Wilhelm Malte I., Fürst zu Putbus
* 1. August 1783 in Putbus
†
26. September 1854 ebenda
Deutscher Fürst aus dem alten slawisch-rügenschen Adelsgeschlecht der Herren zu
Putbus .
Wilhelm Malte
stammtet aus dem alten rügenschen Adelsgeschlecht der Herren zu Putbus
und wurde als Sohn des schwedischen Hofmarschalls Malte Friedrich zu Putbus
und dessen Ehefrau Sophie Wilhelmine, geborene Gräfin von der Schulenburg
geboren, als Rügen noch zu Schweden gehörte. Nach dem Studium an der Universität Greifswald und Göttingen trat er am 21. Juli 1800 in schwedische Dienste bei den Stockholmer Leibhusaren. Nachdem er am 14. September 1802 schwedischer Kammerherr geworden war, wurde Wilhelm Malte
im Frühjahr 1807 durch König Gustav IV. Adolf von Schweden
in den schwedischen Reichsfürstenstand erhoben. Nach dem Ende der französischen Besatzung wurde er 1813 durch den schwedischen König Karl XIV. Johann Bernadotte
zum Generalgouverneur von Schwedisch-Pommern
ernannt.
Infolge des Kieler Friedens
wurde Rügen 1814 für kurze Zeit dänisch und kam 1815, nicht zuletzt durch die Mitwirkung des Fürsten, zu Preußen. Im Jahr 1817 wurde
Wilhelm Malte in den preußischen Fürstenstand erhoben und die Würde eines Erblandmarschalls des Hauses Putbus bestätigt.
Im gleichen Jahr erwarb Wilhelm Malte die Herrschaft Spyker . Er behielt den Titel eines Generalgouverneurs sowie das entsprechende
Gehalt. König Friedrich Wilhelm III.
betraute ihn mit diplomatischen Missionen.
Unter seiner Herrschaft gab es eine rege Bautätigkeit, es kam zu einem wirtschaftlichen und kulturellen Aufschwung. Fürst Putbus war an Zucker- und Kreidefabriken beteiligt, ließ in Seedorf Schiffbau betreiben und gründete mit Lauterbach das erste Seebad auf Rügen. Er ließ 655 Hektar Land mit unteilbaren Bauernstellen in Erbpacht aufsiedeln. Darüber hinaus legte er 1836 mit der Gründung des Pädagogiums Putbus, einer Lehranstalt für Jungen aus Bürgertum und Adel, den Grundstein für eine bis heute fortdauernde Aus- und Weiterbildungstradition in Putbus.
Sein Heimatort Putbus wurde unter seiner Herrschaft in klassizistischem Stil stark erweitert und ist auch heute noch unter dem Namen „die weiße Stadt“ bekannt.
1854 verstarb der Fürst nach längerer Krankheit. Er wurde in der Familiengruft von Putbus in der Kirche von Vilmnitz beigesetzt.
Wilhelm Malte I. heiratete am 16. August 1806 in Frankfurt am Main Luise von Lauterbach
,
die seit 1802 mit dem Grafen Röttger von Veltheim
verheiratet gewesen war, von dem sie sich 1806 jedoch scheiden ließ, um Wilhelm Malte heiraten zu können.
Wilhelm Malte und Luise hatten neben dem erstgeborenem Sohn Malte die Töchter Gräfin Clothilde zu Putbus
,
und Gräfin Asta Luise zu Putbus. Mit Wilhelm Malte I. starb das Haus Putbus wegen des frühen Todes
(1837) seines einzigen Sohnes im nachfolgeberechtigten Mannesstamm aus. Fürstentitel und Majoratsbesitz gingen an Wilhelm Maltes Enkel Wilhelm Carl Gustav Malte, Graf von Wylich und Lottum
, Sohn seiner ältesten Tochter Clothilde über, der den Namen Wilhelm Malte II.
annahm.
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