Ballade vom wilden Jäger
Es zog ein wilder Jägersmann
Sein dunkelgrünes Röcklein an;
Nahm Fernrohr, Pulverhorn und Flint’
Und lief zum Friedhof Patriching.
ABC
Dort umstanden an die dreißig Mann
Ein frisches Grab im grünem
Tann.
Eine
Stimme sprach dazu:
Wohlan, im Grabe
hast Du Deine Ruh'.
Sie
legten eine Fahne auf den Sarg.
Das schien dem Jägersmann zu arg.
ABC
Er nahm sein Fernrohr und die Flint'
Und schlich davon aus Patriching.
Und
dachte bei sich, ohne Hast,
Euch
bring' ich alle in den Knast.
ABC
Zurück
zum Friedhof Patriching,
Befahl
er laut: Grabt aus das Ding!
Man
öffnete das Grab und fand -
O
Graus' - 'ne Fahne unterm Sand.
Dies kam dem Jäger gerade recht,
Jetzt
schien er Herr und nicht mehr Knecht.
ABC
Doch
im Advent mit Kletzenbrot,
Da
kam der Jägersmann in Not.
Nicht
weit von seines Hauses Türe
Sah
er 'nen Geist, kurz nach halb viere.
Der sprach: Du böser Schuft,
Jetzt
gehst Du selber in die Gruft.
ABC
Mit
des Jägers eigner Waffe
Sticht ihm der Geist aus purer Rache
Fest ins
Gebein:
Zu Boden ging das Jägerlein.
Der Geist verschwand ins
Nirgendwo.
Nie wieder ward der Jäger froh.
Und die Moral von der Geschicht':
Die Totenruhe stört man nicht!
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