die Übernahme eines Teiles der schlesischen Schulden an, nur damit Preußen die Festung abgab. Würde Preußen nicht auf diese Angebote eingehen, so war Collenberg bevollmächtigt, die Sprengung der Festung anzudrohen. Dies dann aber sollte das letzte Druckmittel sein. Die Festung wurde nicht eingerissen, sondern in dem Zustand, in dem sie war, mit sämtlichem militärischem Inventar, an Preußen übergeben. Man einigte sich stattdessen auf Gebieten des Handels, und Österreich schlug vor, dem Frieden einen Handelsvertrag nachzureichen. 

Friedrich hingegen verlor Sachsen, aus dem er kurz vor Friedensschluss noch so viel Kriegskontributionen wie möglich hatte herauspressen wollen. Aber der preußische Staat war nach dem Frieden noch genau so groß wie vorher und hatte Frieden geschlossen, ohne von all seinen Staaten auch nur ein Dorf zu verlieren. Man einigte sich auf die territorialen Besitzverhältnisse von 1756. Österreich musste nun endgültig seine schlesischen Pläne begraben. Deshalb bedeutet dieser Frieden für Preußen, auch ohne den faktischen Zuwachs von neuem Land, einen großen Gewinn. Zum dritten Mal wurden ihm in einem Frieden die schlesischen Gebiete garantiert. Nun konnte sie ihm niemand mehr wegnehmen. 

Eine indirekte Folge des Friedens war das Auflösen des Preußisch-Englischen Bündnisses. Friedrich war aufs Äußerste verärgert über das Verhalten seines Bündnispartners. Diese Verärgerung resultierte aus der Einstellung der englischen Subsidienzahlungen in dem Moment, als England seine Kriegsziele erreicht hatte, aber auch genau zu dem Zeitpunkt, als Friedrich das Geld dringend benötigte. Ein weiterer Grund war der Friede von Paris
vom 10. Februar 1763 zwischen England und Portugal einerseits und Frankreich und Spanien andererseits. Laut Vertrag sollten die Franzosen die besetzten preußischen Gebiete sofort räumen. Allerdings war in dem Vertrag nicht geregelt, an wen diese Gebiete fallen würden. Darüber hinaus wurde Friedrich nicht über die Friedensverhandlungen und diese Punkte in Kenntnis gesetzt. Friedrich selber besetzte darauf hin die fraglichen Gebiete, um seinen Anspruch darauf geltend zu machen.

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Der Siebenjährige Krieg hatte niemandem außer Großbritannien Gewinne, aber allen riesige Verluste eingebracht. Preußens Gegner hatten in den drei Schlesischen Kriegen fast 300.000 Menschen verloren. Preußen hatte 180.000 Tote und Verwundete und etwa eine halbe Million Menschen in der Zivilbevölkerung zu beklagen. Die insgesamt 120 Millionen Kriegskosten hatte Preußen mit 30 Millionen englischen Subsidien, 40 Millionen erpressten Kontributionen, diversen Steuern, Münzverschlechterung und Geldabwertung so geschickt gedeckt, dass am Ende noch 30 Millionen Taler im Staatsschatz waren. Schlimmer sah es für Frankreich aus, das für den Krieg 700 Millionen Livre ausgeben musste und für Österreich, dessen Staatsschatz ein Defizit von 100 Millionen Reichstalern aufwies. Preußen war nach dem Siebenjährigen Krieg endgültig als fünfte Großmacht in Europa anerkannt.  

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Weitere Infos:  

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Auszug aus dem Frieden von Hubertusburg zwischen Preußen und Österreich, Artikel II: Unter ewiges Vergessen und eine allgemeine Amnestie fallen jegliche Feindseligkeiten, Verluste, Schäden und Übergriffe, die während der vergangenen Kämpfe auf beiden Seiten vorkamen. Niemand wird darüber Klage erheben, noch irgendeine Entschädigung verlangen, wie auch immer Anspruch und Name dafür sein mögen. Es wird zu keinerlei Beunruhigung der beiderseitigen Untertanen kommen, vielmehr sollen sie diese Amnestie vollauf genießen, ungeachtet aller ergangenen Anklagen. Alle Konfiskationen werden vollständig aufgehoben, die konfiszierten oder sequestrierten Güter sollen den Eigentümern zurückerstattet werden, die sie vor Beginn des Krieges innehatten.
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