Willkommen in Orwells Welt
Jerusalem – US-Vize-Präsident Joe Biden (Foto
oben mit dem israelischen Präsidenten Shimon Peres)
lobte am Dienstag Israel, dass es zugestimmt habe, den Friedensprozess im Nahen Osten wieder zu
erneuern, und versprach, dass die USA immer an der Seite derjenigen stehen würden, die Risiken für den Frieden eingehen würden. „Es gibt keinen
Millimeter Raum zwischen den USA und Israel, wenn es um die Sicherheit Israels geht“, sagte Biden. Er ergänzte, dass die USA den Iran daran hindern würden, Nuklearwaffen herzustellen. Der israelische Premierminister Benjamin Netanjahu, der weiß, dass der US-Präsident Barack Obama ein Weichei
ist, sagte, jegliche Friedensvereinbarung müsse die Sicherheit Israels für die kommenden Generationen sichern.
Die Palästinenser protestierten am Montag
energisch dagegen, dass Verteidigungsminister Ehud Barak die Genehmigung für den Bau weiterer 112
Hauseinheiten
im Westjordanland gegeben hatte. Die USA hatten
diesem Ausbau bereits zugestimmt. Als 'Gastgeschenk' für Biden erhöhten die Israelis die
Zahl 112 während seines Besuches auf 1800 .
George Orwell beschrieb in '1984'
einen Superstaat namens
Ozeanien, dessen Kriegssprache Wahrheit in Lügen verkehrte.
Barack Obama ist der Führer eines heutigen Ozeaniens. In zwei Reden zum Schluss der Dekade, bestätigte der
'Friedensnobelpreisträger' dass Frieden nicht länger Frieden sei, sondern ein permanenter Krieg, der
weit über Afghanistan und Pakistan hinausginge – hin zu
'unordentlichen Gebieten' und diffusen Feinden. An das Afghanische Volk gerichtet, das von Amerika überfallen wurde und besetzt gehalten wird, meinte er: "Wir haben kein Interesse daran, euer Land zu besetzen ".
In Ozeanien ist Lüge Wahrheit
. Nach Obama wurde der Angriff auf Afghanistan 2001 vom UN Sicherheitsrat autorisiert. Aber es gab keine Autorisierung seitens der UNO. Er sagte,
die Welt unterstützte die Invasion im Zuge des 11. September. Wahr aber ist, dass von den 37 Nationen, die von Gallup befragt wurden, nur drei Nationen diese Invasion unterstützten. Alle anderen waren vehement dagegen. Er sagte, dass Amerika, Afghanistan erst
angegriffen hat, nachdem die Taliban sich geweigert hatten, Bin Laden
auszuliefern. Nach Angaben des Pakistanischen Militärs, versuchten die Taliban im Jahre 2001 drei Mal, Bin Laden auszuliefern, damit er vor Gericht gestellt würde - und wurden ignoriert. Auch wenn Obama den 11. September als Rechtfertigung für seinen Krieg angibt, ist das eine Mystifizierung. Zwei Monate vor dem Angriff auf die Twin Towers wurde der pakistanische Aussenminister, Niaz Naik, darüber informiert, dass ein amerikanischer militärischer Angriff vor Mitte Oktober stattfinden würde. Das Taliban-Regime - noch von
Clinton unterstützt -, wurde nicht länger als
stabil genug angesehen, um Amerikas Kontrolle über die Öl- und Gasleitungen zum Kaspischen Meer hin zu sichern. Es musste verschwinden.
Obamas dreisteste Lüge aber ist, dass Afghanistan heute ein
sicherer Hafen für Al-Qaida Anschläge auf den Westen sei. Sein eigener nationaler Sicherheitsberater, General James Jones, sagte im Oktober, es gäbe weniger als 100 Al-Qaida Kämpfer in Afghanistan. Nach den US Geheimdiensten, seien 90 % der Taliban zudem keine Taliban, sondern regionale Aufständische, die sich als Gegner der USA sehen, da diese eine okkupierende Macht seien. Der Krieg ist ein Betrug. Nur die unheilbar Dummen glauben noch an Obamas Vorstellung von
Weltfrieden.
Mit General Stanley McCrystal, der für seine Todesschwadronen im Iraq besondere Ehrung erhielt, ist die Okkupation eines der ärmsten Länder ein Modell für diese
'unordentlichen Gebiete', die sich immer noch dem Zugriff
Ozeaniens entzogen haben. Dieses Modell wird als COIN (counter-insurgency network), oder Aufstandsbekämpfungsnetzwerk bezeichnet. Es führt das Militär, Hilfsorganisationen, Psychologen, Anthropologen, die Medien und PR-Gefolgsleute zusammen. Gehüllt in einen Jargon zur Eroberung der Herzen und Köpfe, zielt dieses Netzwerk darauf ab, eine ethnische Gruppe gegen die andere auszuspielen, und damit einen Bürgerkrieg anzustacheln: Tadschiken und Uzbeken gegen Paschtunen.
Die Amerikaner haben dies im Iraq getan und damit eine multi-ethnische Gesellschaft zerstört. Sie bestachen und bauten Mauern zwischen Gemeinden, wo früher untereinander geheiratet wurde. Die Sunniten wurden ethnisch gesäubert und Millionen flüchteten außer Landes. Die eingebetteten Medien betitelten dies als
Frieden, und von Washington gekaufte amerikanische Akademiker und vom Pentagon instruierte
'Sicherheitsexperten' erschienen im BBC, um die gute Nachricht zu überbringen. Wie in
Orwells '1984' war das Gegenteil wahr.
Etwas ähnliches ist für Afghanistan geplant. Menschen sollen in
Zielgebiete gezwungen werden, von den Warlords kontrolliert, und von den Amerikanern und vom Opiumhandel finanziert werden. Dass diese Warlords für ihre Barbarei berüchtigt sind, spielt dann keine Rolle.
Die Israelis, die den Amerikanern im Irak und
Afghanistan schon lange als Berater dienten, sind auch hier Vorbild. Ethnische Säuberung, Mauern errichten, Checkpoints, kollektive Bestrafungen und Dauerüberwachungen - alles israelische Methoden, mit denen der Großteil
Palästinas der heimischen Bevölkerung gestohlen werden konnte.
Nach
John Pilger
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