Dienstag, 3. Februar 2015

Prolog:

"Unser eigentliches Ziel waren immer die Innenstädte. Die Zerstörung von Industrieanlagen erschien uns stets als eine Art Sonderprämie" (Arthur Bomber-Harris ). Eine der großen Geschichtslügen, die Deutschen hätten mit dem Luftterror begonnen, ist historisch schon lange widerlegt. Bereits 1939 erfolgten sieben Luftangriffe der RAF auf Nordwestdeutschland. Am 10./11. Mai 1940 wurde die Innenstadt von Mönchengladbach angegriffen. Entgegen dem Völkerrecht  wurden danach auf Befehl der Kriegsverbrecher Churchill, Roosevelt, Stalin und Konsorten durch den alliierten Bombenterror gezielt die Wohnbezirke aller deutschen Städte mit 50.000 und mehr Einwohnern in Schutt und Asche gelegt; unersetzliche Kulturgüter geplant vernichtet und etwa 1 Million Zivilisten grausam ermordet, darunter über 54.000 Kinder unter 14 Jahren .

"... ich will nicht den Kampf gegen Frauen und Kinder führen. Ich habe meiner Luftwaffe den Auftrag gegeben, sich auf militärische Objekte bei ihren Angriffen zu beschränken" (Adolf Hitler in seiner Rede vor dem Reichstag am 1. September 1939 ). - Entsprechend diesem Befehl richteten sich die deutschen Luftangriffe auf Warschau im September 1939 und Rotterdam 1940  ausschließlich gegen militärische Ziele als Teil eines Feldzugs. Im Fall von Warschau wurde der Zivilbevölkerung 9 Tage Zeit gegeben, die Stadt zu verlassen, falls das polnische Militär die Stadt nicht freiwillig übergäbe. Der Angriff auf Rotterdam im Mai 1940 erfolgte, weil der niederländische Stadtkommandant die Kapitulationsaufforderung ablehnte. Das Bombardement von Coventry vom 14. November 1940 galt den im Stadtzentrum gelegenen Rolls-Royce Flugzeugmotorenwerken und zahlreichen kleineren Rüstungsbetrieben.


Terrorangriffe auf Wiesbaden

Im Zweiten Weltkrieg blieb Wiesbaden zunächst von den alliierten Bombenangriffen weitgehend verschont, obwohl auf einzelne Stadtteile wiederholt Spreng- und Brandbomben abgeworfen wurden und größere, aber im Umfang begrenzte Schäden entstanden. Die Wiesbadener Feuerschutzpolizei leistete in Mainz, Rüsselsheim, Frankfurt/Main, Offenbach, Darmstadt, Mannheim, Koblenz und Rüdesheim wiederholt Feuerlöschhilfe. Am 4. Oktober 1943 wurden über dem Wohngebiet zwischen Dambachtal und Lahnstraße Sprengbomben abgeworfen, die 29 Todesopfer forderten, in Biebrich zerstörte am 8. Februar 1944 ein Bombenteppich mehrere Wohnhäuser und einen Teil der Sektkellerei Henkell: 74 Menschen, darunter auch der Seniorchef der Firma Henkell, fanden den Tod.

 

Am 3. Februar 1945 heulten um 23.32 Uhr die Sirenen. Die Feuerlöschpolizei erhielt von der örtlichen Luftschutzleitung die Nachricht, dass ein starker britischer Kampfverband aus Richtung Frankfurt/Main auf Wiesbaden im Anflug sei. Unmittelbar nach Einlauf dieser Meldung standen am nächtlichen Himmel bereits die ersten Zielmarkierungszeichen, die sogenannten Christbäume. Es wurde die grauenvollste Nacht, die Wiesbaden jemals erlebt hatte. Etwa 300 bis 350 Feindmaschinen führten einen Terrorangriff aus. Ganze Straßenzüge stürzten zusammen. In die Trümmer der Gebäude fraß sich der Phosphor und entfachte wütende Brände. Erst am 4. Febr. 1945 konnten, nach pausenlosem Einsatz der Wiesbadener und der zur Unterstützung aus Nachbarstädten gerufenen Feuerlöschpolizei, die Hauptbrandbekämpfungsarbeiten als abgeschlossen betrachtet werden. Besonders stark getroffen wurde das Kurviertel, vom Paulinenschlösschen über Kurpark, Kurhaus, Theater samt der Kolonnaden, Hotel Vier Jahreszeiten, Marktkirche ebenso wie die Bonifatiuskirche, Stadtschloss, Rathaus bis zum Polizeipräsidium. Der Volltreffer einer Luftmine in das Lyzeum neben der Marktkirche am Schlossplatz wurde für viele Wiesbadener zum Grab, die in dem als Luftschutzbunker dienenden Keller Schutz suchten. Nachdem im Laufe der Kriegshandlungen schon das Biebricher Schloss schwer in Mitleidenschaft gezogen worden war, wurde bei diesem Terrorangriff noch das Jagdschloss Platte zielgerichtet zerstört. Es brannte fast jedes Haus. Das schlimmste war das Kaufhaus, die Oranierkirche und das Zollamt. Letzteres brannte vollständig aus, ebenso ein Flügel des Schlosses. 900 Sprengbomben, 29 Luftminen, 800 Phosphorkanister und 26 500 Stabbrandbomben legten ein Drittel der Stadt in Schutt und Asche. Viele erlitten Verletzungen und wurden verstümmelt, 28.000 wurden obdachlos. Etwa 600 Menschen mussten ihr Leben lassen. 

 

Die letzten Kriegsmonate nach der Bombennacht waren für die Wiesbadener desolat: Die Gleise der Straßenbahn zerstört, die Oberleitungen beschädigt, nur noch zwei Busse und zwei Triebwagen einsatzfähig, die Schulen geschlossen, nachdem permanente Luftalarme einen geregelten Unterricht nicht mehr zuließen, die Gasrohre an 220 Stellen geborsten, das städtische Krankenhaus zu zwei Dritteln vernichtet, die Orthopädische Klinik Wiesbaden durch Bomben fast vollständig zerstört.
 
Am 28. März 1945 hatten die Amerikaner die Wiesbadener Stadtgrenze erreicht. Um 15.00 Uhr war Wiesbaden eine besetzte Stadt. Einen Tag darauf erschienen die Amerikaner auf der Feuerwache in der Neugasse, ließen die Alarmglocken schrillen und die Fahrzeuge besetzen. Der Mannschaft wurde daraufhin befohlen, auf dem Übungshof anzutreten. Diejenigen, die zufällig Schlosser- und Tüncherkittel oder eine zivilähnliche Kleidung trugen, wurden auf die Seite geschoben. Alle anderen mussten wieder die Fahrzeuge besetzen und unter Bewachung der Amerikaner zur Blücherschule fahren. Hier wurden sie zusammen mit gefangenen Soldaten im Schulhof festgehalten. Die Fahrer der Feuerwehrfahrzeuge fuhren am nächsten Tag unter Bewachung die Fahrzeuge zur Feuerwache zurück. Danach mussten sie - zusammen mit ihren Kollegen - zu Fuß nach Kastel (Schule) laufen, von wo aus sie nach Frankreich in Gefangenschaft abtransportiert wurden. 
ABCD

Bilanz der Terrorangriffe auf Wiesbaden:  Im Zeitraum zwischen August 1940 und März 1945 wurde Wiesbaden an 66 Tagen durch alliierte Bomber angegriffen. Bei den Angriffen wurden insgesamt 18 % der Wohnungen zerstört. Ungefähr 1.700 Menschen verloren ihr Leben. Von rund 16.000 Wohngebäuden wurden 1.600 total, 2.500 schwer und 8.900 leicht zerstört. Rund ein Drittel der weltberühmten Kurstadt lag in Trümmern.  

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