Klagenfurt
- Das Landesgericht Klagenfurt hat am 17. Juni den
85-jährigen Herbert Schweiger (Foto) wegen Verherrlichung von NS-Gedankengut
und Glorifizierung von Adolf Hitler in seinen, in der
BRD nicht indizierten Büchern 'Wahre dein Antlitz' und
'Deutschlands neue Idee' zu zwei Jahren unbedingter Haft verurteilt.
Der Prozess hatte am 27. Mai begonnen.
ABCD
Staatsanwalt Franz Simmerstatter
sagte in seinem Plädoyer, Schweiger propagiere in seinen Schriften offen die
Ungleichheit der Menschenrassen und verbreite die Theorie über die Beteiligung der Juden an dem Anschlag am 11. September 2001 auf das
'World Trade Center' in New York. Simmerstatter erwähnte auch eine einschlägige Website, auf der der Verlauf des Verfahrens kommentiert wurde. Geschworene, Richter und auch die Zeugen
würden dort verunglimpft und ihre Glaubwürdigkeit infrage gestellt.
Der Verteidiger Herbert Schaller bezeichnete das Verfahren als
typischen politischen Prozess. Wegen lautstarker Unmutsäußerungen handelten sich einige dieser Zuhörer Ermahnungen vom Staatsanwalt ein.
Die Geschworenen folgten der Aufforderung Simmerstatters und befanden
Schweiger für schuldig. Die Verteidigung meldete Berufung und Nichtigkeitsbeschwerde an.