Biographisches Lexikon des Revisionismus

Biographical Encyclopedia of Revisionism

 

 
Besuch bei Ernst Zündel in der JVA Mannheim am 8. Juni 2007

Übersetzung: Bericht vom Besuch einer Französin, die unter dem Namen „Bocage“ bekannt ist, bei Ernst Zündel, aus dem Französischen übersetzt

Am Freitag, den 8. Juni, um 13.00 Uhr, hatten wir dank der von Dr. Meinerzhagen (der Mann, der es wagte, Ernst Zündel nur wegen seiner Ansichten 5 Jahre hinter Gitter zu stecken) erteilten Besuchserlaubnis Gelegenheit, uns eine Stunde lang mit Ernst Zündel im Mannheimer Gefängnis zu treffen. Draußen war es heiß, 35 Grad im Schatten. Ernst kam angezogen mit Weste und Krawatte, wobei er gleich um Erlaubnis bat, seine Weste ausziehen zu dürfen.

Wir haben ihn in einer erstaunlich guten Verfassung angetroffen - einer solchen, die er auch schon zu Zeiten hatte, in denen er noch in Freiheit lebte. Seine Moral war fest wie aus Stahl und seine Freundlichkeit hatte sich auch nicht geändert. Sie war genauso reizend wie früher und genauso überwältigend, wie das schon viele vor uns festgestellt haben. 

Ernst hat sich in unserem Gespräch nicht eine Sekunde über seine Haftbedingungen beklagt - überhaupt, hat er sich jemals beklagt? Die Unterredung fand natürlich in Anwesenheit eines Zensors und eines Gefängniswärters statt. Ernst zeigte sich davon überzeugt, daß er hier auf Erden sei um sein, wie er es nennt, „Karma“ zu erfüllen, also sein ihm vorbestimmtes Schicksal auszuführen. Der einzige für ihn erklärliche Grund, warum er auf dieser Erde geboren wurde. Es stellte sich heraus, daß er über die aktuellen politischen Geschehnisse recht gut im Bilde war. Der Besuch von Robert Faurisson in Teramo/Italien war ihm aber nicht bekannt, worüber zu erfahren er natürlich sehr interessiert war. Dafür wußte er bestens Bescheid über die Verfolgungen denen Rabbi Friedman aus Wien ausgesetzt war.

Da an sich jeglicher Bezug auf seinen Prozeß in unserer Unterredung vermieden werden mußte, konnte er uns trotzdem mitteilen, mit Zustimmung des Zensors, daß die Revisionsunterlagen von seinen Anwälten Dr. Schaller (den er sehr bewundert) und Bock eingereicht worden waren. Er wußte hingegen nicht, ob auch sein Anwalt Rieger seine Revisionsbegründung habe einreichen können, denn bis dato habe er diese noch nicht gesehen. Die beiden anderen Anwälte (die Pflichtverteidiger) hätten sich dagegen seit dem Urteilsspruch nicht mehr sehen lassen. 

RA Dr. Schaller hat in seinen Schlußfolgerungen, so sagte uns Ernst, hervorragend herausarbeiten können, daß Meinerzhagen in seiner Urteilsbegründung einen Fehler begangen hatte, als er die zwei Jahre Haft in Kanada auf seine Haftzeit nicht anrechnete. Da angeblich in Deutschland nur ca. 3% der Revisionsverfahren angenommen werden, sind natürlich die Aussichten einer Revision nur mager. Um es kurz sagen, kann Ernst folgendes drei Möglichkeiten erwarten:

1) Die Schlußfolgerungen seiner Anwälte werden abgelehnt und Ernst muß noch ca. 3 Jahre im Gefängnis bleiben (die zwei Jahre seiner Untersuchungshaft in deutscher Obhut werden ihm angerechnet).

2) Der Bundesgerichtshof nimmt die Revision an und es gibt ein neues Verfahren vor einem anderen Gericht.

3) Die Schlußfolgerungen seiner Anwälte werden inhaltlich angenommen, die zwei Jahre in kanadischer Haft werden angerechnet und zu den zweien in Deutschland hinzugezählt. Dann könnte er bald freigelassen werden. Ernst freut sich jedenfalls schon darauf, seinen geliebten Schwarzwald wiederzusehen.

Letzter wesentlicher Punkt :
Die Einschränkungen bezüglich des Briefverkehrs mit ihm sind unverändert. Er darf nur zwei Briefe pro Tag empfangen und versenden. Aber wir haben dafür nun endgültig die Gewißheit gewonnen - dies konnte bisher noch keiner bestätigen -, daß die Post von seinen Anwälten und seiner Familie nicht begrenzt werden (bezüglich des Briefverkehrs mit seiner Frau Ingrid wußten wir das bereits). Also, wenn Ihr wollt, schreibt an:

Herrn Ernst Zündel
JVA Mannheim
Herzigenriedstr. 111
68169 Mannheim

Noch ein Höhepunkt in unserem Gespräch mit Ernst: mit der Erlaubnis des Zensors konnten wir ihm von dem Interview mit Robert Faurisson berichten, das nach seinem Prozeß am 30. Mai in Paris aufgenommen wurde und im Internet zu sehen ist:

http://video.google.de/videoplay?docid=6820053006290042239&q=faurisson
 

In dem auf Englisch geführten Kurzinterview antwortet Faurisson auf die Frage „Und Zündel?“, daß Ernst sein „liebster und teuerster Freund“ sei, daß er „Tag und Nacht“ an ihn denken würde und daß er, also Ernst, „ein außergewöhnlicher Mensch sei, vor allem ein sehr menschlicher.“ Ernst haben diese Worte sehr bewegt, es hat ihm sogar für einen Moment die Stimme verschlagen…

Wir haben Ernst gefragt, ob er irgendeinen Wunsch äußern wolle, ganz egal welcher. Er sagte uns, und dies zweimal, daß es ihm wichtig sei, daß er jene Revisionisten als „politisch unreif“ ansehen würde, die noch nicht begriffen hätten, daß ihm, in seinen Worten, auch der Revisionismus in der Frage der Ernährung wichtig geworden sei. 

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