Carl Friedrich Gauß 
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* 30. April 1777 in Braunschweig 
† 23. Februar 1855 in Göttingen

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Deutscher Mathematiker, Astronom, Geodät und Physiker.

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Gauß wuchs in bescheidenen Verhältnissen auf, als Sohn eines Mannes, der als Gärtner, Schlachter, Maurer, Kaufmannsassistent und Schatzmeister einer Versicherungsgesellschaft tätig war. Seine Mutter war die Tochter eines Steinmetzen aus Velpke , der früh starb, und wurde als klug, von heiterem Sinn und festem Charakter geschildert. Gauß hatte zeitlebens enge Beziehungen zu seiner Mutter, die zuletzt bei ihm auf der Sternwarte in Göttingen wohnte. Sie arbeitete zunächst als Dienstmädchen, bevor sie die zweite Frau seines Vaters wurde. Gauß verblüffte schon als Kind seine Lehrer. Sein herausragendes Talent wurde durch den Braunschweiger Herzog mit Stipendien für die höhere Schule, das Studium in Göttingen von 1795 - 1798 und die Promotion in Helmstedt gefördert. 

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Es war die fruchtbarste Periode seines Schaffens mit einer Fülle an Ideen und Resultaten, die man zum Teil erst nach seinem Tod bei der Bearbeitung seines Nachlasses entdeckte. Gauß veröffentlichte erst dann etwas, wenn es die von ihm angestrebte vollkommene Form hatte. 1796 entdeckte er, dass die Konstruktion des regelmäßigen 17-Ecks mit Zirkel und Lineal möglich ist.  Gauß erfasste früh den Nutzen komplexer Zahlen, so auch in seiner Doktorarbeit von 1799, die einen strengeren Beweis des Fundamentalsatzes der Algebra enthält. Dieser Satz besagt, dass jede algebraische Gleichung mit Grad größer als null mindestens eine reelle oder komplexe Lösung besitzt. Die nach ihm benannte "Gaußsche Normalverteilung" im Bereich der Statistik oder der "Fundamentalsatz der Algebra" sind Grundlagen für diverse weitere Problemlösungen geworden. 1801 wurde sein mathematisches Hauptwerk, die "Disquisitiones Arithmeticae" veröffentlicht, in dem er neben der Zahlentheorie, der Kongruenz-Theorie und der Theorie der quadratischen Formen auch theoretische Überlegungen zur Kreisteilung anstellt. 
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Ein weiteres großes Betätigungsfeld von Gauß war die Astronomie, die er als Professor an der Göttinger Universität auch lehrte. Neben astronomischen Beobachtungen schaffte er auch hier die Grundlagen für die Entwicklung leistungsfähiger Fernrohre. Über mathematische Fachkreise hinaus berühmt wurde Gauß, als Anfang 1802 der Planetoid Ceres an dem von ihm vorausberechneten Ort wiedergefunden wurde. Gauß hat immense numerische Berechnungen durchgeführt, zeitweise schrieb er monatelang Tag für Tag rund 4.000 Ziffern nieder. Dabei diente ihm das 'Gaußsche Eliminationsverfahren' zur Auflösung linearer Gleichungssysteme und das 'Gaußsche Quadraturverfahren' zur numerischen Integration. Zur Auswertung von Maßreihen erfand er die Methode der kleinsten Quadrate und das Gaußsche Fehlergesetz. 1807 wurde Gauß Direktor der Sternwarte der Universität Göttingen, die ihm lange Zeit Wohn- und Arbeitsort war. In dieser Stellung blieb er bis zu seinem Tod. 

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Im Oktober 1805 heiratete Gauß die Tochter eines Weißgerbers aus Braunschweig. Ihr erstes Kind Joseph wurde 1806 geboren. Dieser Sohn war später Artillerieoffizier des Königreichs Hannover und Direktor des Eisenbahnnetzes im Königreich. In Göttingen folgten zwei Töchter. 1809 starb seine Frau Johanna. 1810 heiratete Gauß die Tochter eines Göttinger Rechtswissenschaftlers. Mit ihr hatte er drei Kinder: Zwei Söhne, die später nach Amerika auswanderten, und eine Tochter, die ihm nach dem Tod seiner zweiten Frau 1831 den Haushalt führte.
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1820 regte Gauß die hannoversche Landesvermessung an und trug in den ersten Jahren die Hauptlast dieser Aufgabe fast auf sich allein gestellt. Später untersuchte er zusammen mit Wilhelm Eduard Weber Elektrizität und Magnetismus, wobei als Nebenprodukt der elektrische Telegraph entstand,

 

Gauß starb im Alter von knapp 78 Jahren in Göttingen.  

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Der kleine Gauß

Wolfgang Sartorius von Waltershausen berichtet: „Der junge [neunjährige] Gauß war kaum in die Rechenclasse eingetreten, als [Lehrer] Büttner die Summation einer arithmetischen Reihe aufgab. Die Aufgabe war indess kaum ausgesprochen als Gauß die Tafel mit den im niedern Braunschweiger Dialekt gesprochenen Worten auf den Tisch wirft: »Ligget se’.« (Da liegt sie.)“ Büttner ließ die Schüler die Zahlen von 1 bis 100 addieren und Gauß stellte fest, dass die erste und die letzte Zahl (1+100), die zweite und die vorletzte Zahl (2+99) usw. zusammen immer 101 ergeben. Der Wert der gesuchten Summe ergibt sich so zu 101 mal 50.

Entsprechend den damaligen Verhältnissen unterrichtete Büttner etwa 100 Schüler in einer Klasse. Damals waren auch Züchtigungen mit der sogenannten Karwatsche (Lederpeitsche) üblich. Sartorius berichtet weiter: „Am Ende der Stunde wurden darauf die Rechentafeln umgekehrt; die von Gauss mit einer einzigen Zahl lag oben und als Büttner das Exempel prüfte, wurde das seinige zum Staunen aller Anwesenden als richtig befunden, während viele der übrigen falsch waren und alsbald mit der Karwatsche rectificirt wurden.“ Büttner erkannte bald, dass Gauß in seiner Klasse nichts mehr lernen konnte.

Zitate

In nichts zeigt sich der Mangel an mathematischer Bildung mehr als in einer übertrieben genauen Rechnung.

Man darf nicht das, was uns unwahrscheinlich und unnatürlich erscheint, mit dem verwechseln, was absolut unmöglich ist.

Es ist nicht das Wissen, sondern das Lernen, nicht das Besitzen, sondern das Erwerben, nicht das Dasein, sondern das Hinkommen, was den größten Genuss gewährt.

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