Atomexperten
meldeten sich im Frühjahr 2011 zu Wort
Etwa hunderttausend Menschen nahmen am Montagabend in rund 450 Städten
der BDR an Mahnwachen teil und forderten den Ausstieg aus der Atomenergie.
Unterstützung erhielten sie von
der evangelischen, katholischen und orthodoxen Kirche, deren Spitzenvertreter sich für den Abschied von der Atomkraft
aussprachen.
Allein in Hannover gingen
rund 10.000 Menschen auf die Straße. Es sei Zeit für ein Nein ohne jedes Ja, sagte der evangelische Stadtsuperintendent, Hans-Martin Heinemann, auf der Kundgebung. "Diese Technologie ist nicht faszinierend und ein Ausweis der Grandiosität menschlicher Wissenschaft, sondern eine hochgefährliche Gratwanderung."
"Eine Technologie, die Fehler nicht verzeiht, tut uns nicht gut", sagte der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Nikolaus
Schneider.
Die ehemalige EKD-Ratsvorsitzende Margot Käßmann sagte, die Technologiegesellschaft
müsse Demut lernen.
Der Leiter des Sozialwissenschaftlichen Instituts der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Gerhard
Wegner, forderte einen schleunigen Ausstieg aus der Atomtechnologie.
Der Präses der Evangelischen Kirche von Westfalen, Alfred Buß, nannte die Nutzung von Kernenergie ein
Zeichen menschlicher Verantwortungslosigkeit und sagte: „Das Unglück von Fukushima führt uns die katastrophale Überheblichkeit vor Augen,
die davon ausging, das tödliche Risiko könne kontrolliert werden.“
Der Vorsitzende der katholischen Deutschen Bischofskonferenz, Robert
Zollitsch, erklärte: "Atomkraft ist keine Energie der
Zukunft." An der Diskussion über zukunftsfähige Energien werde sich auch die katholische Kirche
beteiligen.
Das Ehrenoberhaupt der orthodoxen Kirchen, Patriarch Bartholomäus I. von Konstantinopel, appellierte an die Regierungen weltweit, die Kernenergie
durch Energiegewinnung aus Wind, Wasser und Sonne zu ersetzen.
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