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Dienstag, 26. Februar 2013

Bisher hat der Unternehmer Gunter Demnig mehr als 32 000 seiner Stolpersteine verlegt, entsprechend einem Gesamtumsatz von etwa 3,2 Millionen Euro. Es ist Raum für weitere Millionenumsätze vorhanden. In Trier wirbt OB Klaus Jensen höchstselbst für Demnigs Projekt, finanziell unterstützt von der Berliner BDR-Regierung.

Auszüge aus: 'Ein Wegbegleiter zu den Mahnmalen für Nazi-Opfer auf den Bürgersteigen der Stadt Trier', gefördert im Rahmen des Bundesprogramms ‚VIELFALT TUT GUT. Jugend für Vielfalt, Toleranz und Demokratie‘, Herausgegeben von der Arbeitsgemeinschaft Frieden e.V. Trier.

Trierer Stolpersteine für abweichende Jugendliche
Aber auch Jugendliche protestieren gegen den Nationalsozialismus und leisten Widerstand. Viele haben keine Lust auf die Hitlerjugend. Jugendliche 
verweigern den Gehorsam gegenüber den Nazis aus verschiedenen Beweggründen. Die Jugendorganisationen der kommunistischen, 
sozialistischen und sozialdemokratischen Parteien werden genauso wie die Parteien selbst verboten. Viele dieser Jugendlichen setzen im Untergrund die politische Arbeit fort. Sie erstellen und verteilen Flugblätter und halten 
Kontakt ins Ausland, um über den Nationalsozialismus zu informieren. Viele von ihnen werden festgenommen und nach dem Gefängnis in den Konzentrationslagern in Schutzhaft genommen. In Trier trifft es den 18-jährigen Max Hau. ... schreibt er ein satirisches Lied ab und verbreitet die Kopien. Darin heißt es unter anderem: „Gen‘ Hitlerreich wir spucken, Hurra 
Viktoria!“ Die Gestapo strengt daraufhin ein Verfahren wegen Hochverrats gegen ihn an, und er wird für sechs Wochen inhaftiert. Vor allem in den Städten schwärmen Jugendliche für den englischen oder amerikanischen 
Lebensstil. Was sie verbindet, ist ihre Begeisterung für englische und amerikanische Musik. Sie kleiden sich auffallend, haben lange Haare und verbringen ihre Zeit am liebsten entspannt in Cafés oder auf Partys. Und sie hören gerne Jazz.  Aber auch Jugendliche, die ihre Sexualität ausleben und daher als verwahrlost gelten, werden ins KZ verschleppt, genauso wie Jungen, die im Verdacht stehen, homosexuell zu sein.
 
Trierer Stolpersteine für Sozial Ausgegrenzte
Betroffen sind Menschen, die .. am Rand der Gesellschaft stehen und nicht nach den herrschenden sozialen Werten der Mehrheitsgesellschaft leben wollen oder können. Sie werden in der Nazi-Sprache als asozial herabgewürdigt. .. Häufig trifft der Vorwurf Frauen, deren Lebensweise nicht dem Nazi-Ideal der treu sorgenden Gattin und Hausmutter entspricht, sondern im Gegenteil als liederlich gilt. Denunziationen (d.h. Anschwärzungen) unliebsamer Nachbarinnen oder Rivalinnen werden 
geradezu herausgefordert. Am schlimmsten ergeht es denjenigen, denen 
eine genetische Veranlagung zum Asozialen unterstellt wird, die in ihren Nachkommen fortleben könnte. Sie werden zusätzlich zur Lagerhaft 
häufig Opfer von Sterilisationen (Unfruchtbarmachungen)...
 
Trierer Stolpersteine für Homosexuelle
Eine Schwulenszene scheint es in Trier zu Beginn der Nazi-Zeit nicht zu geben. In mittel- und kleinstädtischen und ländlichen Milieus müssen Schwule nicht nur strafrechtliche Konsequenzen fürchten. Sie werden auch gesellschaftlich ausgegrenzt und von allen geächtet. Im Juni 1935 wird das Strafrecht verschärft: Jede Handlung zwischen Männern, die sexuell verstanden werden kann, ist nun verboten. Dadurch steigt die Zahl der Strafverfahren. ... Obwohl eine Schwulen-Szene in Trier fehlt, kommt es dennoch zu Verfolgungen. Sie richtet sich vor allem gegen Angehörige der 
katholischen Kirche, Priester und Ordensbrüder. Im Mai 1937 werden ein Vikar und in einem weiteren Verfahren zwölf Ordensbrüder verurteilt. Homosexualität gilt den Nazis nicht nur als widernatürlich, sondern auch als Bedrohung für das völkische Kollektiv Deutschland.
 
Was Jede/r gegen Rechtsextremismus, Rassismus und Antisemitismus tun kann 
• Versuche mit anderen, rechtsradikale Propaganda und Aufmärsche durch angemessene ... Mittel zu verhindern. Einfache Beispiele: reiße ... Aufkleber und Plakate von Neonazis ab, entsorge deren Propaganda, 
• Grenze Neonazis aus – auch aus Clubs und Vereinen, denen Du angehörst - mach es ihnen ungemütlich, zeige ihnen zusammen mit Anderen, dass 
solche Einstellungen unerwünscht sind .  
• Dringe im Gemeinde- oder Stadtrat auf eine würdige Form des Gedenkens an die Opfer der NS-Diktatur, neben Stolpersteinen ... 
• Faschismus ist keine Meinung, sondern ein Verbrechen.

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