Dortmund - Staatsanwalt Andreas Brendel
in Dortmund teilte mit, dass Ermittler die Wohnungen von sechs Personen in mehreren
Bundesländern durchsucht haben, die im Juni 1944 als damals 18- und 19-jährige Angehörige der Waffen-SS-Einheit
'Der Führer' (ein Regiment der Division 'Das Reich') an angeblichen Verbrechen im französischen Ort
Oradour-sur-Glane beteiligt gewesen sein sollen. Diese Personen leben im Großraum Hannover, nahe Berlin, in Köln, im Raum
Bielefeld und im Raum Darmstadt. Die Ermittlungen seien durch einen Hinweis aus DDR-Akten eingeleitet
worden. Die von Brendel Beschuldigten hätten eine Tatbeteiligung bestritten oder seien nicht
vernehmungsfähig gewesen. Wesentliche Beweismittel seien bei den Durchsuchungen nicht entdeckt werden.
Was geschah am 10. Juni 1944 wirklich?
Seit mehr als einem halben Jahrhundert wird behauptet, am 10. Juni 1944 hätten Männer der Waffen-SS-Division
'Das Reich' in Oradour-sur-Glane grundlos ein ungeheuerliches Kriegsverbrechen begangen, indem sie die ganze Bevölkerung des Dorfes einschließlich der Frauen und Kinder massakriert hätten, bevor sie die Häuser und die öffentlichen Gebäude anzündeten.
In seinem Buch 'Die Wahrheit über Oradour' hat Vincent Reynouard
erforscht, was am 10. Juni 1944 tatsächlich geschah
und was auch zuvor schon bekannt war .
Oradour-su-Glane war eine Partisanenhochburg. Die deutschen Truppen fanden dort die Leichen deutscher Soldaten und Offiziere; am Ortsausgang stand ein ausgebrannter Sanitätswagen. Fahrer und Beifahrer waren ans Lenkrad gefesselt und alle verwundeten Insassen bei lebendigem Leibe verbrannt.
Reynouard weist nach, dass die Einwohner von Oradour Verbindungen zum kommunistischen
Widerstand hatten und die Partisanen regelmäßig in Oradour tätig waren.
In der dortigen Kirche gab es mit Wissen des örtlichen Geistlichen einen
Unterschlupf für abgeschossene britische Piloten, deren Verpflegung von
Ortsbewohnern übernommen wurde, und ein Munitionsdepot der Partisanen.
Letzteres explodierte am 10. Juni ohne Absicht der deutschen
Truppen.
Es bietet sich ein Vergleich mit dem Verbrechen von Katyn
an: Ein weiteres Beispiel dafür, dass sich die historische Wahrheit auf Dauer nicht
unterdrücken lässt. Im Falle von Katyn hat es etwa 50 Jahre gedauert, bis die russische Regierung
und ihre Apologeten offiziell von ihren Lügen abrückten und die wahren
Vorgänge akzeptierten.