* 22. August 1683 in Sorau
† 7. September 1745 im Waldschlößchen bei Sorau
Standesherr auf Sorau und
Triebel, sowie zu Pleß
.
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Der Postillion
Lieblich war die Maiennacht,
Silberwölklein flogen,
Ob der holden Frühlingspracht
Freudig hingezogen.
Schlummernd lagen Wies´ und Hain,
Jeder Pfad verlassen;
Niemand als der Mondenschein
Wachte auf der Straßen.
Leise nur das Lüftchen sprach,
Und es zog gelinder
Durch das stille Schlafgemach
All der Frühlingskinder,
Heimlich nur das Bächlein schlich,
Denn der Blüten Träume
Dufteten gar wonniglich
Durch die stillen Räume.
Rauher war mein Postillion,
Ließ die Geißel knallen,
Über Berg und Tal davon
Frisch sein Horn erschallen.
Und von flinken Rossen vier
Scholl der Hufe Schlagen,
Die durchs blühende Revier
Trabten mit Behagen.
Wald und Flur im schnellen Zug
Kaum gegrüßt - gemieden;
Und vorbei, wie Traumesflug,
Schwand der Dörfer Frieden.
Mitten in dem Maienglück
Lag ein Kirchhof innen,
Der den raschen Wanderblick
Hielt zu ernstem Sinnen.
Hingelehnt an Bergesrand
War die bleiche Mauer,
Und das Kreuzbild Gottes stand
Hoch, in stummer Trauer.
Schwager ritt auf seiner Bahn
Stiller jetzt und trüber;
Und die Rosse hielt er an,
Sah zum Kreuz hinüber:
"Halten muß hier Roß und Rad,
Mags euch nicht gefährden;
Drüben liegt mein Kamerad
In der kühlen Erden!
Ein gar herzlieber Gesell!
Herr, ´s ist ewig schade!
Keiner blies das Horn so hell
Wie mein Kamerade!
Hier ich immer halten muß,
Dem dort unterm Rasen
Zum getreuen Brudergruß
Sein Leiblied zu blasen!"
Und dem Kirchhof sandt´ er zu
Frohe Wandersänge,
Daß es in die Grabesruh
Seinem Bruder dränge.
Und des Hornes heller Ton
Klang vom Berge wieder,
Ob der tote Postillion
Stimmt´ in seine Lieder.
Weiter ging´s durch Feld und Hag
Mit verhängtem Zügel;
Lang mir noch im Ohre lag
Jener Klang vom Hügel.
ABCD
Nikolaus
Lenau
* 13. August 1802 in Tschodat
im Banat
† 22. August 1850 in Oberdöbling
Deutscher Schriftsteller.
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Zitate
Die ganze Welt ist zum Verzweifeln traurig.
Die Amerikaner sind himmelanstinkende Krämerseelen. Eine Niagarastimme gehört dazu, um diesen Schuften zu predigen, daß es noch höhere Götter gäbe, als die, die im Münzhaus geschlagen werden. Man darf diese Kerle nur im Wirtshaus sehen, um sie auf immer zu hassen. Eine lange Tafel, auf beiden Seiten fünfzehn Stühle; Speisen, selbst Fleisch bedecken den ganzen Tisch. Da erschallt die Freßglocke, und hundert Amerikaner stürzen herein, keiner sieht den anderen an, keiner spricht ein Wort, jeder stürzt auf seine Schüssel, frißt hastig hinein, wirft den Stuhl hin und eilt davon, Dollars zu verdienen.
Töricht haschen wir auf Erden
nach des Glückes Irrlichtschein;
wer sich quält, beglückt zu werden,
hat die Zeit nicht, es zu sein.
Trotz allem Freundeswort und Mitgefühlsgebärden,
bleibt jeder tiefe Schmerz ein Eremit auf Erden.
Weltbefreien kann die Liebe nur,
nicht der Haß, der Sklave der Natur.
Viele suchen ihr Glück, wie sie ihren Hut suchen, den sie auf dem Kopf tragen.
Ein offner Wald am Straßensaume
Ist dein Gedicht, du mußts ertragen,
Reibt sich an seinem schönsten Baume
Ein Schwein mit grunzendem Behagen.
ABCD
Paul
Nipkow
* 22. August 1860 in Lauenburg in Pommern
† 24. August 1940 in
Berlin
Erfinder
des Fernsehens.
BCD
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Gorch Fock
* 22. August 1880 in Finkenwerder
† 31. Mai 1916 in der Seeschlacht am Skagerrak
Deutscher Schriftsteller.
BCD
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Leni
Riefenstahl
* 22. August 1902 in Berlin
† 8. September 2003 in Pöcking
Deutsche Schauspielerin, Filmregisseurin und Fotografin.
BCD