Berlin ist bunt
Berlin - In dramatischem Tempo breiten sich die Masern aus: Allein in Berlin sind weit über 600 Krankheitsfälle seit dem Ausbruch im vergangenen Herbst gemeldet worden. Ärzte und Apotheker berichten, dass der Impfstoff mancherorts in der Hauptstadt und anderen Regionen knapp werde.
Ausgangspunkt der aktuellen Masernwelle war eine Migrantinerunterkunft in Berlin; dort war die Krankheit unter
Migrantinern aus Bosnien und Serbien ausgebrochen – als Folge einer weitläufigen Masernepidemie, die in Bosnien seit einem Jahr grassiert. In den Balkanstaaten
gibt es große Impflücken. In anderen Kriegsregionen wie in Syrien sind die Gesundheitssysteme quasi
zusammengebrochen. Dass die Masern aktuell in Berlin so heftig um sich greifen, liegt vor allem am fehlenden Impfschutz vieler
Berliner.
Im Falle des aktuellen Masernausbruchs fanden sich im Herbst vergangenen Jahres im betroffenen Berliner Süden zwei Ärzte, die
in die Sporthalle mit den provisorisch untergebrachten Migrantinern kamen und die erforderlichen Impfungen vornahmen. Das Landesamt für Gesundheit und Soziales übernahm die Kosten für den Impfstoff.
BDR-Justizminister Heiko Maas (SPD) sagte, zwangweises Impfen sei zwar ein Eingriff in die körperliche
Unversehrtheit, könne aber verhängt werden, um eine Masern-Epidemie zu verhindern. |