Investitur einer Neunten Kurwürde
am
19. Dezember 1692
durch
Kaiser Leopold I.
für Herzog Ernst August
vom welfischen Haus Braunschweig-Lüneburg
und seine Nachkommen.
Nach
der Zusage von Kaiser Leopold vom 22. März 1692 wurde der im Fürstentum Calenberg
regierenden Linie der Welfen
die neunte Kurwürde
des Heiligen Römischen Reiches
neun Monate später verliehen - als Lohn für die Unterstützung des
Kaisers in Ungarn und gegen Frankreich. Dies wurde möglich durch einen Vertrag zwischen dem Kaiser und den beiden Linien des Hauses
Braunschweig-Lüneburg, laut dessen gegen Erteilung der Kurwürde an das Haus
Braunschweig-Lüneburg (Hannover) eine ewige Union zwischen den Häusern Habsburg und Lüneburg stattfinden sollte. Bei allen künftigen Königswahlen sagte
Braunschweig-Lüneburg außerdem die unbedingte Zustimmung zur Wahl eines
Habsburgers zu. Umgangssprachlich wurde das Kurfürstentum Braunschweig-Lüneburg auch Kurfürstentum Hannover oder kurz Kurhannover genannt.
Der Reichstag
stimmte dieser Rangerhöhung erst 1708 zu.
Weitere
Infos:
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Doktor Alzheimers Patientin
Eine Menge Glück war im Spiel, als Dr. Volk, Dr. Gerbaldo und ich im Herbst vergangenen Jahres im Archiv unserer psychiatrischen Klinik das Krankenblatt von Auguste D. fanden. Sie war die Patientin, die 1901 wegen rasch zunehmender Vergeßlichkeit von Alois Alzheimer selbst untersucht wurde. Seine handschriftlichen Einträge im Krankenblatt lassen erkennen, daß er seine Patienten damals genauso befragte und untersuchte, wie wir es heute noch tun. „Auguste“ gab die Patientin als ihren Namen an, „Auguste“ nannte sie aber auch ihren Mann. Schriftproben zeigen, daß sie nicht mehr richtig schreiben konnte und sofort wieder vergaß, was sie zu Papier bringen sollte. Man fotografierte damals in der Frankfurter Anstalt offensichtlich sehr gern. Dieser Leidenschaft ist zu verdanken, daß wir das Foto auf unserer Titelseite besitzen. Auguste D. starb 5 Jahre nach der Untersuchung. Alzheimer, der auch Neuropathologe war, untersuchte ihr Gehirn und beschrieb eine Krankheit, die damals noch niemand kannte. Sie war durch eigenartige Knäuel innerhalb von Nervenzellen gekennzeichnet. Alzheimer beschrieb auch die nach ihm benannten Plaques. Beides konnte er entdecken, weil er neue Färbemethoden verwandte. Emil Kraepelin
verlieh dieser Krankheit 1910 den Namen ihres Entdeckers.
Am 3. November 1906 hatte Alzheimer auf einer Fachtagung in Tübingen das später nach ihm benannte Krankheitsbild als eigenständige Krankheit
vorgestellt, Diskussions-Meldungen blieben aus.
Prof. Dr. Konrad Maurer ,
Frankfurt
ABCD
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