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Sonntag, 3. November 2013

Karl Baedeker

 

* 3. November 1801 in Essen

† 24. Oktober 1859 in Koblenz

Deutscher Verleger und Autor von Reiseführern.

 

Die Buchhändler- und Druckerfamilie Baedeker stammte aus Bremen und war seit Anfang des 18. Jahrhunderts in Westfalen und im Rheinland ansässig. Karl Baedeker besuchte in Essen, sowie in Hagen die Schule, ging 1817 zur Firma Mohr und Winter, um den Buchhandel zu erlernen und war 1819 Studierender auf der Freiburger Universität. 1823–1825 war er Gehilfe bei Georg Reimer in Berlin, trat dann eine größere Reise durch Deutschland an und legte im Juni 1827 den Grundstein seines Geschäftes zu Koblenz. 

 

Damals eröffnete Baedeker eine Verlagsbuchhandlung. Fünf Jahre später erwarb er dort den Verlag von Franz Friedrich Röhling , der 1828 den ersten Rheinreiseführer 'Rheinreise von Mainz bis Cöln, Handbuch für Schnellreisende' des Professors und Historikers J. A. Klein herausgegeben hatte. Für die zweite Auflage 1835 überarbeitete und erweiterte Baedeker die Rheinreise, so dass man mit dem Erscheinen der 'Rheinreise von Mainz bis Cöln' vom ersten Baedeker-Reiseführer sprechen kann. Das Buch war so erfolgreich, dass es innerhalb von nur zwölf Jahren dreimal neu aufgelegt werden konnte. 

 

Sein Auftreten als Reiseschriftsteller hatte große Erfolge, da alle seine Publikationen auf eigener Anschauung und absoluter Zuverlässigkeit beruhten. Die Baedekerschen Reiseführer behandelten neben den verschiedenen Teilen Deutschlands und Österreichs, die Niederlande, Frankreich, Griechenland, Großbritannien, Italien, Palästina, Russland, Schweden, die Schweiz, Ägypten in deutscher sowie auch zum Teil in englischer und französischer Sprache.

 

Baedeker revolutionierte die Reiseliteratur, um die Benutzer unabhängig von Fremdenführern zu machen. Seine handlichen, in charakteristischem roten Einband gebundenen Führer festigten den Ruf der Baedeker-Reiseführer als faktenreiche, niveauvolle Reisebegleiter. Baedeker legte besonderen Wert auf Übersichtlichkeit, Genauigkeit und Aktualität. Alle Reisebeschreibungen wurden mehrfach überarbeitet. Der Name Baedeker wurde im 19. und frühen 20. Jahrhundert im deutschsprachigen Raum zum Synonym für Reiseführer. Baedeker gilt heute als einer der Wegbereiter des Massentourismus, da die Baedeker-Reiseführer (nach dem Vorbild des Engländers John Murray ) das Reisen als Vergnügungsform institutionalisierten sowie einen zum Teil bis heute gültigen Kanon an Reiserouten und Sehenswürdigkeiten vorgaben.  

Zu Baedekers Reiseführern gesellten sich noch verschiedene Sprachführer und ein viersprachiges Konversationsbuch. Neben der Reiseliteratur verlegte die Firma noch eine Anzahl Schulbücher. Baedekers Söhne Ernst, Karl junior und Fritz setzten die Arbeit ihres Vaters fort. Noch heute erscheinen Reiseführer unter der Marke Baedeker im Verlag Karl Baedeker, der inzwischen zur Verlagsgruppe MairDumont
in Ostfildern bei Stuttgart gehört.

 

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