Am Brunnen vor dem Tore,
Da steht ein Lindenbaum:
Ich träumt’ in seinem Schatten
So manchen süßen Traum.
Ich schnitt in seine Rinde
so manches liebe Wort;
Es zog in Freud und Leide
Zu ihm mich immer fort.
Ich mußt’ auch heute wandern
Vorbei in tiefer Nacht,
Da hab ich noch im Dunkel
Die Augen zugemacht.
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Und seine Zweige rauschten,
Als riefen sie mir zu:
Komm her zu mir, Geselle,
Hier findst Du Deine Ruh!
Die kalten Winde bliesen
Mir grad in’s Angesicht;
Der Hut flog mir vom Kopfe,
Ich wendete mich nicht.
Nun bin ich manche Stunde
entfernt von jenem Ort,
Und immer hör ich’s rauschen:
Du fändest Ruhe dort.
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Stille Hilfe für Kriegsgefangene und Internierte
7. Oktober 1951
In München findet die Gründungsversammlung der 'Stillen Hilfe für Kriegsgefangene und Internierte'
statt. Zur ersten Präsidentin wird Helene Elisabeth Prinzessin von Isenburg
gewählt. Dem Gründungsvorstand gehören
der evangelische württembergische Altbischof Theophil Wurm (links)
und der katholische Münchener Weihbischof Johannes Neuhäusler (rechts)
an.
Zur
Arbeit der 'Stillen Hilfe' schrieb Bischof Alois Hudal (Mitte) ,
der sich nach 1945 für viele von den Alliierten Verfolgte einsetzte: "Alle diese Erfahrungen haben mich schließlich veranlasst, nach
1945 meine ganze karitative Arbeit in erster Linie den früheren Angehörigen des NS und Faschismus, besonders den sogenannten "Kriegsverbrechern" zu weihen, die von Kommunisten und "christlichen" Demokraten verfolgt wurden, oft
mit Mitteln, deren Methoden sich nur wenig von manchen ihrer Gegner von gestern unterschieden haben; obwohl diese
Angeklagten vielfach persönlich ganz schuldlos, nur die ausführenden Organe der Befehle ihnen übergeordneter Stellen
und so das Sühneopfer für große Fehlentwicklungen des Systems waren. Hier zu helfen, manchen zu retten, ohne opportunistische und berechnende Rücksichten, selbstlos und tapfer, war in diesen Zeiten die selbstverständliche Forderung
eines wahren Christentums, das keinen Talmudhaß, sondern nur Liebe, Güte und Verzeihung kennt und Schlussurteile
über die Handlungen der eigentlichen Menschen nicht politischen Parteien, sondern einem ewigen Richter überlässt,
der allein die Herzen, Beweggründe und letzten Absichten überprüfen
kann. Ich danke aber dem Herrgott, dass Er mir meine Augen geöffnet hat und auch die unverdiente Gabe geschenkt hat, viele Opfer der Nachkriegszeit in Kerkern
und Konzentrationslagern besucht und getröstet und nicht wenige mit falschen Ausweispapieren ihren Peinigern durch
die Flucht in glücklichere Länder entrissen haben."
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