Friedrich
II. von Preußen, auch Friedrich der Große oder der Alte Fritz
genannt
ABCD
* 24. Januar 1712 im Berliner Stadtschloss
† 17. August 1786 in Potsdam
ABCD
Seit 1740 König
in Preußen, seit 1772 von
Preußen.
ABCD Friedrich
war der älteste überlebende Sohn von insgesamt 14 Kindern des späteren
"Soldatenköngs" Friedrich
Wilhelm I.
und seiner Frau Sophia Dorothea .
Seine Erziehung sollte sich nach dem Willen des Vaters auf das Militärische und das Erlernen der
Staatsführung beschränken. Aber heimlich erhielt der Sohn von seinem Lehrer
Johann Joachim Quantz
auch Flötenunterricht und Zugang zu den musischen Fächern. 1730 unternahm
er einen Fluchtversuch. Der Vater ließ seinen Sohn und dessen Freund Hans Herrmann von Katte
inhaftieren und vor ein Militärgericht bringen. Katte wurde zum Tode verurteilt, und Friedrich musste die Hinrichtung seines Freundes und Fluchtgefährten mit ansehen.
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Von 1731 bis 1732 erhielt Friedrich zunächst eine Ausbildung im Verwaltungswesen, danach im Militär.
Auf Anordnung des Vaters heiratete er 1733 Elisabeth Christine von
Braunschweig-Bevern .
Das Paar zog 1736 in das 100 km nordöstlich von Berlin gelegene Schloss
Rheinsberg . An der vom Vater arrangierten Ehe
fand der Kronprinz wenig Gefallen. Das Paar lebte bald getrennt voneinander.
Friedrich widmete sich der Musik und komponierte seine erste Symphonie. 1739 setzte
er sich mit den Ideen des Philosophen und Politikers Niccolo Machiavelli
auseinander
und verfasste den "Antimachiavell" , in dem sich der Herrscher von der Tugend leiten lässt. ABCD
Nach dem Tod seines Vaters am 31. Mai 1740 wurde Friedrich preußischer König. Der Vater hinterließ einen
wohl bestellen Staat, den er mit harter Hand regiert hatte. Friedrich zeigte sich
als aufgeklärter König. Er schaffte die Folter ab, hob die Zensur auf und förderte die Künste.
Das schlagkräftige Heer seines Vaters nutzte er, um die österreichische Provinz Schlesien zu annektieren.
Sechs Monate nach seiner Thronbesteigung begann Friedrich zu diesem
Zweck den 'Ersten Schlesischen
Krieg' . Auslöser für seinen Angriff auf Schlesien war der überraschend frühe Tod des
habsburgischen Kaisers Karl VI. , der ohne männlichen Erben geblieben war. Seine älteste Tochter Maria Theresia
hatte gemäß einer bereits zu seinen Lebzeiten angeordneten Thronfolgeregelung, der sogenannten
'Pragmatischen
Sanktion' , die Nachfolge angetreten.
Der anfängliche Konflikt um Schlesien weitete sich zum Österreichischen Erbfolgekrieg
aus . Friedrich sicherte sich im Separatfrieden von Breslau 1742 die Abtretung Schlesiens als souveränen Besitz und schied aus der antipragmatischen Koalition aus. ABCD
1742 erfolgte die Einweihung der königlichen Oper in Berlin. 1744 und
1745 folgte der 'Zweite Schlesische Krieg' ,
der Friedrich den Besitz Schlesiens bestätigte. Von nun an erhielt Friedrich den Beinamen "der Große".
1747 erfolgte die Einweihung von Schloss Sanssouci
in Potsdam. Von 1750 bis 1753 lebte auf Einladung Friedrichs der
französische Aufklärer Voltaire am preußischen Hof.
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Im Dritten Schlesischen Krieg von 1756 bis 1763, bekannt als 'Siebenjähriger Krieg'
,
stand Preußen fast allein gegen die europäischen Großmächte (Österreich, Russland und
Frankreich), denen sich Schweden und Kursachsen angeschlossen hatten.
Friedrich konnte sich aber trotz schwerer Niederlagen schließlich behaupten.
Er wurde durch den Tod der russischen Zarin Elisabeth
gerettet,
deren Nachfolger Zar Peter III.
1762
mit ihm einen günstigen Separat-Frieden schloss, dem 1763 Frankreich und
Österreich mit Friedensverträgen unter der Prämisse des 'Status quo'
folgten. Friedrich II. war durch die Strapazen der Feldzüge bis 1763 früh gealtert.
Er hatte jedoch Preußen neben Russland, Österreich, Frankreich und England als fünfte europäische Großmacht
etabliert. ABCD Sehr verdient machte
sich Friedrich in den kommenden Friedensjahren um die Entwicklung des Rechts, insbesondere des Allgemeinen Landrechts. Weitere
Errungenschaften waren in der Landwirtschaft die Einführung der Kartoffel als Nahrungsmittel,
die Gründung der Königliche Porzellan-Manufaktur Berlin 1763 und vor
allem der Landesausbau im Warthe- , Netze-
und Großen Bruch , der bereits 1762 im Oderbruch
erfolgreich beendet worden war. 1783 begann die Trockenlegung des Drömlings
. ABCD
1772 bekam Preußen im Zuge der Ersten Teilung Polens
das sogenannte Polnisch-Preußen oder Westpreußen. Seitdem nannte sich der
preußische Herrscher 'König von Preußen' und nicht mehr, wie seine beiden Vorgänger,
'König in Preußen'. Im Bayerischen Erbfolgekrieg (1778/1779), auch als „Kartoffelkrieg“
bekannt, vereitelte Friedrich die Bestrebungen des habsburgischen Kaisers Joseph
II. , Belgien gegen große Teile Bayerns zu tauschen.
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Friedrich starb im Schloss Sanssouci in seinem Sessel. Obwohl
er in einer zu seinen Lebzeiten vollendeten Gruft auf der Terrasse von Schloss Sanssouci neben seinen Hunden beerdigt werden wollte, ließ ihn sein Neffe und Nachfolger Friedrich Wilhelm II.
in der Potsdamer Garnisonkirche
in einer hinter dem Altar befindlichen Gruft an der Seite seines Vaters, König Friedrich Wilhelms I., beisetzen.
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