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Freitag, 22. März 2013

Clemens August Kardinal Graf von Galen  

* 16. März 1878 in Dinklage , Oldenburger Münsterland 
† 22. März 1946 in Münster , Westfalen 
ABCD

Deutscher katholischer Bischof, der 'Löwe von Münster'. 

 

 

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Kommentar: Nach der Zerstörung großer Teile der Stadt Münster durch alliierte Terrorangriffe leitete Galen sein Bistum seit dem Oktober 1944 von Sendenhorst aus. Für ihn bedeutete die deutsche Kapitulation "Feindbesetzung". Der Bischof hat die alliierte Behauptung von der Kollektivschuld des deutschen Volkes zurückgewiesen. Er war auch nicht bereit, übergangsweise regionale Verwaltungsaufgaben zu übernehmen. Für Galen gab es nur die Seelsorge. Dazu gehörte sein Eintreten für Mitglieder der NSDAP, für Kriegsgefangene und für internierte Deutsche, aber ebenso gegen Verbrechen der Besatzungstruppen und der befreiten Kriegsgefangenen russischer und polnischer Herkunft. Wenig später protestierte er gegen die Vertreibung der Bevölkerung aus den deutschen Ostgebieten.

Der Wortlaut einer entsprechend deutlich gehaltenen Predigt in Telgte am 1. Juli 1945 wurde (ähnlich wie die Kriegspredigten des Bischofs) sofort verbreitet und fand ein ähnlich starkes Echo. Wegen seiner Kritik musste sich der Bischof am 24. Juli in Warendorf gegenüber Vertretern der Militärregierung verantworten. Ihnen erklärte er unumwunden, er werde wie bisher seine Hirtenaufgabe wahrnehmen und auch künftig keiner Weisung folgen; man könne mit ihm tun, was man wolle, auch ihn verhaften. Die Folge dieses Verhaltens gegenüber der Besatzungsmacht war, dass der "Löwe von Münster" bei der Militärregierung nichts galt. Wie sehr Galen darunter litt, dass er nur wenig für seine notleidenden Landsleute erreichen konnte, bekannte er in seinem Fastenhirtenbrief 1946: "Es macht mich oft tieftraurig, dass ich so wenig, fast gar nicht helfen kann."

Am Vorabend des Weihnachtsfestes 1945 wurde bekannt, dass Galen zusammen mit dem Kölner Erzbischof Joseph Frings und dem Berliner Bischof Konrad Graf von Preysing zum Kardinal ernannt worden war. Sieben Tage dauerte Anfang 1946 die gemeinsame Reise der neuen Kardinäle Frings und Galen nach Rom zur Entgegennahme des Purpurs. Galen setzte bei den Alliierten durch, dass er, ungeachtet der damit verbundenen neuen Strapazen, in deutschen Kriegsgefangenenlagern in Süditalien zu seinen Landsleuten sprechen durfte.
  

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