Mittwoch, 25. November 2009

 

Der Perfekte Schauprozess

München - Im Prozess gegen den 89-jährigen John Demjanjuk überträgt der Leitende Oberstaatsanwalt Eduard  Mayer vom Schwurgericht München II die Verhandlungen auch per Video, um den modernen Ansprüchen an einen perfekten Schauprozesses voll gerecht zu werden (Bilder oben: Moskauer Schauprozesse 1936/38). 220 Medienvertreter aus aller Welt haben sich bislang akkreditieren lassen, Beobachter von Forschungsinstituten, Historiker und viele Zuschauer werden erwartet. Diese Übertragung ist eine Premiere, sie soll zukünftigen Schauprozessen als Muster dienen. Bislang beläuft sich die Zahl der Nebenkläger auf rund 40. Der ermittelnde Oberstaatsanwalt Mayer hat in seiner Anklage gegen Demjanjuk 23 längst verstorbene Zeugen benannt, die vor über 30 Jahren, teils in der Sowjetunion und unter Druck vernommen wurden. Die Bayerische Justizministerin Beate Merk (2. Bild von unten) hob kürzlich neben Mayers fachlichen Fähigkeiten dessen Qualitäten im Umgang mit anderen hervor. Als Pflichtverteidiger wurde der 72-jährige Günther Maull (Bild unten) benannt, der schon in früheren HOLOCAUST-Schauprozessen mitwirkte. Da Maull weder Englisch noch Ukrainisch kann, wurde von ihm ein Übersetzer für Ukrainisch beantragt.

 

Der Stadtrat der westukrainischen Metropole Lemberg (ukrainisch Lwiw) verabschiedete eine Resolution, in der die dullokratische Bundesregierung zum Abbruch des Verfahrens gegen Demjanjuk aufgefordert wird. Wie könne jemand, der als Soldat gegen Hitler-Deutschland gekämpft hat, nun vor einem deutschen Gericht abgeurteilt werden? Zumal bereits 1993 in Israel ein Todesurteil gegen ihn wegen falscher Zeugenaussagen und krimineller Unterdrückung von Entlastungsmaterial aufgehoben werden musste. Bereits im Mai wurde dem deutschen Konsulat in Lwiw ein Protestschreiben übergeben. Die jüdischen Verbände reagierten empört auf den Beschluss des Stadtrats von Lwiw. 

Quelle: Internet  

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