Der
falsche Professor und seine Forderung
Warschau - Wladyslaw Bartoszewski, polnischer Staatssekretär, Deutschland-Beauftragter der polnischen
Regierung und außenpolitischer Berater des polnischen Ministerpräsidenten Donald
Tusk, fordert für die von den Nationalsozialisten ermordeten mehr als fünf Millionen
Polen ein Mahnmal in Berlin. Bartoszewski
arbeitete nach dem Zweiten Weltkrieg für die kommunistische Hauptkommission zur
Untersuchung von deutschen Verbrechen in Polen. Er erhielt 1963 in Jerusalem dien Auszeichnung 'Gerechter unter den Völkern' und ist seit 1991 Israelischer Staatsbürger ehrenhalber.
Sein 1955 geborener Sohn Władysław T.
Bartoszewski lebt in Israel und ist Verfasser des 1991 erschienenen Buches 'The Convent at
Auschwitz' (George Braziller, ISBN 0-8076-1267-7 .)
Obwohl
Bartoszewski
keinen akademischen Abschluss besitzt, verwendete er unberechtigterweise den
Titel Professor, was in Polen und Deutschland zu Kontroversen führte. Das
BDR-Außenministerium entschloss sich deshalb, auf seinem Internet-Auftritt den
Titel 'Professor' vor Bartoszewskis Namen zu entfernen .
In diesem Zusammenhang ist folgendes Schreiben zu erwähnen:
Stadt Aachen
Der Oberbürgermeister
Dr. Jürgen Linden
Georg Helg als Mitbegründer des Rathausvereins
52062 Aachen
fax: 0241 / 432-8008
stadt.aachen@mail.aachen.de
Verantwortlicher Redakteur: Ulrich Kutsch
Fax: 0241/5101-440
u.kutsch@an-online.de
Duisburg 20.10.2008
Betr: Kommerzielle Nutzung der falschen Betitelung "Professor" Bartoszewski.
Meine Ablehnung der Einladung am Donnerstag, 23. Oktober 2008, zum Bankett der Freunde und Förderer des Aachener Rathauses in Erinnerung an die Krönung Karls V.
ABCD
Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister Linden,
verehrte Mitglieder des Rathausvereins,
sehr geehrter Damen und Herren,
hiermit bedanke ich mich recht herzlich für ein per Zeitung gemachtes Angebot bei der
o. g. Veranstaltung teilzunehmen. Ich halte es für nicht richtig, eine falsche Betitelung einer Person als eine Werbemaßnahme für diese Veranstaltung zu benutzen und auf diese Art die eingeladenen Gäste zu locken.
Der vorgesehene Festredner Herr Wladyslaw Bartoszewski hat es auch selbst in der Zeitung in Polen "Dziennik" (Springer Verlag) am 26.08.2008 auf der Seite 5 richtig gestellt, dass er kein Professor ist (im Anhang). Sein Direktor, Herr Krzysztof Miszczak hat es auch in einem zweiten Artikel bestätigt (im
Anhang). Die Titulierung einer Person mit einem akademischen Grad (in diesem Fall: Professor) benötig einer behördlichen Genehmigung und ist auch auf das Genaueste geregelt. Auch eine ehemalige Gastprofessur berechtigt nicht, einen Professorentitel zu führen, die höchste wissenschaftliche Würde zu missbrauchen, um einen polnischen Beamten zu diskreditieren. Das vorsätzliche Bezeichnen einer Person in Deutschland als Doktor oder Professor, die dazu nicht berechtigt ist, wird einerseits als Ironie, sogar flegelhaft und als Hohn und Spott empfunden, andererseits ist es strafbar. Derartige Vorgehensweise seitens der falschen deutschen Freunde in Bezug auf
den polnischen Minister Bartoszewski wird daher in Polen nur als ein Versuch, ihn zu diskreditieren, empfunden. Das Auswärtige Amt hat bereits die falsche Betitelung "Prof." Bartoszewski auf meinen Antrag hin korrigiert. Daher beantrage ich nicht nur eine Korrektur des falschen Titels, aber auch in der Zukunft es zu unterlassen, Minister Bartoszewski auf diese Art und Weise zu verspotten. Unterschrift |