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Dienstag, 29. Oktober 2013

Beginn des Rundfunks in Deutschland  

29. Oktober 1923, 20.00 Uhr, in Berlin.
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Der erste deutsche Rundfunksender "Funkstunde" mit Sitz im 'Voxhaus' in Berlin, Potsdamer Str. 4, begann mit dem Sendebetrieb. Links:  Detektorempfänger.

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Im Herbst 1923 wurde die Aktiengesellschaft "Radiostunde Berlin" von der Muttergesellschaft 'Hauptgesellschaft für Industrien' gründet und im März 1924 in "Funkstunde" umbenannt. Es war ein rein kommerzieller Sender, der keine öffentlich-rechtliche Struktur hatte. Die VOX-Haus GmbH war zu diesem Zeitpunkt u.a. ein Hersteller von Fein- und Sprechmaschinen. Das Unternehmen vertrieb neben Schallplatten und Plattenspielern auch andere Produkte. Die Sende-Antenne befand sich auf dem Dach des Voxhauses und reichte zum Hotel-Komplex hinüber. Die Antenne hatte keinen guten Wirkungsgrad, Berlin konnte noch nicht flächendeckend versorgt werden. 
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In der ersten Zeit war das Studio in der 3. Etage zu finden, später in der 5. Etage. 1924 wurde das Studio renoviert und vergrößert. Eine Klima-Anlage wurde installiert, da die Luft- und Temperatur-Verhältnisse vorher teilweise recht schlecht waren. Ein weiterer großer Studio-Raum kam hinzu. Insgesamt standen dann 8 Räume im Dachgeschoss zur Verfügung. Aber schon 1925 wurde das Studio nochmals vergrößert mit insgesamt 25 Zimmern in verschiedenen Stockwerken.  
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Im Herbst 1923 gab es nur ganz wenige Anbieter von fertigen Rundfunkgeräten in Deutschland. Detektorapparate und auch schon einfache Röhrenempfänger wurden angeboten. Es gab aber schon eine relativ große Zahl von Funkbastlern, die teilweise noch illegal Funkempfang praktizierten. Sie hörten Versuchssendungen und Sendungen aus dem Ausland ab, weil es dort teilweise schon früher Rundfunksender gab. Diese Funkbastler bauten ihre Geräte selbst zusammen und waren die eigentliche Hörergemeinschaft.

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Ein starkes Hindernis für die erfolgreiche Einführung des Rundfunks war die im Jahr 1923 auf dem Höhepunkt befindliche Hyperinflation. Das Geld war total entwertet. Weite Bevölkerungskreise hatten keine Möglichkeit, am Wirtschaftsleben teilzunehmen. Als erster offizieller Rundfunkteilnehmer in Deutschland gilt der Berliner Zigarettenhändler Wilhelm Kollhoff . Die Lizenz zum Hören des Programms kostete − 1923 war der Höhepunkt der Inflationszeit – 60 Goldmark oder 780 Milliarden Papiermark. 

 

Erst einige Tage nach der ersten offiziellen Rundfunksendung des Voxhauses (im November 1923) wurde die Rentenmark eingeführt und die Hyperinflation durch eine Währungsreform gestoppt. So konnte der Rundfunk schon aus finanziellen Gründen erst ab 1924/1925 "Fahrt aufnehmen", blieb aber für fast 10 Jahre nur etwas für betuchte Bürger. Ein Durchbruch für größere Bevölkerungskreise gab es um 1933 durch die Einführung des Volksempfängers .

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