Ursprünglich sollte der Umzug bis zum Wohnhaus der Familie Nierth gehen. Dort sollten die Argumente gegen die geplante Unterbringung von fünfzig Migrantinern in Tröglitz verkündet werden. Als Nierth hörte, dass seitens des Burgenlandkreises als Versammlungsbehörde kein Verbot dieser Route ausgesprochen würde, war er empört und versuchte am Freitag vehement zu erreichen, dass die Kundgebung nicht vor seinem Haus endet. Dann trat er von seinem Amt zurück. Der Kreis teilte am Freitag Nachmittag mit, dass Anmelder Thiel der Verlegung des Spazierganges zugestimmt hätte. 
 
Der 46-jährige Theologe Nierth, Ortsbürgermeister von Tröglitz, hatte sich für die Unterbringung der Migrantiner mit einer Veröffentlichung im Gemeindeblatt eingesetzt. Danach fanden jeden Sonntag "Spaziergänge" in Tröglitz statt, um gegen die unerwünschte Einquartierung  zu protestieren. Manchmal waren es bis zu 150 Teilnehmer.

Radioreporter, Fernsehteams, Zeitungsjournalisten, zusammen mit Sachsen-Anhalts Innenminister Holger Stahlknecht (CDU) und rund 120 weitere Bürger versammelten sich am Sonntagabend zu einem Friedensgebet in der Tröglitz-Burtschützer Kirche. 

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