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Montag, 18. März 2013

Ferdinand Freiligrath   

* 17. Juni 1810 in Detmold
† 18. März 1876 in Cannstatt  

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Deutscher Lyriker, Dichter und Übersetzer.

 

War Kaufmannslehrling in Soest, dann Bankangestellter in Amsterdam und Barmen. Die erste Sammlung seiner »Gedichte« (1838) brachte mit der Schilderung exotischer Welten - von der französischen Romantik beeinflusst - einen neuen Ton in die deutsche Dichtung und war so erfolgreich, dass er sich fortan ganz der Dichtung widmete. Mit K. Simrock gab er das »Rheinische Jahrbuch für Kunst und Poesie« (1840-41), mit Levin Schücking »Das malerische und romantische Westphalen« heraus. Auf ein ihm vom preußischen König Friedrich Wilhelm IV. 1842 verliehenes Ehrengehalt verzichtete er 1844, nachdem er sich in einem Band politischer Gedichte ganz in den Dienst sozialer und freiheitlich-demokratischer Ideale gestellt hatte. Seiner Gesinnung wegen verfolgt, ging er 1845 nach Brüssel, dann in die Schweiz, 1846 nach England; von dort aus veröffentlichte er 1846 weitere zeitkritische Gedichte. 1848 kehrte er nach Deutschland zurück; er wurde verhaftet, jedoch nach erfolgloser Anklage freigesprochen und übernahm die Redaktion der von Marx geleiteten »Neuen Rheinischen Zeitung« in Köln (bis 1849). Vor neuer politischer Verfolgung wich er 1851 abermals nach England aus. Neun Jahre lebte er als Direktor der Schweizer Generalbank in London. 1867 riefen seine deutschen Freunde in der »Gartenlaube« zu einer Dotation auf, die fast 60.000 Taler einbrachte; dies ermöglichte ihm, nach Deutschland zurückzukehren und sich hier ganz der Dichtung zu widmen. Inzwischen war auch eine allgemeine Amnestie für politische Vergehen erlassen worden. Ab 1874 lebte er in Cannstatt. Seine »Kriegslieder« von 1870 zeigen schließlich die Wandlung des einstigen Revolutionärs zum patriotischen Dichter der Bismarckzeit.
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Nach dem Gedicht von Ferdinand Freiligrath

O lieb', solang du lieben kannst!
O lieb', solang du lieben magst!
Die Stunde kommt, die Stunde kommt,
Wo du an Gräbern stehst und klagst!

Und sorge, daß dein Herze glüht
Und Liebe hegt und Liebe trägt,
Solang ihm noch ein ander Herz
In Liebe warm entgegenschlägt!

Und wer dir seine Brust erschließt,
O tu ihm, was du kannst, zulieb'!
Und mach' ihm jede Stunde froh,
Und mach ihm keine Stunde trüb!

Und hüte deine Zunge wohl,
Bald ist ein böses Wort gesagt!
O Gott, es war nicht bös gemeint, -
Der andre aber geht und klagt.
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Zitat

Wo das Recht ist, da wohnen von selber schon Freie, und immer wo Freie sind, waltet das Recht! Die Freiheit, das Recht!
 

Die Trompete von Gravelotte (1870) 

Sie haben Tod und Verderben gespien:
Wir haben es nicht gelitten.
Zwei Kolonnen Fußvolk, zwei Batterien,
Wir haben sie niedergeritten.

Die Säbel geschwungen, die Zäume verhängt,
Tief die Lanzen und hoch die Fahnen,
So haben wir sie zusammengesprengt, -
Kürassiere wir und Ulanen.

Doch ein Blutritt war es, ein Todesritt;
Wohl wichen sie unsern Hieben,
Doch von zwei Regimentern, was ritt und was stritt,
Unser zweiter Mann ist geblieben.

Die Brust durchschossen, die Stirn zerklafft,
So lagen sie bleich auf dem Rasen,
In der Kraft, in der Jugend dahingerafft, -
Nun, Trompeter, zum Sammeln geblasen!

Und er nahm die Trompet', und er hauchte hinein;
Da, - die mutig mit schmetterndem Grimme
Uns geführt in den herrlichen Kampf hinein,
Der Trompete versagte die Stimme!

Nur ein klanglos Wimmern, ein Schrei voll Schmerz,
Entquoll dem metallenen Munde;
Eine Kugel hatte durchlöchert ihr Erz, -
Um die Toten klagte die wunde!

Um die Tapfern, die Treuen, die Wacht am Rhein,
Um die Brüder, die heut gefallen, -
Um sie alle, es ging uns durch Mark und Bein,
Erhub sie gebrochenes Lallen.

Und nun kam die Nacht, und wir ritten hindann,
Rundum die Wachtfeuer lohten;
Die Rosse schnoben, der Regen rann -
Und wir dachten der Toten, der Toten! 
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