15.
Februar 1945: Terrorangriff
auf Cottbus
Cottbus - Die Einwohner von Cottbus gedachten mit dem Läuten von Kirchenglocken
der Tausenden von Opfern - hauptsächlich Kindern -, die im Bombenhagel
des
Terrorangriffs der Alliierten vor 68 Jahren ums Leben
kamen. Bei dem Luftangriff auf Cottbus hatten amerikanische B 17-Bomber am 15. Februar 1945 die Cottbuser Innenstadt sowie Teile der angrenzenden Südvorstadt zerstört. Zu den Toten gehörten bis zu
1.000 Ostflüchtlinge in Eisenbahnwaggons auf dem Bahnhofsgelände. Ungefähr 13.000 Einwohner wurden
obdachlos .
59 amerikanische B 17-Bomber
befanden sich zunächst im Anflug auf Schwarzheide/Ruhland. Auf Grund der Wetterbedingungen konnten sie dieses Ziel nicht anfliegen und so wählten sie
Cottbus für ihre mörderischen Attacken. Die schwersten Zerstörungen
konzentrierten sich auf die Südstadt, zahlreiche Wohnhäuser und Fabrikanlagen
wurden beschädigt oder zerstört. Auf dem Bahnhof richtete ein explodierender Munitionszug verheerende Schäden an. Zerstört
wurden auch Einrichtungen des Krankenhauses, die Lutherkirche und ein Teil des Gefängnisses. Wenige Wochen später bereitete die Rote Armee die letzte Schlacht um Berlin vor.
Am 16. April überschritten die Truppen der Roten Armee die Neiße. Südlich
umgingen sie Cottbus, ab dem 19. 4. war die Stadt eingeschlossen. Am Morgen des 21. 4.
bereiteten Schlachtflieger und Artillerie den Sturm auf Cottbus vor und schon am nächsten Tag
wurde die Stadt eingenommen. Die Bilanz der Kämpfe war
verheerend. Das alte Rathaus war gänzlich und das Neue Rathaus zum größten Teil ausgebrannt, ganze Wohnquartiere
lagen in Trümmern. Die Oberkirche brannte nach der Einnahme der Stadt aus, auch das benachbarte Museum verlor seine Bestände. Die Stadtwerke erlitten enorme Schäden, Gas-, Wasser- und Stromversorgung brachen zusammen. Am Ende dieses
Verbrechens waren in Cottbus etwa 60 % der Wohnungen und auch ca. 60 % der Industriebetriebe beschädigt. Einst lebten hier 55.000 Menschen, Ende April 1945 waren es nur noch ca. 3.000.
Plünderungen und Vergewaltigungen hielten die Menschen in Atem, ebenso wie Erschießungen und die Verschleppung zahlreicher Einwohner der Stadt. ABCD
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