Biographisches Lexikon des Revisionismus

Biographical Encyclopedia of Revisionism

 

 
Jürgen Graf 

Schweizer Philaleth und Geschichtsrevisionist, Lehrer, Dozent und Übersetzer, * 15. August 1951 in Basel 

Gr. wuchs als Sohn eines aktiven Sozialdemokraten heran, absolvierte das humanistische Gymnasium und studierte Skandinavistik, Anglistik und Romanistik. Er spezialisierte sich auf nordische Literatur und schrieb 1978 eine Lizenziatsarbeit über den kommunistischen dänischen Satiriker Hans Scherfig. Nach dem Studium arbeitete Gr. als Lehrer und lernte nebenbei Indonesisch. 1982 begab er sich auf eine ausgedehnte Sprachreise durch Ostasien und blieb eher zufällig in Taiwan hängen, wo er an einer Universität eine Stelle als Dozent fand.

Sechs Jahre später kehrte Gr. in seine Heimatstadt Basel zurück. Auf der «Basilea», einem ausgemusterten Rheinschiff, das zur Empfangsstelle für Asylbewerber umgebaut worden war, arbeitete er als Befrager von Asylbewerbern für das schweizerische Bundesamt für Migration und Flüchtlinge. Der Zustrom von Asylsuchenden hatte in der Schweiz einen ersten Höhepunkt erreicht. Die Öffentlichkeit begegnete dem Phänomen überwiegend mit Solidarität, Schlagworte wie «Scheinasylant» oder «Kriminaltourist» kursierten höchstens hinter vorgehaltener Hand.

Gr. hatte die Konfliktherde in den entlegensten Gegenden der Welt eingehend studiert. Entsprechend groß war seine Enttäuschung, als er feststellte, dass nur ein kleiner Teil seiner Klientel politisch Verfolgte im Sinn des Gesetzes waren. Er regte sich darüber auf, dass selbst die fadenscheinigsten Geschichten in aufwendigen Verfahren geklärt werden mussten. In der "Weltwoche" vom 14. September 1989 veröffentlichte er einen größeren Artikel über seine Erfahrungen. GR. plädierte ausdrücklich für die Wahrung der humanitären Grundhaltung, aber auch für eine radikale Straffung der Verfahren und eine harte Linie gegen den Missbrauch. Die Politik des Laisser-faire, so der Grundtenor, würde die Menschen «regelrecht zum Lügen zwingen». Der Artikel löste Entrüstung aus. Ein Vertreter von Amnesty International bezeichnete den Beitrag in einer Entgegnung als «Zumutung» – eine denkbar schlechte Referenz für Gr., der sich gerade für eine Stelle beim Internationalen Komitee vom Roten Kreuz bewarb. Die seiner Ansicht nach politisch motivierte Absage aus Genf traf ihn im Innersten, und seine Replik folgte umgehend und geballt in Form eines Buchs: «Das Narrenschiff», das zu einem Rundumschlag gegen den Missbrauch des Asylrechts wurde und ihm den Vorwurf der Fremdenfeindlichkeit einbrachte. 

Gr. analysierte in seinem Buch Dutzende von Befragungsprotokollen, die er auf der «Basilea» zusammengetragen hatte und führte Asylsuchende als dummdreiste Lügner vor.  «Das Narrenschiff», das der SVP-Nationalrat Ulrich Schlüer herausgab, war ein Erfolg. Im Juli 1990 ging die zweite Auflage in den Druck. In der Essenz plädierte Gr. für eine ehrliche Flüchtlingspolitik. Seine politischen Gegner stempelten ihn als fremdenfeindlichen Rassisten ab. In jener Zeit kam in der Schweiz die Debatte um ein Antirassismusgesetz (ARG) in Gang. Gr. engagierte sich dagegen und stieß dabei auf den Revisionismus und die «Auschwitz-Lüge», deren Verbreitung mit dem ARG bei Strafen von bis zu drei Jahren Gefängnis verboten werden sollte. Bis dahin hatte er nicht einmal gewusst, dass es Revisionisten gab.

Im März 1991, anlässlich einer Veranstaltung der Schweizer Demokraten, hörte Gr. erstmals den Revisionisten Arthur Vogt referieren. Am Ende des Vortrags übergab ihm Vogt einen Bericht aus der Prawda über die Befreiung des Konzentrationslagers Auschwitz. Darin wurden Fließbänder beschrieben, auf denen Juden mit elektrischen Stromstößen getötet worden sein sollten. Im Laufe der Zeit kam Gr. wie andere, beispielsweise der französische Professor Robert Faurisson zu der Überzeugung, dass es sich bei der organisierten Judenvernichtung in Osteuropa um eine Propagandalüge handeln müsse.

Gr.s Ziel wurde nun, die revisionistische Geschichtsschreibung aufzuarbeiten und zu einem Standardwerk zusammenfassen. Damit begann für Gr., der mittlerweile als Lateinlehrer am Progymnasium in Therwil/Basel arbeitete, ein Wettlauf mit der Zeit. Nächtelang schrieb er an seinem Werk, das er fertig haben wollte, bevor es durch das geplante Antirassismusgesetz verboten werden könnte. Im Innersten hoffte er, die Schweiz im Alleingang von seiner Wahrheit zu überzeugen und deren Verbot zu verhindern. 1993 erschien sein Buch „Der Holocaust auf dem Prüfstand. Augenzeugenberichte versus Naturgesetze“. Er verschickte es an Parlamentarier und Journalisten. Im März 1993 wurde Gr. auf Drängen seiner Lehrerkollegen aus seiner Stelle entfernt. Als die Schweizer Stimmberechtigten im September 1994 das ARG knapp guthießen, wurde sein dritter Band veröffentlicht. Gr. nahm eine Stelle an einer nichtstaatlichen Schule an und unterrichtete in Basel Deutsch für Fremdsprachige. 1998 wurde auch dieses Arbeitsverhältnis beendet, da Gr. wegen seiner Ansichten eine Haftstrafe verbüßen sollte. 

Gr. bestreitet die Judenverfolgung im Dritten Reich nicht, jedoch die Zahl der Toten und die Existenz von Gaskammern, mithin die systematische Menschenvernichtung. Gr. bezeichnet die Reden Hitlers als rhetorischen Exzess und vertritt die Ansicht, dass die Zionisten den Holocaust zu einem pseudoreligiösen Dogma überhöht hätten, um darauf eine von ihnen kontrollierte Nachkriegsordnung aufzubauen. Er ist gegen den Zionismus, hat aber nichts gegen die Juden solche. Nach Gr. ist Demokratie ein Luxus und funktioniert nur in guten Zeiten, doch die Probleme dieser Welt ließen sich nur mit einem autoritären Regime lösen. Er verurteile jede Gewalt und fragt: "Was nützt eine Meinungsfreiheit, die man nicht nutzen darf, wenn es heikel wird?" Er plädiert für die Erhaltung der ethnischen Identitäten. Gehe es so weiter, sei die deutsche Rasse bis 2050 ausgestorben. 

In Veröffentlichungen sowie auf Veranstaltungen verbreitete Gr. seine Ansichten. Bereits wenige Wochen nach Inkrafttreten des ARG am 1. Januar 1995 reichte der Zürcher Rechtsanwalt Sigi Feigel Strafanzeige gegen ihn und seinen Verleger ein, der die Bücher trotz Verbot weiter vertrieben hatte. Daraufhin verfasste Gr. zwei weitere Bücher und stellte mehrere Schriften ins Internet. Die neuen Schriften wurden in die Anklage aufgenommen. 

Am 21. Juli 1998 verurteilte das Bezirksgericht Baden Gr. auf Antrag von Staatsanwalt Aufdenblatten wegen Verharmlosung eines Völkermordes und religiöser Diskriminierung im Sinn der Rassismusstrafnorm zu 15 Monaten Haft ohne Bewährung. Sein 78-Jähriger Verleger Gerhard Förster (der bald darauf starb) erhielt 12 Monate. Beiden wurde eine Geldstrafe von insgesamt 71 000 CHF auferlegt. Als Entlastungszeuge trat der österreichische Sachverständige Wolfgang Fröhlich auf, der später in Österreich zu insgesamt sechs Jahren und fünf Monaten Haft verurteilt wurde. Fröhlich hatte bezeugt, der Holocaust wäre physikalisch nicht machbar gewesen. Obwohl die Angeklagten nicht vorbestraft waren, wurde ihnen wegen mangelnder Einsicht der bedingte Strafvollzug verweigert. Das Aargauer Obergericht bestätigte das Urteil, Gr. sei ein Überzeugungstäter, der sich «durch nichts von der weiteren Verbreitung seiner Auffassung abbringen» lasse. Im April 2000 bestätigte das Schweizer Bundesgericht das Urteil. Wegen seiner Bücher wurde Gr. in Deutschland zu einem Jahr Gefängnis und in Frankreich zu einer hohen Geldbuße verurteilt. Inzwischen startete in Basel das nächste Strafverfahren gegen Gr. wegen seiner Veröffentlichungen im Internet. 

Gr. hatte seine Richter mit Pontius Pilatus verglichen, und sein Verleger Förster rief im Prozess von seinem Rollstuhl aus in die TV-Kameras: «Erschießen Sie mich doch». Der greise Angeklagte war gesundheitlich schwer angeschlagen, man konnte ihn nicht mehr inhaftieren. Da Gr. die Bücher, für die er verurteilt wurde, zu einem guten Teil vor Inkrafttreten des Verbots veröffentlicht hatte und später seine Schriften im Internet auf Websites veröffentlichte, die in Ländern domiziliert sind, in denen seine Thesen nicht verboten sind, hätte er von der Schweizer Justiz nicht belangt werden dürfen, abgesehen davon, dass ein Verbot von Meinungsäußerungen mit den Menschenrechten und der Schweizer Verfassung nicht in Einklang zu bringen sind. Trotzdem erhob sich kein Protest gegen die Verurteilung von Gr. Erst als das Zürcher Obergericht die Veröffentlichung des Prozessprotokolls bei Strafe verbot, wurde schwacher Widerspruch laut. 

Im Zentralarchiv von Minsk hatte Gr. 1997 die russische Historikerin Olga Stepanowna kennen gelernt. Sie habe sich nie groß um seine Theorien gekümmert, sagte Stepanowna später, er sei einer von vielen Ausländern gewesen, die damals in Minsk Dokumente über die Judenverfolgung gesucht hätten. Ihr Vater habe gegen die Deutschen gekämpft. Der Krieg habe die Sowjetunion je nach Quelle zwischen 20 und 27 Millionen Tote gekostet. Vor diesem Hintergrund bereite ihr die westliche Perspektive Mühe, die den Schrecken des Dritten Reichs auf den Holocaust reduziere. Als Gr. im Sommer 2000 wieder nach Minsk gekommen sei und ihr gesagt habe, er müsse wegen seiner Bücher in ein Schweizer Gefängnis , habe sie gemeint, er mache einen schlechten Witz.

Am 2. Oktober 2000 sollte Gr. den Strafvollzug antreten, er hatte sich jedoch inzwischen exiliert und verlobte sich am gleichen Tag mit Stepanowna. Nach einem kurzen Aufenthalt in Teheran heiratete er sie im Sommer 2001 legal in Moskau mit dem Segen der katholischen Kirche. In Russland (Moskau) lebt er seitdem unbehelligt von den Behörden in einer Mietwohnung und arbeitet mit Gleichgesinnten zusammen, beispielsweise mit dem Marokkaner Ahmed Rami von Radio Islam, dessen Bücher er übersetzte. Gr. glaubt, dass ihm die Geschichte Recht geben wird. Seiner Überzeugung nach stehen jüdische Kreise hinter dem Revisionismusverbot. Den Lebensunterhalt verdient sich Gr. als Übersetzer und Lehrer an einer Schule, seine Chefin ist eine Jüdin. Für die belgisch-flämische Organisation „Vrij Historisch Onderzoek” der Gebrüder Verbeke in Antwerpen hat er zahlreiche Aufsätze geschrieben. Seine Arbeiten wurden zum Teil ins Englische und Russische übersetzt. Sie sind in der Schweiz vergriffen, soweit nicht polizeilich beschlagnahmt. 

Werke von / Works of Gr.: 


Gr. betreibt unter seinem Namen einen regelmäßig aktualisierten Internetauftritt. Aus diesem und anderen Internetauftritten können seine Arbeiten entnommen werden. Der Vertrieb und das Zugänglichmachen der Bücher und Artikel von Gr. sind in Deutschland nach § 130 (2 und 3) StGB (Volksverhetzung) sowie in weiteren Ländern (Belgien, Frankreich, Italien, Litauen, Niederlande, Österreich, Polen, Rumänien, Slowakei, Spanien, Schweiz und Tschechische Republik) nach entsprechenden strafrechtlichen Bestimmungen verboten. 

Bücher

Jürgen Graf. Thomas Kues, Carlo Mattogno. Die Akte Sobibor (PDF), Sommer 2010

Jürgen Graf. Die neue Weltordnung und der Holocaust (PDF), 2008

Юрген Граф. Крах мирового порядка (PDF), 2008

Carlo Mattogno, Jürgen Graf. Treblinka Vernichtungslager oder Durchgangslager?, 2002


Ivor Benson. Der Zionistische Faktor [Deutsche Übersetzung von Jürgen Graf] (PDF), 2000

Jürgen Graf. Riese auf tönernen Füßen: Raul Hilberg und sein Standardwerk über den „Holocaust”, 1999

Jürgen Graf, Carlo Mattogno. Das Konzentrationslager Stutthof und seine Funktion in der nationalsozialistischen Judenpolitik, 1999

Jürgen Graf, Carlo Mattogno. Konzentrationslager Majdanek. Eine historische und technische Studie, 1998


Todesursache Zeitgeschichtsforschung: Der Holocaust im Klassenzimmer,1995

Auschwitz – Tätergeständnisse und Augenzeugen des Holocaust, 1994

Der Holocaust-Schwindel, 1993


Der Holocaust auf dem Prüfstand, 1992

Artikel

Hungarian Holocaust Debate: Otto Perge vs. Dr. Laszlo Karsai. June 2010 PDF 

David Irving et les “camps de l’Aktion Reinhardt”. Mai 2009

David Irving und die Lager der “Aktion Reinhardt”. Mai 2009

David Irving and the “Aktion Reinhardt Camps”. April 2009

Der Holocaust-Revisionismus. Referat. April 2009

Ревизионизм холокоста. Лекция. Апрель 2009

Die neue jüdische Frage oder das Ende Guillaume Fayes. Oktober 2007

La nouvelle question juive ou la fin de Guillaume Faye. Octobre 2007

Zur Revision der Opferzahl von Majdanek. Juli 2007

Zur Strafbarkeit der Leugnung von Völkermord. Januar 2007

Der Fall Priebke. Anatomie eines Justizskandals. September 2006

Ein Jude spricht mit Himmler. Heinrich Himmlers nächtliches Gespräch mit Norbert Masur im April 1945. November 2004

Mensch Meyer! Ein Abgesang auf die Offenkundigkeit. Dezember 2003

Arthur Vogt, der erste Schweizer Revisionist. November 2003

Jean-Claude Pressac und der Revisionismus. August 2003

Der unheilbare Autismus des Raul Hilberg: “Die Quellen des Holocaust”. Januar 2003

Anatomie der sowjetischen Befragung der “Topf”-Ingenieure. September 2002

Holocaust Revisionism and its political consequences. The intellectual adventure which changed my life and The last battle. Dezember 2000

Was geschah mit den nach Auschwitz deportierten, jedoch dort nicht registrierten Juden? Juni 2000

Der Bergier-Bericht: Anatomie einer Geschichtsfälschung. Januar 2000

La tirannia democratica: L’esempio della Svizzera. Vortrag in Mailand, Juni 1999

Gerhard Förster: Deutscher Erfinder, Patriot und Wahrheitssucher. Januar 1999

Die Wilkomirski-Pleite. August 1998

Vom Untergang der Schweizerischen Freiheit. November 1996

Literatur von und über Jürgen Graf im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek / Writings of and about Jürgen Graf in the catalogue of Deutsche Nationalbibliothek 

* Treblinka, Mattogno, Carlo. - Hastings : Castle Hill Publ., 2002, 1. Aufl. 
* Cholokaust izmamata na stoletieto, Graf, Jürgen. - Sofija : Žar Ptica, 2001 
* Riese auf tönernen Füßen, Raul Hilberg und sein Standardwerk über den Holocaust, Graf, Jürgen. - Hastings : Castle Hill Publ., 1999, 1. Aufl. 
* Das Konzentrationslager Stutthof und seine Funktion in der nationalsozalistischen Judenpolitik, Graf, Jürgen. - Hastings : Castle Hill Publ., 1999, 1. Aufl. 
* KL Majdanek, Graf, Jürgen. - Hastings : Castle Hill Publ., 1998, 1. Aufl. 
* Das Rotbuch vom Untergang der schweizerischen Freiheit, Graf, Jürgen. - Würenlos : Verl. Neue Visionen, 1996  
* Todesursache Zeitgeschichtsforschung, Würenlos, Schweiz : Neue Visionen-Verl., 1995 
* De Holocaust onder de scanner, Graf, Jürgen. - Berchem, België : Vrij Historisch Onderzoek, 1994 
* Auschwitz, – Tätergeständnisse und Augenzeugen des Holocaust, Würenlos, Schweiz : Neue Visionen-Verl., 1994 
* Der Holocaust-Schwindel (1993)
* Der Holocaust auf dem Prüfstand (1993)
* Das Narrenschiff (1989)


Letzte Änderung / Last update: 15.08.2013 

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